Artikel 25/09/2019

Urolastic: neue Behandlungsmethode bei Inkontinenz

Dr. med. Florian Lenz Frauenarzt (Gynäkologe)
Dr. med. Florian Lenz
Frauenarzt (Gynäkologe)
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Neues Verfahren bei Blasenschwäche zeigt dauerhaften Wirkeffekt. Urolastic sorgt für neue Lebensqualität.

Was kann man bei Blasenschwäche tun?

Von Blasenschwäche (medizinischer Inkontinenz) sind allein in Deutschland schätzungsweise
über 10 Millionen Menschen betroffen – in jedem Alter. Frauen sind dabei häufiger als Männer betroffen. Dabei läuft Urin unwillkürlich ab. Zuerst behilft man sich mit Einlagen, dann mit Medikamenten und OPs, im Altersheim mit Windeln. Doch nun gibt es eine dauerhafte Lösung für die am weitesten verbreitete Blasenschwäche: die Belastungs- (früher: Stress-)inkontinenz.

Bei Julia S., 39, beginnt es nach der Geburt des ersten Kindes: Sie kann den Harndrang nicht
mehr halten. Ein erdrückendes Gefühl. Lebensqualität? Das ist für sie jetzt ein Fremdwort. Ihre Ärztin rät zu Beckenbodenübungen. Das hilft anfänglich. Doch nach der Entbindung von ihrem zweiten Kind geht alles von vorne los.

Therapieodyssee: von TENS über Botox bis zur TVT-Operation

Sie unterzieht sich einer TENS-Therapie, einer transkutanen elektrischen Nervenstimulation. Dabei sollen elektrische Reize die Beckenbodenmuskeln stärken. Als sich kein Erfolg einstellt, spritzt ihr eine Urogynäkologin alle sechs Monate das seit 2013 auch gegen Reizblase zugelassene Botox. Das Ergebnis lässt hoffen. Sie ist über ein Jahr beschwerdefrei.

Doch nach einer Harnröhrenentzündung muss sie diese Therapie absetzen. Da sie und ihr
Partner die Familienplanung abgeschlossen haben, empfiehlt ihr die Urogynäkologin eine
TVT-Operation. Unter Vollnarkose lässt sie sich ein „Vaginalbündchen“ legen. Die Heilungschancen betragen dabei 70-80 Prozent.

Wie der Verschlussmechanismus der Blase wieder dauerhaft funktioniert

Doch was, wenn auch das nicht klappt? Und was können inkontinente Frauen mit Kinderwunsch tun, da Mediziner beim Geburtsvorgang eine Verschiebung des Bands befürchten? Oder Seniorinnen, deren Allgemeinzustand keine Vollnarkose erlaubt?

Urolastic, ein unkompliziertes, von dem niederländischen Unternehmen Urogyn BV entwickeltes Therapieverfahren, beweist beeindruckend: Belastungsinkontinenz kann endlich so effektiv behandelt werden, dass der Verschlussmechanismus der Blase wieder einwandfrei und dauerhaft funktioniert.

Urolastic ist eine sogenannte periurethrale Injektion. Dabei wird ein spezieller Kunststoff unter die Urethra, also die Harnröhre, gespritzt. Das führt dazu, dass sie angehoben wird. Die Patientin ist unmittelbar danach sofort wieder kontinent.

Somit ist nur ein kurzzeitiger Krankenhausaufenthalt notwendig. In den meisten Fällen können die Patientinnen bereits am nächsten Tag das Krankenhaus verlassen, teilweise sogar früher. Das Besondere: Urolastic baut sich nicht ab und muss nicht alle sechs Monate nachgespritzt werden.

Dieses Implantat wächst nicht in das Gewebe ein, da es neben und nicht in die Harnröhre eingebracht wird. Urolastic beeinträchtigt deshalb auch nicht das empfindliche Gewebe der Harnröhre. Ein weiterer Pluspunkt: Bei Bedarf lässt sich das Implantat problemlos entfernen.

Urolastic sorgt für neue Lebensqualität

Bereits nach rund sechs Wochen kann wieder jegliche dynamische Freizeitgestaltung
betrieben werden. Die volle Lebensfreude und das Selbstvertrauen kehren zurück und damit
steigt automatisch wieder der eigene Energielevel. Man geht wieder gerne unter Menschen.

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