Artikel 09/05/2017

Mit der Tomotherapie präzise und effektiv gegen Prostatakrebs vorgehen

Dr. med. Hendrik Herm Strahlentherapeut
Dr. med. Hendrik Herm
Strahlentherapeut
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Das Prostatakarzinom ist bei Männern die häufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. 2012 lag laut Robert Koch-Institut die Zahl der Neuerkrankungen bei über 63.000. Durch die Entwicklung hin zu einer älteren Gesellschaft nimmt diese Zahl in Deutschland und den meisten anderen westlichen Industrienationen stetig zu, da sich die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, mit zunehmendem Alter erhöht.

Was passiert bei Prostatakrebs?

Das Krankheitsbild zeichnet sich durch bösartige Neubildungen in der Prostata aus. Im Verlauf streut der Krebs häufig und es kommt zu Metastasen in anderen Organen – unter anderem auch in den Knochen. Durch den zunächst symptomfreien bzw. -armen Verlauf wird die Erkrankung ohne Vorsorgeuntersuchungen oft erst spät entdeckt.

Was sind die Vorteile einer Bestrahlungstherapie?

Die chirurgische Entfernung der Prostata oder von Teilen des Organs ist eine häufig angewandte Methode. Die Strahlentherapie jedoch ist bei früher Diagnose ebenfalls ein effektives Werkzeug gegen Tumore in der Prostata. Auch im fortgeschrittenen Stadium ist diese Methode von erheblicher Bedeutung.

So kann sie beispielsweise auch zur Linderung der Beschwerden bei Knochenmetastasen eingesetzt werden. Dabei wird das umliegende Gewebe optimal geschont. Zudem wird neben den entfallenden Risiken, die mit chirurgischen Eingriffen einhergehen, wie Komplikation durch die Narkose oder Infektionen, auch die Wahrscheinlichkeit gesenkt, im Verlauf der Behandlung Harninkontinenz oder Impotenz zu entwickeln.

Wie wird der Tumor bestimmt?

Vor der Behandlung wird mittels bildgebender Diagnostikverfahren, wie z. B. CT (Computertomographie) oder auch PET/CT (Positronenemissionstomographie/Computertomographie), die exakte Lage und Größe des Tumors bestimmt. In diesen Aufnahmen wird der Zielbereich der Bestrahlung übertragen, sodass der Krebs möglichst vollständig und effektiv bekämpft werden kann, das gesunde Gewebe jedoch keiner unnötigen Strahlung ausgesetzt wird.

Wie läuft die Tomotherapie ab?

Mittels der Tomotherapie, die bei Prostatakrebs häufig zum Einsatz kommt, können selbst kleinste oder auch kompliziert geformte Tumore behandelt werden. In einer Sitzung ist es zudem möglich, mehrere Ziele zu bestrahlen.

Der Patient liegt dabei auf einer Liege, die über einen Ring, ähnlich wie bei einem Computertomographen, verfügt. Er fährt die Körperachse ab, wobei die Strahlungsquelle um den Patienten rotiert und so die vollen 360 Grad abgedeckt werden. Mittels niedrigdosierter CT wird unmittelbar vor jeder Bestrahlung die präzise Lage der einzelnen Tumoren nochmals vermessen und kontrollier. So ist eine größtmögliche Präzision gewährleistet.

Fazit

Das Prostatakarzinom kann in modernen Strahlentherapieeinrichtungen punktgenau behandelt werden. Frühzeitig angewendet ist der Krebs heilbar, sodass man die Risiken, die mit einer Operation einhergehen, vermeiden kann. Die Tomotherapie ist eine moderne Form der 3-D-Bestrahlung, die selbst kleinste und kompliziert geformte Tumoren effektiv bekämpfen kann.

Sollten Sie von diesem Krankheitsbild betroffen sein, besprechen Sie die unterschiedlichen Therapieoptionen mit Ihrem behandelnden Arzt und achten Sie bei der Wahl einer Strahlentherapieeinrichtung auf die entsprechende Ausstattung.

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