Artikel 07/02/2017

Erektionsstörung durch falsche Ernährung – Ist das möglich?

Team jameda
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Sie fragen sich, ob falsche Ernährung Erektionsstörungen verursachen kann und ob es Hausmittel gibt, die potenzfördernd wirken? Wir haben die Antworten für Sie recherchiert.

Übergewicht kann zu Erektionsstörungen führen

Menschen, die zu viel Fettes und Süßes essen und sich wenig bewegen, verbrennen nicht genug Nährstoffe. Der Körper wandelt sie in den Fettzellen um und speichert sie als Energiequelle für ,schlechte Zeiten‘‘. Kommen keine schlechten Zeiten, deponiert der Körper sie einfach weiter, was zu Übergewicht, Adipositas und Arteriosklerose führt.

Auch moderne Landwirtschaftsmethoden und industrielle Verarbeitungsprozesse tragen dazu bei, dass der Körper weniger verbrennt, weil den Nahrungsmitteln wichtige Substanzen fehlen, die die Kalorienverbrennung fördern.

Ab einem bestimmten Punkt können fettleibige Menschen nicht mehr abnehmen, weil der Verbrennungsmechanismus des Körpers ausfällt. Man glaubt dicken Menschen nicht, wenn sie sagen: ,Ich esse nicht mehr so viel, verliere aber trotzdem kein Pfund.“ Aber oft ist es wahr.

Ist es so weit gekommen, leiden die Gefäße des Penis genauso wie alle anderen Körpergefäße und es kann unter anderem zu Erektionsstörungen kommen.

Gesunder Lebensstil gegen Arteriosklerose und Imotenz

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erektionsstörungen hängen eng zusammen. Die Risikofaktoren, die Arteriosklerose verursachen, sind nicht nur für das Herz, sondern auch für die Blutgefäße des Penis wichtig. Studienergebnisse zeigten sogar, dass Erektionsstörungen und Koronarherzkrankheit als unterschiedliche Manifestationen derselben Grunderkrankung angesehen werden sollten: der Arteriosklerose.

Ein gesunder Lebensstil wiederum hilft, sowohl Arteriosklerose als auch Impotenz vorzubeugen. Aber nicht nur eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Olivenöl, Fisch und wenig Fleisch, sondern auch regelmäßige körperliche Aktivität helfen gegen Erektionsstörungen.

Die potenzfördernden Flavonoide

Es gibt sogar bestimmte Lebensmittel, die sich besonders positiv auf die Potenz auswirken. Neue Studienergebnisse, die im Januar 2016 im Fachmagazin ,The American Journal of Clinical Nutrition‘‘ veröffentlicht wurden, zeigen, dass eine Ernährung mit reichlich Flavonoiden Impotenz vorbeugen kann.

Die Flavonoide sind eine Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, die in Blüten oder Obst- und Gemüseschalen sowie in Tees und Kräutern enthalten sind. Sie sollen besonders starke antioxidative Eigenschaften haben, das heißt sie inaktivieren Substanzen, die zum Alterungsprozess und der Entstehung von Krankheiten beitragen.

Bekannt war, dass flavonoidreiche Lebensmittel das Risiko von Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen senken. Die neue Studie ist die erste, die den Zusammenhang zwischen flavonoidreichen Lebensmitteln und Erektionsstörungen untersuchte.

Ernährungstipps von Erdbeeren bis Brokkoli

Die Daten von mehr als 50.000 Männern mittleren Alters zeigten, dass Männer, die regelmäßig Lebensmittel essen, die reich an bestimmten Flavonoiden sind, ein um 10 Prozent geringeres Impotenz-Risiko hatten. Und das schon bei wenigen Portionen pro Woche.

Schon allein die Erhöhung des Obstkonsums führt den Studienergebnissen zufolge zu einer 14-prozentigen Reduktion des Impotenz-Risikos. Kümmert man sich zusätzlich um ausreichend Bewegung, sinkt das Risiko für Erektionsstörungen sogar um 21 Prozent.

Drei Flavonoide sind besonders vorteilhaft bei Erektionsstörungen: Anthocyane, Flavanone und Flavone, die in folgenden Lebensmitteln vorkommen:

  • Anthocyane: Erdbeeren, Blaubeeren, schwarze Johannisbeeren, Kirschen, Rotwein, blaue Trauben, Holunder, Äpfel, Birnen, Radieschen und Rettiche
  • Flavanone und Flavone: Zitrusfrüchte und Zitrusfruchtsäfte (Orangen und Grapefruit)

Weitere sehr gute Quellen von Flavonoiden sind: Sellerie, Paprika, Grüntee, Grünkohl, Zwiebeln und Brokkoli.

Fazit

Worauf warten Sie? Greifen Sie zu! In der Liste der flavonoidreichen Lebensmittel findet sich bestimmt das eine oder andere, das Sie mögen. Diese Obst- und Gemüsesorten schützen nicht nur gegen Erektionsstörungen, sondern auch gegen schwerwiegende Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, schmecken gut, sättigen und verursachen normalerweise keine Nebenwirkungen.

Kombiniert mit regelmäßigem Sport helfen sie Ihnen auch, Ihr Körpergewicht in den Griff zu bekommen, was Ihr Selbstbewusstsein stärken und Sie attraktiver machen kann: zwei zusätzliche Faktoren, die gegen Potenzstörungen wirken.

Quellen:

  • Cassidy M. Dietary flavonoid intake and incidence of erectile dysfunction.Am J Clin Nutr 2016; 103(2): 534-541
  • Cassidy Habitual intake of anthocyanins and flavanones and risk of cardiovascular disease in men. Am J Clin Nutr 2016; 104(3):587-594
  • Goetz ME. Flavanone Intake Is Inversely Associated with Risk of Incident Ischemic Stroke in the REasons for Geographic and Racial Differences in Stroke (REGARDS) Study. J Nutr 2016;146(11):2233-2243

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