Team jameda
Peripartale Depressionen sind mit 19,2 Prozent die häufigsten Erkrankungen in der frühen Mutterschaft. Jedoch werden nur 20 Prozent der betroffenen Frauen überhaupt erkannt und effektiv behandelt. Eine frühzeitige Diagnose und eine rechtzeitige kombinierte Therapie aus Stoffwechseltherapie (Hormone und Neurotransmitt) und psychologischer Betreuung kann den betroffenen Frauen und ihren Familien schnell aus der Krise helfen.
Als mögliche Risikofaktoren gelten depressive Vorerkrankungen, mangelnde partnerschaftliche wie soziale Unterstützung und belastende Lebensereignisse. Am häufigsten werden Antidepressiva und Gesprächstherapien verordnet.(‘Peripartale Depression erkennen und behandeln’ B.Hübner-Liebermann, H. Hausner, M. Wittmann, Dt. Ärzteblatt Jg.109 Heft 24 15.06.2012)
Jedoch erkranken auch Frauen ohne erkennbare Risikofaktoren. Die Symptome reichen unter anderem von depressiven Verstimmungen, Ängsten, innerer Unruhe, Weinerlichkeit, Mutlosigkeit, Überforderungsgefühlen, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen bis hin zu Panikattacken.
Der organische Auslöser einer depressiven Symptomatik ist fast immer ein Ungleichgewicht im Hormon- und Neurotransmitterstoffwechsel, so dass sich unter einer individuellen gezielten Stoffwechseltherapie schnell eine Besserung der Symptomatik einstellt, ohne dass Antidepressiva notwendig werden.
Die am häufigsten eingesetzten Antidepressiva (SSRI = Selektive Serotonin Reuptake Hemmer) bereiten vielen Frauen Probleme in der Einschleich- und auch Ausschleichphase, da sie oft mit Verstärkung von Ängsten und innerer Unruhe verbunden sind. Die Einnahme dieser Medikamente verschlechtert den Neurotransmitterhaushalt, weil zum Beispiel die wichtigen Serotoninspeicher entleert werden. Da Serotonin in einem Netzwerk von anderen Neurotransmittern wirkt, bleibt das entstandene Ungleichgewicht jedfoch in der Regel nicht nur auf Defizite im Serotoninspiegel begrenzt. Mit diesen Mechanismen sind wohl unter anderem auch die Probleme in der Ausschleichpahse zu erklären.
Eine gezielte Substitution (= Ergänzung) oral oder transdermal (= ein auf die Haut aufzutragendes Gel) der Hormon- und Neurotransmitter erfolgt nach einer Blut- und Urindiagnostik individuell, nach dem eigenen Stoffwechselmuster und verursacht keine psychichen Erstverschlimmerungen, wie zum Beispiel verstärkte Unruhe, Ängste oder Schlaflosigkeit.
Wichtig ist, dass Frauen mit einer solchen Symptomatik schnell eine entsprechende Beratung erhalten. Frauenärzte und Hebammen als erste Anlaufstellen, wie auch Freunde und Familie, sollten hellhöriger für depressive Symptome werden und die Frauen ermutigen, sich untersuchen zu lassen. Bei rechtzeitigem Beginn einer Therapie kann vermieden werden, dass sich eine Depression richtig manifestiert. Darunter leiden nicht nur die Mütter, meistens leider auch die ganze Familie.
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