Team jameda
Rund 100.000 Kopfhaare hat der Mensch im Schnitt. Sie wachsen, werden mit der Zeit von neuen Haaren verdrängt und fallen schließlich aus. Das ist ganz normal. Doch bei vier von fünf Männern kommen keine neuen Haare mehr nach. Wie Haarausfall entsteht und wie sie ihn stoppen können, verrät dieser Artikel.
Wie der Vater, so der Sohn?
Die häufigste Ursache für Haarausfall ist im Erbgut zu suchen: Die Haare der Betroffenen reagieren sehr empfindlich auf ein bestimmtes Hormon, fallen schneller aus und werden immer dünner, bis sich die Haarpracht nach und nach lichtet. Ob der Haarausfall nur die Schläfen oder auch den Hinterkopf befällt, ist anfangs nicht absehbar. Genauso wenig lassen sich Rückschlüsse von nahen Verwandten ziehen: Da mehrere Gene im Spiel sind, kann es sein, dass sich der Sohn bis ins hohe Alter über volles Haar freut, während der Vater schon früh über Geheimratsecken klagte.
Andere Formen des Haarausfalls sind seltener. Forscher gehen davon aus, dass kreisrunder Haarausfall auf eine Fehlreaktion der Immunabwehr zurückzuführen ist. Dann fallen einzelne Haarbüschel aus und bilden kreisrunde lichte Stellen. Wird das Haar insgesamt weniger, ohne dass sich kahle Stellen bilden, sprechen Experten vom „diffusen Haarausfall“. Er kann viele Ursachen haben: Nährstoffmangel, Krankheiten, Stress, Schwangerschaft oder Pflegefehler können das Haar strapazieren.
Halten Medikamente, was sie versprechen?
Haarausfall ist in der Regel ein rein kosmetisches Problem. Wer sich mit seinem lichter werdenden Haar nicht abfinden kann oder vermutet, dass eine behandlungsbedürftige Krankheit dahinter steckt, sollte jedoch einen Arzt aufsuchen. Generell gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.
Es gibt zwar viele verschiedene Medikamente gegen Haarausfall, aber die Stiftung Warentest kann nur eines empfehlen – mit Einschränkung. Der Wirkstoff „Minoxidil“ sorgt wohl für eine bessere Durchblutung und regt so das Haarwachstum an. Das fällt allerdings nicht immer zufriedenstellend aus. Nur bei jedem Siebten ist das Ergebnis akzeptabel. Als mögliche Nebenwirkungen wären u. a. Hautirritationen, Schwindel und Schwächegefühle zu nennen.
Wie funktionieren Haartransplantationen?
Eine Alternative ist die Haartransplantation, die seit Jürgen Klopps Bekenntnis in aller Munde ist. Tatsächlich war die Haarpracht des Fußballertrainers nach dem Eingriff deutlich dichter. Um dieses Ziel zu erreichen, entfernt der Arzt Haare vom Hinterkopf des Patienten samt ihrer Follikel, die als Verankerung in der Kopfhaut dient. Dann stanzt er dort Löcher in die Kopfhaut, wo die Haare eingesetzt werden sollen. Zwei bis vier Stunden Zeit, Narben und einige tausend Euro muss der Patient einkalkulieren, um sich nach etwa drei Monaten über neue Haare zu freuen.
Weil es bisher noch keine einfache und günstige Methode gibt, um den Haarausfall zu stoppen, forschen Wissenschaftler auf Hochtouren. Eine neue Technik zeigte bei Tierversuchen bereits gute Ergebnisse: Im Labor züchteten die Forscher neue Haarfollikel, die für stärkeren Haarwuchs sorgen sollen. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Verfahren auch beim Menschen funktioniert.
Vorsicht mit Hausmitteln
Manche Betroffene versuchen, ihren Haarausfall mit Hausmitteln zu stoppen. Sie tragen Kokosnuss- oder Teebaumöl, Knoblauchsaft oder Apfelessig aufs Haar auf – und hoffen auf Erfolg. Der stellt sich jedoch nur in Einzelfällen ein.
Manche Wirkstoffe sind noch nicht genug untersucht, um ihre Wirksamkeit zu belegen. Dazu gehören Koffein, Kieselsäure, chinesische Kräuter und Ginseng.
Alternativ können Betroffene auch versuchen, ihre kahlen Stellen mit einem guten Haarschnitt zu kaschieren oder eine Haarersatz aus Echt- oder Kunsthaar nutzen, der sich teilweise auch dauerhaft am Kopf befestigen lässt.
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