Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) ist ein Kommunikationsmodell aus den 1970er Jahren. Dabei sollen mit Sprache beim Gegenüber positive Reize ausgelöst werden, die für eine angenehme Stimmung sorgen.
Dieses Modell eignet sich sehr gut für Zahnarztpraxen. In diesem Beitrag soll es darum gehen, was NLP bedeutet und wie es in Zahnarztpraxen umgesetzt werden kann.
Mit Neuro-Linguistischem Programmieren geht es für mich darum, dass in einer Praxis für Personal und Patienten eine leicht verständliche, reibungslose und angenehme Kommunikation gestaltet und somit eine angenehme Atmosphäre geschaffen wird. In der Behandlung sollten daher Begriffe vermieden werden, die mit negativen Formulierungen in Verbindung stehen.
Dadurch wird die Kommunikation mit dem Patienten angenehmer und verständlicher. Es soll ein bewusstes Gespräch mit Achtung und Beachtung des Unterbewusstseins des Gesprächspartners entstehen.
Das Unterbewusstsein muss positiv auf das Gespräch gestimmt sein, dadurch wird das Gespräch positiv.
Vor allem für Angstpatienten ist NLP ein guter Ansatz. Bei Zahnarztangst handelt es sich überwiegend um posttraumatische Belastungsstörungen, die meist in der Kindheit entstanden und für eine Handlungsunfähigkeit des Patienten sorgen. Bewusstes und unterbewusstes Denken stimmen bei dieser Handlungsunfähigkeit nicht überein.
Ein kleines Beispiel dazu:
Hier gibt es einen Widerspruch zwischen dem Wunsch des Patienten und seinem Widerstand, sich beim Zahnarzt auf die Behandlung einzulassen. Durch NLP werden in der Kommunikation Worte, die eine Missempfindung in Bezug auf den Zahnarzt triggern, nicht verwendet.
Der Patient kann somit Erklärungen verschiedener Behandlungen aufmerksam folgen. Unterbewusste und unaussprechbare Gedanken werden respektiert und in das Gespräch eingebunden. Somit werden Lösungen für Sorgen und Ängste des Unterbewusstseins entwickelt. Besseres Verständnis bedeutet im Gegenzug auch weniger oder keine Handlungsunfähigkeit, da Klarheit über die bevorstehende Behandlung herrscht.
Angstpatienten werden bislang häufig mit Lachgas sediert. Eine Lachgassedierung oder Vollnarkose kann in manchen Fällen sinnvoll sein. Die Ursache der Zahnarztangst wird mit diesen Behandlungen jedoch keinesfalls behoben, sondern nur verdrängt. Das Ziel sollte allerdings sein, während einer zahnärztlichen Behandlung durch positive Erlebnisse Vertrauen zu den Patienten aufzubauen.
Durch das Speichern des positiv Erlebten über die Sinne können unterbewusst Anker gesetzt werden. So bezeichnet man im Zusammenhang mit NLP das Verbinden von Reizen mit den dazu verknüpften Reaktionen. Dazu sind alle Sinne des Patienten notwendig, damit gesetzte Anker auf allen Ebenen einen positiven Einfluss auf den Arztbesuch nehmen können. Damit werden Angstpatienten zu völlig normalen und unbeschwerten Patienten. Ihre Erlebnisse stehen im Resultat im Unterbewusstsein in Einklang zueinander.
NLP und Hypnose können nicht miteinander verglichen werden. Für ein angenehmes Umfeld, das auch wichtig ist, um die Hypnose zu erreichen, ist der Sprachgebrauch von NLP unabdingbar.
Hypnose bedeutet, mit wenig oder ganz ohne Kommunikation alleine in sich zu gehen, sich selbst in Trance zu befinden und von Umwelt und Kommunikation abzuschalten.
NLP ist hingegen eine sensible Kommunikationsmethode. Dabei setzt man sich mit dem Gegenüber auseinander und beachtetet und erkennt Signale und das Unterbewusstsein des Gegenübers.
Speziell für Angstpatienten eignet sich NLP hervorragend und es stellt es eine Alternative zur Lachgassedierung da. Zusätzlich schafft dieses Kommunikationsmodell eine durchweg positive Atmosphäre in der Praxis gegenüber den Patienten und innerhalb des Teams. Das kann – neben der Qualität der Behandlung – ein weiteres Gütekriterium einer Praxis sein.
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