Artikel 21/03/2023

Mindestens so gut wie die Impfung: eine Infektion mit COVID

Dr. med. Jörg Fuchs Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
Dr. med. Jörg Fuchs
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg, Phlebologe
covid-infektion-schuetzt-mindestens-so-gut-wie-die-impfung

Im aktuellen Deutschen Ärzteblatt steht dieser Artikel. Und wenn man nicht aufpasst, ist er auch ganz bald wieder verschwunden. Laut Zahlen des Robert Koch-Institutes (RKI) vom 28. Februar 2023 waren circa 40 Millionen Bundesbürger mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert gewesen. Sie tragen erheblich zur zukünftigen Immunität der Bundesbevölkerung bei.

Studien des Robert-Koch-Institutes

Die Untersuchungen des RKI zum Abwehrstatus Genesener bescheinigt diesen, dass ihr infektvermittelter Schutz vor erneuten Angriffen durch das Coronavirus mindestens ebenso hoch, wenn nicht höher anzusetzen sei wie nach einer vollständigen Impfung mit mRNA-Vakzinen. Personen, die geimpft und genesen waren, wurden in diese Betrachtungen nicht eingeschlossen.

Den Studien gemäß waren Genesene genauso geschützt, wie man es durch die großangelegte Impfkampagne durch die Vakzination geplant hatte. Nun stellt sich heraus, dass der gesellschaftliche Druck, um sich und andere zu schützen, in dieser Form weder angebracht, noch evident evaluiert werden konnte. Die Natur wurde unterschätzt. Gab es überhaupt eine rechtfertigende Indikation?

Personen nach einer Infektion, also Genesene, waren sehr gut geschützt: nicht nur vor einer erneuten Infektion, sondern auch vor einer symptomatischen COVID-19-Erkrankung und letztlich auch vor einem schweren Verlauf, unabhängig von der Virusvariante.

Resultate der Untersuchungen

Die Auswertung zeigte, dass jedwede SARS-CoV-2-Infektion oder eine überstandene symptomatische COVID-Erkrankung hohen Schutz vor einer erneuten Infektion bot. Infizierte und Genesene blieben mit 78 Prozent vor einer schweren Erkrankung (stationäre Aufnahme oder Tod) bewahrt – und dies im Hinblick auf alle Varianten. Zusammengefasst einer langer Schutz nach Genesung.

Der Schutz vor einer Reinfektion schwächte sich mit der Zeit etwas ab. Dennoch betrug er 40 Wochen nach einer Infektion oder Erkrankung immerhin noch 78,6 Prozent. Gegen eine schwere Infektion boten Genesene bei allen Varianten sogar einen dauerhaften Schutz mit 90,2 Prozent nach 40 Wochen.

Der Schutz nach einer Genesung schneidet im Vergleich zur Impfung insgesamt besser ab. Eine schwedische Arbeitsgruppe konnte sogar bessere Verläufe beobachten. Eine überstandene Infektion wirkt ebenso gut, sogar besser gegen eine Reinfektion, symptomatische oder schwere Krankheit und Tod durch Corona als die doppelte Dosis von mRNA-Impfstoffen (Moderna und BionTech/Pfizer).

Diese Feststellungen sind aus immunologischer Sicht wenig überraschend, haben doch bereits britische Forscher Mitte 2021 beobachtet, dass die natürliche Immunität, erworben durch Erregerkontakt, eine verlässliche Immunität hervorrufe.

Erklärung für die Resultate

Die Erklärung ist relativ simpel: Ein Impfstoff kann nur einen Bruchteil der antigenen Informationen des Pathogens enthalten, so dass die Reaktion des Immunsystems oftmals schwächer ist, als wenn sich der Organismus, also der infizierte Mensch, mit dem ganzen Pathogen auseinanderzusetzen hatte.

Die Haltbarkeit einer Immunanwort, also das Gedächtnis, entsteht dadurch, dass spezifische Zellen in das Knochenmark einwandern und dort über Jahrzehnte angedockt in Wartestellung verharren. Ähnlich einem Gesichtserkennungsprogramm startet sofort eine Reaktion, wenn SARS-CoV-2 erkannt wird. Andere Programme laufen unterschwellig, jedoch sind sie ständig in Betrieb.

Eine Infektion mit SARS-CoV-2 ruft eine langanhaltende Immunität hervor. US-Forscher veröffentlichten hierzu, dass in 15 von 19 Genesenen im Knochenmark diese spezifischen Gedächtniszellen nachweisbar waren.

Dieses Immungedächtnis konnte auch noch über ein Jahr nach der Infektion nachgewiesen werden. Analog zu anderen Infektionen, wie Tetanus oder Diphterie, von denen man weiß, dass sie jahrelange Immunität garantieren.

Wie valide ist der Genesenstatus?

In diesem Zusammenhang ist der Genesenenstatus zu überdenken. Der Verlauf vor schweren Verläufen gilt als hoch (88-90%) und anhaltend (10 Monate). Der Immunschutz nach einer Infektion funktioniere zwar effektiv, für die Impfung spräche jedoch die Reduzierung etwaiger Infektionsfolgen. Diese Aussage muss jedoch relativiert werden, denn sie wurde nicht weiter erläutert oder belegt. Aussagen zu Impfnebenwirkungen/-folgen kommen erst zögerlich in die wissenschaftliche Diskussion.

Es lässt sich jedoch eindeutig festhalten, dass Genesene und Geimpfte, was den Schutz vor symptomatischen und schwerwiegenden Verläufen angeht, gleichzusetzen sind. Der propagierte Impfvorteil existiert nicht.

Auf dem afrikanischen Kontinent, dort wurde erheblich weniger geimpft, weil es keine ausreichende Impfstoffversorgung gab, liegt die Seroprävalenz bei 87 Prozent. Im Großteil ist dies das Resultat von Infektionen.

Fazit

Wie der Immunstatus einer Person im Zweifelsfall einzuschätzen ist, dafür existieren genug Möglichkeiten, ihn zu überprüfen. Erst testen, bevor überhaupt noch eine Impfung angedacht wird.

Zusammenfassend ist in keiner Weise logisch oder plausibel nachvollziehbar, weshalb die Bundesrepublik Milliarden von Euro für einen Gesundheitsschutz ausgegeben hat, den die Natur uns zum Nulltarif bietet!

Quelle:

Deutsches Ärzteblatt Jg.120; Heft 10; 10. März 2023; Seite A432 – A436

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.