Mehr als ein Drittel aller Frauen über 50 sind von Inkontinenz betroffen. Aber auch junge Frauen kann können schon darunter leiden. Da das Risiko mit zunehmendem Alter steigt, stellt dieser Artikel Symptome, Ursachen und Therapie verschiedener Formen gegenüber.
Von Inkontinenz spricht man im Allgemeinen, wenn Urin und/oder Stuhl nicht gehalten werden können. Man bezeichnet sie entsprechend als Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz.
Bei der Harninkontinenz unterscheidet man:
Die Inkontinenzformen unter Punkt 1-3 stellen die weitaus häufigsten Erscheinungsformen dar.
Alle Inkontinenzformen haben gemeinsam, dass sie unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und dass sie die Betroffenen meist sehr stark belasten und verunsichern.
Frauen sind häufiger von Inkontinenz betroffen als Männer. Da ihr Becken zum Gebären ‘gebaut’ ist, weist es anatomische Schwachstellen auf. Zudem ist die Belastung des Beckenbodens in der Schwangerschaft und unter der Geburt deutlich erhöht. Die Hormonlage in der Schwangerschaft verringert obendrein noch die Festigkeit des Gewebes.
Typische Symptome:
Kann kombiniert mit einer Gebärmutter - und/ oder Scheidensenkung auftreten.
Ursachen:
Zumeist bedingt durch eine Schwächung relevanter Strukturen des Beckenbodens, der Muskeln und Bänder. Die Schwächung kann altersbedingt, anlagebedingt oder überlastungsbedingt eintreten.
Therapie:
Typische Symptome:
Kann kombiniert mit einer Gebärmutter- und/ oder Scheidensenkung auftreten.
Ursachen:
Kann auch durch Infektionen der Blase oder – weitaus seltener – durch Tumore bedingt sein.
Therapie:
Auch hier ist die Stärkung des Beckenbodens mittels Gymnastik sinnvoll. Des Weiteren sollte ein vorhandener Hormonmangel im Bereich der Scheide und des Blasenbodens mittels lokaler Hormongabe ausgeglichen werden. Zudem gibt es zahlreiche Medikamente, die die Dranginkontinenz beheben oder zumindest lindern können. Ein Blasentraining kann ebenso hilfreich sein. Operative Verfahren kommen hier nur sehr selten zum Einsatz.
Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz können auch gemeinsam auftreten. Die Diagnostik und Therapie ist entsprechend umfangreicher als bei den Einzelformen.
Typisches Symptom:
Ursachen:
Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Eine neurogene Blasenstörung muss ausgeschlossen werden.
Therapie:
Symptome:
Ursachen:
Der Füllungszustand der Blase wird aufgrund von Hirn- oder Rückenmarksschädigung nicht gespürt und es kommt zu einer Reflexentleerung der Harnblase.
Therapie:
Symptome:
Urin tröpfelt oder läuft unwillkürlich recht kontinuierlich.
Ursachen:
Therapie:
Symptome:
Ursachen:
Organische Ursachen und psychische Ursachen können dahinterstecken.
Therapie:
Symptome:
Ursachen:
Tritt mit steigendem Lebensalter gehäuft auf. Grunderkrankungen wie Diabetes und Herzschwäche, aber auch ein schlechter Schlafrhythmus sind häufig ursächlich verantwortlich.
Therapie:
Die Harninkontinenz der Frau ist fast nie eine Blasenschwäche. Sie kann mit sehr unterschiedlichen Symptomen in Erscheinung treten, die wiederum verschiedene Ursachen haben können. In jedem Fall belastet sie die betroffene Frau sehr.
Als diagnostische Möglichkeiten stehen zur Verfügung:
Es gibt gute Vorbeugemaßnahmen und viele erfolgreiche Therapiemöglichkeiten.
Jede Inkontinenz sollte von einem erfahrenen Arzt abgeklärt werden. Für Frauen ist ein urogynäkologisch erfahrener niedergelassener Gynäkologe der sinnvolle erste Ansprechpartner. Im Bedarfsfall wird er zusätzliche Spezialuntersuchungen veranlassen.
Inkontinenz darf kein Tabuthema sein!
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