Team jameda
Osteoporose führt zu einem zunehmenden Verlust an Knochenmasse und Knochenstruktur und bedingt hierdurch ein erhöhtes Knochenbruchrisiko. Ca 6,3 Millionen Bundesbürger, davon ca. 800.000 Männer sind betroffen. Viele wissen jedoch nichts von ihrer Erkrankung und haben somit - unbehandelt - ein hohes Risiko für Knochenbrüche.
Osteoporose: Diagnose rechtzeitig stellen
Als Folge der verminderten Knochendichte kommt es jährlich zu über 330.000 Osteoporose typischen Knochenbrüchen, wobei aber nur 115.000 Knochendichtemessungen durchgeführt werden. Besonders gefürchtet sind Schenkelhalsbrüche. Die Sterblichkeit beträgt bis zu einem Drittel im ersten Jahr. Bei etwa 23% erfolgt eine Einweisung ins Pflegeheim. Nur 25 % kehren wieder in den normalen Alltag zurück. Leider wird die Osteoporose immer noch zu selten diagnostiziert und nicht ausreichend behandelt. Idealerweise sollte die Diagnose gestellt werden, bevor es zu einem Bruch gekommen ist. Aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung ist mit einer steigenden Bedeutung der Osteoporose-Problematik zu rechnen. Etwa 16 Millionen oder rund 20 Prozent der Bundesbürger sind derzeit 65 Jahre und älter. Tendenz zunehmend. Man geht davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird.
Unzureichende Behandlung
Nur etwa jeder 3. bis 4.Osteoporosepatient wird optimal behandelt, obwohl man heutzutage bei einer entsprechenden Osteoporose-Therapie jeden zweiten Knochenbruch verhindern könnte. Vorbeugend ist auf eine ausreichende Zufuhr an Calcium (calciumreiche Mineralwasser, Milch und Milchprodukte) und Vitamin D zu achten.
Empfehlung des Dachverbands Osteologie (DVO) zur Osteoporose- und Frakturprophylaxe
Eine Zufuhr von 1000 mg Kalzium täglich mit der Nahrung ist ausreichend. Wenn die empfohlene Kalziumzufuhr mit der Nahrung nicht erreicht wird, sollte eine Supplementierung durchgeführt werden. Die Gesamtzufuhr aus Nahrungskalzium und Supplementen sollte 1500 mg jedoch nicht überschreiten. Zur Orientierung: Eine Scheibe Käse oder 1 Glas Milch enthält etwa 300 mg Kalzium, 1 Joghurt etwa 120 mg Kalzium, 1 Liter kalziumreiches Mineralwasser 200 bis 500 mg Kalzium.
Viele haben Osteoporose, ohne es zu wissen!
Wie viele andere chronische Erkrankungen beginnt die Osteoporose zunächst ohne Krankheitssymptome. Hinweise können vermehrte Rundrückenbildung, Faltenbildung der Haut am Rücken, Verlust an Körpergröße sein. Auch bei manifester Osteoporose ist die körperliche Untersuchung oft ohne Befund. Aber es gibt Risikofaktoren: z.B. Oberschenkelhalsbruch eines Elternteils, Cortisondauertherapie, Immobilität, chronische entzündliche Darmerkrankung, Nikotinkonsum etc. Genauere Erkenntnisse liefert die Knochendichtemessung. Messungen sollten dort erfolgen, wo auch die Gefahr eines Knochenbruchs am ehesten zu erwarten ist und wo die schlimmsten Folgen zu erwarten wären, also an der Wirbelsäule und am Oberschenkelhals. Als Goldstandart gilt hier das DXA Messverfahren.
Frauen mit Speichenbruch - oft ist es Osteoporose
Bei einem handgelenksnahen Speichenbruch (distale Radiusfraktur) lohnt sich eine Knochendichtemessung, auch wenn man erst Anfang 50 ist. Norwegische Forscher haben Frauen und Männer mit einer distale Radiusfraktur untersucht. Jede 3. hatte Osteoporose. Bei den Männern war es ähnlich. Die Forscher raten daher bei über 50-jährigen Patienten mit distaler Radiusfraktur zur Knochendichtemessung, um zu klären, ob die Betroffenen eine Osteoporose-Therapie benötigen.
Sturzvermeidung
Wichtig für eine effektive Vorbeugung von Knochenbrüchen ist es, Stürze zu vermeiden. Ein besonderes Augenmerk sollte Osteoporosepatienten gelten, die ein erhöhtes Sturzrisiko haben. Studien belegen, dass die tägliche Einnahme von 800 bis 1000 IE Vit D das Sturzrisiko erheblich reduziert. Daher sollten ältere Menschen über 60 Jahre täglich 800 bis 1000 IE Vitamin D oral (durch den Mund) aufnehmen, um das Sturz- und Frakturrisiko zu senken. Eine Vit. D Bestimmung lässt den tatsächlichen Bedarf ermitteln.
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