Bei einer Kalkschulter (Tendinosis calcarea) handelt es sich um die schmerzhafte Ablagerung von Kalk in einer Sehne (häufig Supraspinatussehne) im Bereich des Schultergelenkes. Kann sie auch ohne Operation behandelt werden?
Bei einer Kalkschulter kommt es zu heftigen Schmerzen, die meist in der Mitte des Oberarmes zu spüren sind. Häufig sind sie verbunden mit der Unfähigkeit, den Arm im Schultergelenk zu bewegen.
Das Kalkdepot führt zum einen zu einer Entzündungsreaktion in der Sehne und es kommt zusätzlich bei Bewegungen der Schulter zu einer sehr schmerzhaften Einklemmung des entzündeten Kalkdepots unter dem Schulterdach (Impingement).
Bisher wurden Kalkschultern sehr häufig operativ behandelt. Dabei wird unter Vollnarkose eine Arthroskopie des Schultergelenkes durchgeführt, wobei der Arzt das Kalkdepot ausfindig macht, einschneidet und dann ausräumt. Eine OP ist aber nicht immer notwendig.
Für den geübten Arzt gibt es eine sehr elegante und erfolgreiche Methode, das Kalkdepot zu behandeln. So er durch eine spezielle ultraschallgesteuerte Absaugung des Kalkdepots unter örtlicher Betäubung (Needling) die Schmerzen sehr schnell lindern und das Kalkdepot so stark verkleinern, dass es vom Körper selber abgebaut wird.
Die Behandlung kann ambulant in der Praxis durchgeführt werden, wenn der Arzt über die entsprechende technische Ausrüstung verfügt. Eine strenge Einhaltung der Sterilität ist selbstverständlich Voraussetzung.
In den Händen des Geübten ist die Behandlung nach ca. 5 Minuten abgeschlossen.
Der Patient spürt natürlich den Einstich, mit dem die Betäubung gesetzt wird. Die meisten empfinden die Behandlung wie eine routinierte Blutabnahme. Das Absaugen erfolgt dann unter örtlicher Betäubung und wird gelegentlich als Druck wahrgenommen.
Oft reicht eine dreimalige Behandlung aus, aber die Anzahl ist von Patient zu Patient unterschiedlich.
Die besten Ergebnisse erzielt zum einen Krankengymnastik, die die Einklemmungsproblematik durch Lösen von muskulären Ungleichgewichten reduziert, zum anderen führt eine Stoßwellentherapie (ESWT) durch Zertrümmerung des Kalkdepots dazu, dass dieses anschließend besser abgesaugt werden kann.
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