Störungen beim Schluckvorgang werden im Allgemeinen als Dysphagie bezeichnet. Verschiedenste Ursachen können zu schmerzhaften oder schmerzlosen Schluckstörungen führen wie zum Beispiel Infekte, Fehlbildungen, chronische oder bösartige Erkrankungen, aber auch Störungen im Nervensystem.
Der Begriff Dysphagie wird häufig als Oberbegriff für sämtliche Schluckbeschwerden verwendet. Genauer betrachtet, bezeichnet er eigentlich nur die schmerzlose Form der Schluckstörung. Empfinden die Betroffenen Schmerzen beim Schluckvorgang, bezeichnet man dies als Odynophagie.
Ist das Schlucken überhaupt nicht mehr möglich, leiden die Betroffenen an Aphagie.
Bei der oropharyngealen Dysphagie treten die Störungen vermehrt im Rachenbereich auf und der Nahrungsbrei kann nicht in die Speiseröhre abgeschluckt werden. Die Nahrung fließt entweder in den Mund-Nasen-Rachenraum zurück (Regurgitation) oder gerät in die Luftröhre, beziehungsweise in die Lunge (Aspiration). Der ausgelöste Hustenreiz befördert die Nahrung wieder nach oben. Befindet sich die Nahrung bereits in der Lunge und kann nicht angehustet werden, kann dies zu einer Entzündung (Aspirationspneumonie) führen.
Liegt das Problem in der Speiseröhre, spricht man von einer ösophagealen Dysphagie. Betroffene berichten in diesem Fall von einem „Durchrutschen“ oder „Steckenbleiben“ der Nahrung. Dies äußert sich im Brustbereich als Druckgefühl.
Eine mögliche Ursache für die Probleme kann eine Gewebswucherung sein, die die Speiseröhre immer weiter verengt. Beträgt der Durchmesser der Speiseröhre weniger als 13 Millimeter, können feste Speisen nur noch schlecht geschluckt werden. Verengt sich die Speiseröhre weiter auf unter 5 Millimeter, betrifft es auch Flüssigkeiten.
Das Risiko unter Schluckstörungen zu leiden, steigt mit dem Alter. Das Bindegewebe und die Muskulatur werden schwächer, der Schluckreflex wird häufig nur noch verzögert ausgelöst. Auch Medikamente oder Vorerkrankungen verstärken die Problematik. Kann die Störung allein auf die Alterung des Körpers zurückgeführt werden, spricht man von Presby-Dysphagie.
Bestehen die Schluckbeschwerden vor allem beim Trinken, kann von einer neuronalen Ursache ausgegangen werden. Das Schlucken wird im Großhirn und Hirnstamm gesteuert. Wird die Weiterleitung des Signals von dort gestört, wie zum Beispiel nach einem Schlaganfall, kann die Muskulatur nicht reagieren. Der Betroffene verschluckt sich.
Neben neuronalen Faktoren können auch mechanische Ursachen wie Vernarbungen oder Wucherungen, aber auch psychische Belastungen zur Entstehung einer Dysphagie beitragen.
Während bei der ösophagealen Dysphagie die Ursache häufig in der Speiseröhre selbst liegt, oder andere Erkrankungen die Funktion der Speiseröhre beeinträchtigen, ist der Grund für eine oropharyngeale Dysphagie häufig neurologischer Natur.
Zum Beispiel:
Natürlich können auch Medikamente Schluckbeschwerden auslösen. Dazu zählen Narkosemittel sowie Wirkstoffe gegen Psychosen, Parkinson, Epilepsie oder Reizblase.
Ist die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit eingeschränkt, kann es gerade bei älteren Patienten zu Mangelernährung oder Wassermangel kommen. Gerät der Nahrungsbrei in die Lunge und kann nicht richtig abgehustet werden, kann eine Lungenentzündung die Folge sein. In schweren Fällen kann dies bis zum Tod des Patienten führen.
Die Osteopathie bietet aufgrund ihrer ganzheitlichen Herangehensweise vielfältige Behandlungsmöglichkeiten, je nachdem wo der Entstehungsort der Schluckstörung liegt. Denn der Wirkungsort muss nicht auch die Ursache für die Erkrankung sein.
Dazu erfolgt nach der Anamnese eine ausführliche körperliche Untersuchung. Hier werden zum Beispiel Nacken, Kiefer, Zungenbein, Zwerchfell, Brustbein und weitere Körpersegmente überprüft.
Liegen der Dysphagie neuronale Störungen, muskuläre Verspannungen, Blockaden oder Fehlstellungen zugrunde, können sie durch eine manuelle Behandlung gut behoben werden.
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