Artikel 31/07/2024

Effektive Bruxismus-Therapie mit dem Nite Skater

Dr. med. dent. Christo Obreschkow Zahnarzt
Dr. med. dent. Christo Obreschkow
Zahnarzt

Das Behandlungsprinzip mit dem Nite Skater© beruht auf der Erkenntnis, dass herkömmliche, hufeisenförmige Knirscherschienen das Pressen auf den Backenzähen nicht verhindern können, ja möglicherweise sogar verstärken. Die oft schon nach einigen Monaten zerbrochenen und symptomatisch ineffizienten Knirscherschienen führen über kurz oder lang zu chronischen Beschwerden wie CMD, HWS-Syndrom, Migräne, Tinnitus, Augenflimmern u. v. m. Daher sind viele dieser Knirscherschienen veraltet und therapeutisch überholt.

Das Knirschen ist vor allem verantwortlich für den exzessiven Abrieb an den Höckern der Backenzähne, was zu funktionellen Beeinträchtigungen führen und insbesondere bei Frontzähnen eine massive ästhetische Einbuße bedeuten kann. Das Knirschen ist jedoch meist nicht ursächlich beteiligt an den typischen schmerzhaften und ausstrahlenden Beschwerden bei Bruxismus.

Darstellung einer Schiene auf einem angedeuteten Gebiss

Es ist vielmehr das Pressen, das zur sukzessiven Überbelastung der Kiefergelenke, zum parodontalen und okklusalen Trauma mit Zahn- und Füllungsfrakturen und zu massiven, anhaltenden – oft therapieresistenten – Verspannungen in der Kiefer-/Gesichts-Muskulatur führt. Dabei können geradezu unvorstellbare Kräfte von über 50 kg/cm2 (d.h. pro Backenzahn!) im Kausystem auftreten. In der Folge wird der Trigeminusnerv mit seinen 3 Ästen (1. Jochbein-Schläfen, 2. Oberkiefer und 3. Unterkiefer) derart gereizt und überanstrengt, dass er allmählich in einen permanenten Alarmzustand übergeht und immer mehr kontrahiert – es kommt zum Muskelkrampf, auch in den tieferen Schichten der Kaumuskulatur.

Da ganz in der Nähe der Kiefergelenke und im Wirkungsbereich des Trigeminus zahlreiche Gefäße und Nervenbahnen verlaufen, können durch die vom Pressen verursachten Verspannungen Blutgefäße komprimiert und Nervenstränge gereizt werden. Die Folgen davon sind dann z. B. Schwindelanfälle, Augenflimmern, Tinnitus, Migräneschübe u. v. m.
Ganz abgesehen von diesen lokalen Problemen, verursacht dieses als Cranio-Mandibuläres-Syndrom (CMD) bekannte Geschehen weitere Fehlfunktionen im Nacken-Schultergürtel-Rückenbereich bis zum Becken, die dann wieder auf den Kopf-Gesichts-HWS-Bereich zurückwirken. Über Wochen und Monate schaukelt sich dann dieses Syndrom immer weiter auf bis zur nervenaufreibenden Schlaflosigkeit und – manchmal gar Arbeitsunfähigkeit.

Der frontzahngestützte Nite Skater© basiert auf der Tatsache, dass der Pressdruck auf den Frontzähnen um nahezu 70% geringer ist als auf den Backenzähnen. Dafür sorgen sogenannte Propriozeptoren im Zahnhalteapparat der Schneidezähne, die einen zu hohen Druck auf die Schneidezahnwurzeln verhindern. Auch das anatomisch-mechanische Hebelverhältnis von Kiefergelenk zu Schneidezähnen spricht eindeutig für einen geringeren Kaudruck (Nussknacker-Prinzip).

Die Schneidezähne (je nach Anfertigung des Nite Skaters im Ober- oder Unterkiefer) berühren eine völlig plane, polierte Fläche, auf der sie widerstandslos gleiten (wie Schlittschuhe auf dem Eis) und daher weder das Knirschen noch das Pressen ermöglichen.

Foto einer Frau, der eine Zahnschiene angepasst wird

Der Nite Skater© wird direkt am Patienten angefertigt, erfordert also keine Abdrücke oder Bissregistrierungen und benötigt kein auswärtiges Labor. Er wird in ca. 1 Stunde angepasst und fertiggestellt. Da er im Vergleich zu herkömmlichen Schienen kleiner und widerstandsfähiger und außerdem wesentlich geringeren Presskräften ausgesetzt ist, besteht keine Gefahr eines Bruchs, wie es bei Ganzkiefer-Schienen sehr oft der Fall ist.

Foto einer dunkelhaarigen Frau, die einer blonden Frau ein weißes Gerät an die Schläfe hält.

Parallel zur Anfertigung des Nite Skaters© erfolgt eine Hochfrequenz-Ultraschall Massage (1 MHz), die eine entspannende Sofortwirkung bis in die tieferen Schichten der Kaumuskulatur hat. Die Kombination von Schiene und Massage hat sich über viele Jahre bei Hunderten von Patientinnen und Patienten hervorragend bewährt, die zuvor mit den altbekannten Methoden der Ganzkiefer-Schienen keine Besserung erfahren konnten.

Davon zeugt eine Vielzahl an Rückmeldungen von Patienten, die ihre Erfahrungen mit anderen Patienten teilen.

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