Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Gynäkologin.
jameda: Frau Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus, was hat Sie motiviert, Gynäkologin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Die Gynäkologie ist ein Fachgebiet mit großer Vielfalt: unter anderem Geburtshilfe, Krebserkrankungen und Hormone. Das fand ich als junge Ärztin sehr interessant.
Später habe ich mich dann auf die Urogynäkologie spezialisiert, weil dort die Mischung aus Sprechstundentätigkeit und Chirurgie sehr gut machbar ist.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Die Urogynäkologie/Beckenbodenmedizin umfasst die Diagnostik und Therapie bei Senkung der Scheide/der Gebärmutter, bei Harn- und Stuhlinkontinenz und auch bei anderen Blasenbeschwerden. Dazu kommen komplexe Probleme wie Fistelbildungen, wiederholte Rezidive nach Operationen und die Behandlung von Komplikationen.
Wir arbeiten im Beckenbodenzentrum eng mit den anderen Fachabteilungen (Chirurgie, Urologie, Neurologie, Physiotherapie, Radiologie) zusammen und tauschen uns regelmäßig aus.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Prof. John DeLancey war mein Mentor aus der Zeit als Pelvic Floor Research Fellow an der University of Michigan. Prof. DeLancey ist einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Urogynäkologie weltweit. Es ist ein Privileg, dass ich mit ihm arbeiten und so viel von ihm lernen durfte.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Die EDV bringt uns viel Hilfe, weil wir keine Akten mehr suchen müssen, aber auch viel Kummer, weil sie nicht immer so funktioniert, wie wir es uns wünschen.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: In allen operativen Fächern (auch der Urogynäkologie) haben wir einen Nachwuchsmangel. Wir müssen junge Kolleg*innen für das Fach begeistern und dann natürlich auch operativ ausbilden.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Ich glaube, ich bin zugewandt und freundlich. Das lockert die Atmosphäre, bei den doch oft schwierigen Themen, die ich mit meinen Patientinnen besprechen muss, sehr auf.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Ich schätze es, dass sie sich überhaupt trauen, mit ihren sehr intimen und oft auch schambehafteten Problemen zu mir zu kommen.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Die Patientin, die mich extra nach 10 Jahren aufgesucht hat, um sich dafür zu bedanken, dass ich sie mit einer schwierigen Operation von ihrer Inkontinenz geheilt habe und die mich dafür seit 10 Jahren täglich in ihr Abendgebet einschließt.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Prof. Dr. Ursula Peschers-Maus: Auf das Gewicht achten, nicht rauchen, ausreichend trinken und regelmäßig Beckenbodengymnastik machen!
Die Praxis ist Teil des Isar MVZ am Isarklinikum und befindet sind am Eingang A der Klinik im 1. Stock. Sie ist barrierefrei erreichbar.
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