Team jameda
Bei Erektionsstörungen fragen sich häufig sowohl Männer als auch Frauen: „Liegt es an mir?“ Frauen sorgen sich um ihre Attraktivität, Männer um ihre Potenz. Manchmal sind aber beide schuld an den Erektionsproblemen. Lesen Sie hier, wie sich Beziehungsprobleme auf die Potenz auswirken können.
Potenzstörungen haben entweder organische oder psychische Ursachen, aber manchmal liegt auch beides vor. Die wichtigsten psychischen Ursachen sind Depressionen und Partnerschaftsprobleme wie zum Beispiel:
Sexualität ist untrennbar mit Partnerschaft verbunden. Konflikte um Status und Dominanz, Probleme mit Intimität und Schwierigkeiten mit sexueller Attraktivität und Verlangen können hinter Erektionsstörungen stecken.
Viele Männer mit Erektionsstörungen sind unsicher im Bett, haben Kompetenzangst und denken, sie seien allein verantwortlich für die sexuelle Befriedigung der Partnerin. Oft wissen sie aber gar nicht, wie sie dieses Ziel erreichen können. Sie fürchten, etwas „falsch“ zu machen.
Das sexuelle ,Versagen‘‘ des einen kann dem anderen Partner sogar Sicherheit geben, weil die eigenen Ängste und das eigene sexuelle ,Versagen‘‘ dadurch unerkannt bleiben.
Die paarbezogenen Hintergründe von Potenzstörungen bleiben ohne professionelle Hilfe meistens unerkannt. Eine Sexualmediziner hilft, solcher Hintergründe zu erkennen. Eine Paartherapie wiederum kann Lösungsansätze bieten.
Die Sexualanamnese ist das ärztliche Gespräch, bei dem die psychosozialen Ursachen der sexuellen Störung erforscht werden. Die wichtigsten Inhalte dieses ärztlichen Gesprächs sind:
Inwiefern ein Partnerschaftsproblem die Ursache der Erektionsstörung ist, lassen die Antworten auf folgende Fragen erkennen:
Wenn Partnerschaftsprobleme zur Erektionsstörung beigetragen haben, kann eine Paartherapie sinnvoll sein.
Sie enthält körperkonzentrierte Übungen, die einen Lernprozess beider Partner ermöglichen. Dafür sind ungefähr 20 bis 40 Sitzungen notwendig, die ein- oder zweimal wöchentlich stattfinden.
Der Lernprozess ist auf das jeweilige Paar zugeschnitten und basiert auf einer ausführlichen biografischen Partnerschafts- und Sexualanamnese.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Paartherapie ist, dass die Betroffenen in einer festen Beziehung leben und an der Behandlung interessiert sind. Die Paartherapie hilft bei chronischen Sexualstörungen, eignet sich aber nicht bei akuten Psychosen, Suchtkrankheiten oder bei schweren Traumatisierungen.
Die Paartherapie ermöglicht es, in kleinen Schritten nachzuholen, was bisher fehlte, falsche und blockierende Vorstellungen abzubauen, lustvolle Erfahrungen zu machen und Mut zu fassen. Unbewusste Abwehrmechanismen, die zu den Problemen geführt haben, werden langsam schwächer oder ganz außer Kraft gesetzt.
Potenzstörungen sind oft auf Partnerschaftsprobleme zurückzuführen, an denen beide Partner gleichermaßen beteiligt sind. Die Ursachen sind für die beteiligten meisten ,unsichtbar‘‘, deswegen kann ein Arztgespräch hilfreich sein, das Problem zur erkennen. Paartherapie kann das Partnerschaftsproblem häufig lösen.
Quellen:
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