Team jameda
Etwa ein Drittel aller Schwangeren beginnen plötzlich zu schnarchen. Woher das kommt und was dagegen hilft, lesen Sie in diesem jameda Gesundheitstipp.
Schnarchen entwickelt sich, wenn Rachen- und Gaumengwebe im Atemstrom flattert, wobei die Atemwege meist zusätzlich verengt sind. Genau dies tritt relativ häufig in der Schwangerschaft auf: Die zunehmende Körperfülle durch Fett und Wassereinlagerungen drückt auf Zwerchfell, Lunge und Rachenbereich, sodass die Atemwege enger werden. Zusätzlich schwillt die Nasenschleimhaut durch die Hormonumstellung an, ein typischer „Schwangerschaftsschnupfen“ entsteht, der die Atmung behindert.
Normales Schnarchen, auch in der Schwangerschaft, ist unangenehm, aber ungefährlich. Kommen jedoch zu den Atemgeräuschen Atemaussetzer hinzu, kann eine Schlafapnoe vorliegen. Hier stockt die Atmung über Sekunden bis zu 100 Mal pro Nacht. Betroffene wachen trotz beschleunigtem Herzschlag und Schwitzen nicht auf, sondern schnappen aufgrund des Sauerstoffmangels irgendwann nach Luft.
Auf Dauer können diese Aussetzer zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und unwillkürlichen Schlafattacken tagsüber führen. Betroffene einer Schlafapnoe setzen nachts eine Sauerstoffmaske auf, die die Atemwege freihält.
Zahlreiche Hilfsmittel können bei Schnarchen in der Schwangerschaft für Abhilfe sorgen. Nasenpflaster werden außen über die Nase geklebt, sodass sie die Nasenflügel anheben und mehr Luft verschaffen. Nasenklammern setzt man vor dem Schlafen in die Nase ein, sie drücken die Nasenwände sanft nach außen. Die Raumlauft im Schlafzimmer sollte kühl und feucht sein, auch ein erhöhtes Kissen oder Schlafen in Seitenlage hält die Atemwege frei.
Nasensprays mit hypertoner Salzkösung von 2-3% wirken leicht abschwellend, indem sie der angeschwollenen Nasenschleimhaut überschüssiges Wasser entziehen. Nasensprays mit Wirkstoffen wie Oxymetazolin, Tetryzolin und Xylometazolin dagegen sollten in der Schwangerschaft nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Zum einen trocken die Wirkstoffe die Nase aus, zum anderen tritt bereits nach einer Woche ein Gewöhnungseffekt ein, sodass man verleitet ist, öfter einzusprühen.
In der Schwangerschaft kann es zudem bei deutlicher Überdosierung zu einer Verengung der Gefäße in der Plazenta kommen, sodass das ungeborene Kind minderversorgt wird - deshalb sollten Schwangere die Anwendung abschwellender Nasensprays auf wenige Tage begrenzen und die Dosierung so gering wie möglich halten, z.B. mit einem Nasenspray für Kinder.
In den meisten Fällen ist das Schnarchen nach der Entbindung so plötzlich verschwunden wie es gekommen ist, da sich der Hormonhaushalt wieder umstellt. Bleibt es nach der Schwangerschaft weiterhin erhalten, sollten sich die Frauen an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt wenden, um anatomische Gegebenheiten der Atemwege abklären zu lassen.
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