Team jameda
Ärzte & Heilpraktiker haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn M.Sc. Peter Schorpp interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Osteopath.
jameda: Herr Schorpp, was hat sie motiviert, Osteopath zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Schorpp: Ich glaube, das kam aus dem unbefriedigenden Gefühl, als Therapeut nicht direkt am Problem zu arbeiten, sondern nur drum herum, nur an den Symptomen. Ich wollte genauer wissen, was das Problem des Patienten ist und wo es herkommt.
Für Osteopathen ist das häufig der Schlüssel, vor allem bei den orthopädischen Krankheitsbildern. Aber dazu darf man nicht in vorgegebenen Bildern und Bezeichnungen von Pathologien denken. Man muss danach suchen, was nicht funktioniert. Manchmal irritiert dieses Denken, denn funktionelle Störungen kann man nicht sichtbar machen, weder mit Laborwerten noch mit MRT-Bildern. Deswegen sind funktionelle Störungen der Schulmedizin noch immer etwas rätselhaft und werden massiv unterschätzt.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Herr Schorpp: Ich vermeide es, mich auf bestimmte Patienten, Krankheitsbilder oder Techniken zu spezialisieren. Ich habe einige Jahre viel mit Leistungssportlern gearbeitet, und selbst das wiederholt sich schnell, und die Arbeit wird gleichförmig. Die meisten von uns brauchen neuen Input, Fälle, die wir noch nicht kennen und die den Erfahrungshorizont erweitern. Das ist interessanter und bringt uns weiter.
Auch was die Techniken angeht, sollte man die ganze Palette nutzen, die einem zur Verfügung steht. Das können weiche und entspannendeTechniken sein oder auch chiropraktische, je nachdem, welche/n Patient/in man vor sich hat.
jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Schorpp: Um ehrlich zu sein, nein.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Schorpp: Wir können uns nicht beschweren. Dadurch, dass wir eine rein osteopathische Praxis sind, hält sich die Bürokratie in Grenzen, vor allem, was unsere gesetzlich versicherten Patienten betrifft. Manche brauchen noch ein Privatrezept von ihrem Arzt, aber wer weiß, vielleicht werden sich unsere Patienten diesen Schritt auch irgendwann sparen können.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Schorpp: In der Politik natürlich. Im Grunde gibt es unseren Beruf ja gar nicht in Deutschland. Wir hinken da unseren europäischen Nachbarn im Norden, Westen und Süden hinterher, wo es ganz normal ist, zum Osteopathen zu gehen, so wie man zu seinem Haus- oder Facharzt geht.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Schorpp: Das müssen Sie meine Patienten fragen. Wir sind drei Therapeuten und jeder ist für sich etwas anders gestrickt. Der eine ist etwas sachlicher, mehr an dem medizinischen Problem orientiert, und vielleicht sind die weiblichen Therapeutinnen im Allgemeinen etwas empathischer oder emotionaler ausgerichtet. Aber da kann ich mich auch irren.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Schorpp: Die Unterschiedlichkeit. Jeder kommt im Grunde mit einem anderen Problem, das macht die Sache interessant.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Schorpp: Sie meinen schnelle Behandlungserfolge? Ja, natürlich, die kennen wir ja alle, auch Therapeuten aus anderen Richtungen mit anderen Methoden, und diese Erfolgserlebnisse sind ganz wichtig für uns. Von meinen Mitarbeitern weiß ich - und mir geht das nicht anders - dass der Beruf dann am meisten Spaß macht, wenn man schnelle Erfolge sehen kann.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Schorpp: Das, was jeder in sich ahnt. Viel bewegen und gesund ernähren.
Unsere Praxis besteht seit 15 Jahren im Zentrum von Zehlendorf. Mit mir arbeiten meine hochgeschätzten Kollegen Léa Poinas, die sich sehr gerne um unsere Kinder, Kiefer- und Cranio-Sacral-Patienten kümmert, und Felix Walter, der viele unserer Wirbelsäulenpatienten betreut und auch eine breit gefächerte chiropraktische Ausbildung hat.
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