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Artikel 26/08/2016

Erektionsstörungen mit 30, 40 oder 50: Warum auch junge und junggebliebene Männer darunter leiden

Team jameda
Team jameda
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Vor Erektionsstörungen ist niemand sicher. Schon 30-Jährige leiden darunter, aber mit steigerndem Alter nimmt die Zahl der Betroffenen natürlich zu. Lesen Sie hier, warum Erektionsstörungen schon in jungen Jahren auftreten und was Sie dagegen tun können.

Wie häufig sind Erektionsstörungen?

Eine deutsche Studie mit 4.489 Männern zeigte, wie die Häufigkeit der Erektionsstörungen mit dem Alter zunimmt: In der Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen hatten 2,3 Prozent Erektionsstörungen, während mehr als 50 Prozent der 70- bis 80-Jährigen darunter litten.

Interessanterweise war Impotenz nur für 1,4 Prozent der 30 bis 39-Jährigen mit Leidensdruck verbunden, das heißt, trotz Erektionsstörung erlebten ungefähr 1 Prozent der jüngeren Männer ihr Sexualleben als befriedigend.

Altersabhängigkeit von Erektionsstörungen:

Altersgruppe

Häufigkeit

Leidensdruck

30 bis 39 Jahre

2,3 %

1,4 %

40 bis 49 Jahre

9,5 %

4,3 %

50 bis 59 Jahre

15,7 %

6,8 %

60 bis 69 Jahre

34,4 %

14,3 %

70 bis 80 Jahre

53,4 %

7,7 %

Typische Impotenz-Ursachen im fortgeschrittenen Alter

Erektionsstörungen werden sowohl von organischen als auch von psychischen Erkrankungen verursacht. Psychische Erkrankungen sind die häufigsten Impotenz-Ursachen in jungen Jahren, während im fortgeschrittenen Alter eher organische Gründe vorliegen, wie zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck, hohes Cholesterin, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das Schlafapnoe-Syndrom, Erkrankungen des Nervensystem wie zum Beispiel Multiple Sklerose, Schlaganfall oder Parkinson und Prostata-Operationen.

Darüber hinaus führen auch blutdruck- oder cholesterinsenkende Medikamente zu Impotenz. Ab dem 50. Lebensjahr dominieren organische Ursachen mit ungefähr 80 Prozent.

Bei 30 % der Männer sind sowohl organische als auch psychische Ursachen zu finden. Außerdem sind Erektionsstörungen in den meisten Fällen auf mehr als eine Ursache zurückzuführen. Biologische, psychische, interpersonelle und kulturelle Faktoren spielen zusammen.

Psychische Ursachen in jungen Jahren

Erektionsstörungen bei jungen Männern beruhen oft auf Depressionen, Stress, Persönlichkeitskonflikten und Partnerschaftsproblemen, die die Umsetzung von sexuellen Reizen in erektionsfördernde Nervensignale blockieren.

In jungen Jahren wirken sich auch entwicklungsbedingte, verletzende oder verwirrende Umstände aus der Kindheit aus, die zur erektilen Dysfunktion beitragen können.

Alkoholmissbrauch, Rauchen und die Einnahme von Medikamenten gegen Depressionen können ebenfalls eine Rolle spielen. Darüber hinaus können Hormonstörungen oder venöse Lecks vorliegen. Dabei fließt das Blut zu schnell aus dem Schwellkörper ab, so dass die Gliedsteife kurz oder gar nicht zustande kommt.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung einer Erektionsstörung richtet sich nach der Ursache. Wegen der Vielfalt der Ursachen sind Tipps zur Selbstbehandlung nicht angebracht.

Ein Arztgespräch ist bei Potenzstörungen sehr wichtig, damit die richtige Diagnose gestellt und der richtige Therapieansatz empfohlen wird.

Ist die Ursache psychisch, ist eine Psychotherapie oder Paartherapie angesagt. Wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder -Risikofaktoren vorliegen, sollten sie unbedingt behandelt werden. Ein venöses Leck kann minimalinvasiv behoben werden, Hormonstörungen wiederum bekämpft der Arzt mit einer Ersatztherapie.

Potenzsteigernde Medikamente

In vielen Fällen können potenzsteigende Medikamente eingesetzt werden, wie zum Beispiel die verschreibungspflichtigen PDE-5-Hemmer. Sie wirken auf die feinen Muskelzellen der Gefäßwände im Schwellkörper und ermöglichen oder verbessern den Einstrom von Blut und damit die Erektion.

Die Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, Blutdrucksenkung, Schwindel, Benommenheit, Magen- und Verdauungsbeschwerden und Sehstörungen.

Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall oder kürzlicher Herzrhythmusstörung, sehr hohem oder sehr niedrigem Blutdruck sowie mit schwerer Herzinsuffizienz dürfen PDE-5-Hemmer nicht einnehmen.

Manche Medikamente können auch lokal angewendet und in die Harnröhre eingebracht oder in den Schwellkörper gespritzt werden. Auch Schwellkörperimplantate und andere Hilfsmittel wie zum Beispiel Penispumpen können nützlich sein.

Was können Betroffene selbst tun?

Fazit

Je älter ein Mann ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an Erektionsstörungen leidet. Dennoch sind Potenzstörungen auch bei jüngeren Männern möglich.

Die Ursachen bei jüngeren Männern sind öfters psychisch, bei Männern über 50 liegen dagegen meistens organische Ursachen vor. Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der Ursache - nur der Arzt kann den passenden Therapieansatz vorschlagen.

Was Sie selbst tun können, ob jung oder alt: Leben Sie gesund, ernähren Sie sich ausgewogen, bewegen Sie sich und Ihren Beckenboden, versuchen Sie Stress so gut wie möglich zu bewältigen und meiden Sie Tabak und Alkoholkonsum.

Quellen:

  • Rösing D, et al. Sexualstörungen des Mannes: Diagnostik und Therapie aus sexualmedizinisch-interdisziplinärer Sicht. Dtsch Arztebl Int 2009; 106(50): 821–8

  • Rosen RC, et al. Quality of life, mood, and sexual function: a path analytic model of treatment effects in men with erectile dysfunction and depressive symptoms. Int J Impot Res 2004; 16: 334–40.

  • Chew KK, et al. Male erectile dysfunction and cardiovascular disease: is there an intimate nexus? J Sex Med 2008; 5: 928–34.

  • Lue TF, et al.: Summary of the recommendations on sexual dysfunctions in men. J Sex Med 2004; 1:6–23.

  • Bosinski HAG: Diagnostik und Therapie sexueller Störungen. Urologe [A] 2004; 43: 279–84.

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