Artikel 17/07/2011

Männer in den Wechseljahren?

Team jameda
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Ob auch Männer in die Wechseljahre kommen, ist seit fast 100 Jahren umstritten. Inzwischen halten Experten die Bezeichnung „Klimakterium virile’ (männliche Wechseljahre) aber nicht für zutreffend: Die Wechseljahre sind ein Vorgang, der alle Frauen betrifft. Bei ihnen fallen die Hormonspiegel abrupt ab. Damit ist bei Frauen nach den Wechseljahren klar, dass die fruchtbare Zeit eindeutig vorbei ist.

Alle diese Aspekte treffen bei Männern nicht zu. Allerdings beobachten Ärzte, dass bei einigen Männern im fortgeschrittenen Alter die Produktion des Geschlechtshormons Testosteron deutlich und spürbar abnimmt. Der treffendste Begriff für dieses Phänomen ist deshalb „Altershypogonadismus’, also eine Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen im fortgeschrittenen Lebensalter, die mehr oder weniger stark ausgeprägt ist.

Wenn Männer altern
Schon ab dem 30. Lebensjahr kann die Produktion von Testosteron nachlassen. Allerdings ist dieser Vorgang nicht bei allen Männern gleich. So gibt es auch Greise, die immer noch gleich hohe Testosteronspiegel aufweisen wie junge gesunde Männer. Wenn die produzierte Testosteronmenge allerdings unter ein bestimmtes Niveau fällt, können gesundheitliche Probleme auftreten. Dazu gehören eine Abnahme der Muskelmasse, Kraft und Festigkeit der Knochen sinken. Dafür nehmen Körperfett und sexuelle Störungen wie Erektionsprobleme und eine erniedrigte Libido (Sexualtrieb) zu. Auch die Psyche kann betroffen sein, etwa durch Depressionen. Allerdings sind die Symptome nicht immer eindeutig und können besonders im Alter auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Deswegen ist eine ausführliche Untersuchung beim Urologen wichtig.

Testosteronersatz nicht immer vorteilhaft
Die Diagnose Altershypogonadismus ist nicht immer einfach zu stellen. Experten sind sich einig, dass dafür sowohl Testosteronspiegel unterhalb der Referenzwerte als auch entsprechende Symptome zusammen kommen müssen. Besonders bei nur schwach ausgeprägten Beschwerden muss eine Therapie mit Testosteron aber kritisch abgewogen werden. Die Gabe des Hormons kann nämlich auch unerwünschte Wirkungen nach sich ziehen. Deshalb muss der Arzt vor Beginn der Therapie beispielsweise sorgfältig überprüfen, ob der Patient eventuell unter einem bisher unentdeckten Prostatakarzinom (also einer Krebserkrankung der Vorsteherdrüse) leidet - solche Tumore können durch Testosteron nämlich in ihrem Wachstum angeregt werden. Auch bestimmte Erkrankungen von Herz und Kreislauf können gegen eine Testosterontherapie sprechen. Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Urologen notwendig.

Spritzen, kleben oder eincremen
Für die Behandlung mit Testosteron stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Häufig wird Testosteron in den Muskel gespritzt - von dort gelangt es langsam in den Blutkreislauf und wirkt über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Alternativ gibt es auch Arzneipflaster oder Gele zum Auftragen auf die Haut, die das Testosteron in den Körper transportieren. Bei diesen Präparaten sind aber Vorsichtsmaßnahmen nötig, um eine unabsichtliche Übertragung des Hormons auf andere Personen zu vermeiden. Besonders gefährlich ist der Kontakt mit Testosteron für Kinder, Jugendliche und schwangere Frauen.

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