Keine Frau muss heute mehr fürchten, im Verlauf einer Schwangerschaft einen Zahn zu verlieren. Denn wir wissen inzwischen viel mehr über die Entstehung entzündlicher Erkrankungen des Zahnhalteapparates und des Zahnfleisches als noch vor zwanzig Jahren.
Tatsächlich ist es so, dass die Hormonumstellung während der Schwangerschaft dazu führt, dass das Zahnfleisch wesentlich empfindlicher reagiert als sonst. Viele werdende Mütter kennen das. Auch das Zahnfleisch blutet deutlich häufiger und so steigt die Gefahr für Entzündungen. Wenn eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie sich zu einem Knochenrückgang am Zahn (Parodontitis) entwickeln. In diesem Fall ist der Zahn wirklich in Gefahr.
Eine unbehandelte Parodontitis in der Schwangerschaft kann jedoch noch weitaus schwerwiegendere Folgen haben. Sie erhöht das Risiko einer Frühgeburt in Verbindung mit einem geringeren Geburtsgewicht um ein Vielfaches!
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Gesundheit der Mundhöhle der Mutter einen unmittelbaren Einfluss auf den Schwangerschaftsverlauf und die Entwicklung des Kindes hat. Daher müssen Frauen in der Zeit, in denen sie ihr Baby im Bauch beschützen wollen, besonderen Wert auf ihre Mundhygiene legen. Dazu gehört auch die intensive Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide, Zahnzwischenraum-Bürstchen oder ähnlichen Hilfsmitteln. Wenn eine Mundhygiene mit der Zahnbürste und Zahnpasta wegen eines starken Brechreizes nicht möglich ist, kann in dieser Zeit auch eine bakterienhemmende Spüllösung verwendet werden.
Zahnfleischbluten in der Schwangerschaft muss daher ernst genommen werden. Damit es gar nicht erst dazu kommt, sollten während der Schwangerschaft zwei Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt stattfinden. Diese Termine liegen am besten im ersten und im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Der Zahnarzt kann dann kontrollieren, ob alles in Ordnung ist, rechtzeitige Behandlungen durchführen und umfassend beraten.
Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist besonders effektiv gegen Zahnfleischentzündungen und Paradontitis. Dabei gibt die Prophylaxe-Helferin auch gute und individuelle Tipps zur Zahnpflege. Vor allem ist es jedoch eine wichtige Säule der pränatalen Vorbeugung, die eine werdende Mutter auf jeden Fall nutzen sollte, um ihr ungeborenes Kind bestmöglich vor Schäden zu bewahren.
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