Artikel 26/02/2012

Schlaganfall: Jede Minute zählt!

Team jameda
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In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 250.000 Menschen erstmalig einen Schlaganfall. Etwa 20 Prozent der Patienten sterben innerhalb von vier Wochen, knapp 40 Prozent innerhalb des folgenden Jahres. Das sind alarmierende Zahlen, doch eine schnelle und gezielte medizinische Hilfe kann Leben retten und das Risiko für eine lebenslange Behinderung senken.

Plötzlicher Sauerstoffmangel im Gehirn

Bei einem Schlaganfall (auch Hirninfarkt, Gehirnschlag, Apoplex oder Insult genannt) ist die Blutversorgung in Teilen des Gehirns plötzlich unterbrochen. Durch den entstehenden Sauerstoffmangel kann das Gehirn nur noch lückenhaft arbeiten. Bei 80 von 100 Fällen ist ein Gefäßverschluss im Gehirn der Grund dafür. Eine Hirnblutung löst 20 % der Schlaganfälle aus. Hierbei tritt Blut aus einem verletzten Gefäß aus, drückt auf Teile des Gehirns und behindert dort die Sauerstoffversorgung.

Alter, Geschlecht und Herz- Kreislauf-Erkrankungen erhöhen das Risiko

Vor allem ältere Personen haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Ab einem Alter von 55 Jahren verdoppelt sich das Schlaganfall-Risiko pro Lebensjahrzehnt. Männer sind bis zu 30 % häufiger betroffen als Frauen. Auch Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen oder zu hohe Blutfettwerte stellen eine Gefahr dar. Da die Blutgefäße infolge dieser Erkrankungen unelastisch, eng und strapaziert sind, können sie leicht verstopfen oder reißen.

Die Anzeichen für einen Schlaganfall können sehr unterschiedlich sein

Je nach Ausmaß und Ort des Sauerstoffmangels im Gehirn zeigen sich unterschiedliche Symptome. Eine plötzliche Schwäche, Sprach- und Schluckstörungen oder eine halbseitige Lähmung von Gesicht und/oder Körper können auftreten. Auch Sehstörungen, Schwindel, starke Kopfschmerzen bis hin zu Bewusstseinseintrübung zeigen einen möglichen Schlaganfall an.

Einfacher Test bei Verdacht auf Schlaganfall

Ein Test, den auch Laien durchführen können, gibt Hinweise auf Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen: Gelingt es dem Betroffenen nicht, seine Hände mit den Handflächen nach oben anzuheben, normal zu lächeln und einen längeren Satz flüssig aufzusagen, könnte er einen Schlaganfall erlitten haben.

Jede Minute zählt - Mit 112 den Notarzt rufen

Bei Verdacht auf Schlaganfall muss sofort der Notarzt alarmiert werden (Telefon 112). Zusätzlich sorgt man für frische Luft, öffnet enge Kleidung und entfernt eventuell vorhandene Zahnprothesen. Puls und Atmung werden geprüft. Bei Bewusstlosigkeit bringt man den Patienten in die stabile Seitenlage.

Gefäße befreien und Blutung stoppen

Viele Krankenhäuser sind mit Schlaganfall-Einheiten (Stroke-Units) ausgestattet. Dort können Patienten schnell und gezielt behandelt werden. Verstopfte Gefäße werden mit einer „Lysetherapie“ befreit. Dabei lösen Medikamente die Blutgerinsel in den Adern auf und verhindern, dass diese erneut verstopfen. Bei einer Hirnblutung wird in einer Operation das verletzte Gefäß geschlossen und ausgetretenes Blut entfernt. Oft sind die Patienten nach einem Schlaganfall körperlich eingeschränkt. Durch regelmäßige Gymnastik und logopädische Übungen kann der Patient seine Bewegungs- und Sprachfähigkeiten wieder erlernen.

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