Team jameda
Den ganzen Tag und rund ums Jahr ist unser Organismus mit Krankheitserregern konfrontiert. Besonders jetzt im Winter lauern viele Keime darauf, es sich im Körper gemütlich zu machen - so entstehen Infektionen. Doch unser Körper ist den Mikroorganismen nicht schutzlos ausgeliefert: Das Immunsystem steht bereit, um Eindringlingen den Garaus zu machen.
Wie funktioniert die körpereigene Abwehr? Die erste Barriere bilden Stoffe und Zellen, die sich an den bevorzugten Eintrittspforten für Viren und Bakterien befinden. Dazu gehören beispielsweise die Rachen- und Gaumenmandeln, die mit weißen Blutkörperchen besetzt sind. Dringen etwa Erkältungsviren in den Mund-Rachen-Raum ein, sehen sie sich gleich ganzen Abwehreinheiten gegenüber. Im Magen befindet sich Salzsäure, die Bakterien sofort abtötet. Und an unserem größten Organ, der Haut, verhindert der sogenannte Säureschutzmantel den Befall mit Bakterien.
Die weitaus meisten Teile des Immunsystems zirkulieren im Blut. Wichtige Bestandteile sind die weißen Blutkörperchen, auch Lymphozyten genannt. Hier gibt es Zellen, die unspezifisch alle Eindringlinge, die sie als fremd erkennen, vernichten. Sie werden auch als Freßzellen bezeichnet. Daneben gibt es die T-Lymphozyten, von denen ein großer Teil, die T-Killerzellen, ebenfalls andere Zellen abtöten können. Unterstützt werden sie von den T-Helferzellen, die die Killerzellen gezielt zu Krankheitserregern lotsen können.
Die B-Lymphozyten produzieren Antikörper, die fremde Organismen als gefährlich markieren und damit die Freßzellen anlocken. Damit das Immunsystem nicht überschießend reagiert, kann die Produktion von Antikörpern durch T-Suppressorzellen auch eingeschränkt werden. B-Lymphozyten haben auch ein gutes Gedächtnis: Selbst nach mehreren Jahren können sie sich noch erinnern, dass sie schon einmal Kontakt mit einem bestimmten Krankheitserreger hatten. Wenn dieser Erreger noch einmal in den Körper gelangt, können die B-Lymphozyten sofort beginnen, Antikörper zu produzieren: Der Mensch ist immun gegen diesen Erreger. Es gibt noch zahlreiche weitere Substanzen im Blut, die Aufgaben in der körpereigenen Abwehr erfüllen. Die weißen Blutkörperchen können die Blutgefäße auch verlassen und bei Bedarf in Gewebe und Organe gelangen.
Ein Teil der Immunabwehr ist angeboren, also schon bei Säuglingen vorhanden. Der größte Teil ist aber das Ergebnis eines Lernprozesses, den der Körper in den ersten Lebensjahren durchläuft. Aus diesem Grund sind Babies und Kleinkinder auch relativ häufig krank - schließlich muss ihr Immunsystem noch trainieren.
Manchmal geht aber auch etwas schief bei der Immunabwehr: Reagiert das Immunsystem auf Substanzen, die eigentlich gar nicht gefährlich für den Körper sind, entsteht eine allergische Reaktion. Man hat bis heute noch nicht vollständig verstanden, weshalb manche Menschen allergisch auf bestimmte Substanzen reagieren und andere nicht. Bei den sogenannten Autoimmunerkrankungen richtet sich das Immunsystem sogar gegen körpereigene Strukturen, wie etwa in den Gelenken bei rheumatoider Arthritis. Hier müssen bestimmte Medikamente das Immunsystem ausbremsen, um der Zerstörung Herr zu werden.
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