Bei dem Begriff „Stoßwellentherapie“ haben die meisten sicherlich ein Bild vor Augen, dass bei dieser Therapie etwas zertrümmert wird. In der Urologie z.B. ist dies auch tatsächlich so. Mit der Stoßwelle können Nierensteine zerkleinert werden. In der Orthopädie hingegen werden die Stoßwellen schonender eingesetzt.
Unterschieden werden die fokussierte Stoßwelle und die radiale Stoßwelle. Fokussierte Stoßwellen sind energiereiche mechanische Wellen, die elektrohydraulisch, elektromagnetisch oder piezoelektrisch in einem speziellen Gerät erzeugt werden. In diesem Gerät wird eine Spule ins Schwingen gebracht und diese Energie erzeugt die Schallwellen.
Über ein Medium werden diese Schallwellen auf eine Membran übertragen. An die Membran angekoppelt befindet sich ein Vorlaufstück, welches die Wellen bzw. die Energie in den Körper überträgt. Um diese Wellen in die Tiefe des Körpers zu übertragen, wird ein Handstück verwendet, das auf die zu behandelnde Region zielt. Dabei wird die Energie der übertragenen Wellen ähnlich wie mit Licht bei einem Brennglas gebündelt und gezielt auf einen Wirkort gerichtet.
Die radiale Stoßwelle wird erzeugt durch die Beschleunigung eines kleinen Projektils entweder elektromagnetisch oder durch Druckluft. Dieses Projektil trifft auf einen Prallkörper und produziert auf diese Weise eine Druckwelle, die sich oberflächlich ausbreitet. Die fokussierte Stoßwelle ist kürzer, intensiver und zielgenauer und kann bis zu 50-65mm in die Tiefe eindringen. Die radiale Stoßwelle hingegen ist energieärmer breitet sich eher flächig aus.
Die Stoßwellen steigern in der behandelten Region die Durchblutung und verbessern die Mikrozirkulation im Gewebe. Sie aktivieren die Ausschüttung von Wachstumfaktoren und stimulieren die Produktion von Kollagen. Darüber hinaus werden sogenannte Stammzellen, die zur Gewebebildung beitragen, aktiviert.
Durch eine Wirkung an bestimmten Nervenfasern (nicht-myelinisierte C-Fasern) und einer Hemmung der Entzündungsbotenstoffe wie Prostaglandin und Stickstoff trägt die Stoßwellentherapie zu einer Schmerzlinderung bei. Zusammengefasst lässt sich folgern, dass die Stoßwellenanwendung die Regeneration und Neubildung von Gewebe fördert und Heilungsprozesse unterstützt. Sie kann somit eingesetzt werden bei Sehnenreizungen am Fuß (z.B. Achillessehnenschmerzen), Arthrose, Mortonneuromen und bei Knochenbrüchen, insbesondere wenn diese schlecht heilen (sog. Pseudarthrose).
Eine Behandlung dauert etwa 10 bis 15 Minuten. In den meisten Fällen sind etwa 5-6 Anwendungen sinnvoll. Der zeitliche Abstand zwischen den einzelnen Anwendungen sollte idealerweise eine Woche Da die Anwendung schmerzarm ist, brauchen Sie weder eine Narkose noch eine lokale Betäubung.
Es gibt allerdings auch Situationen, in denen eine Stoßwellentherapie nicht angewendet werden sollte, z.B. unmittelbar über Tumoren und Wachstumsfugen des Knochens. Nach der Stoßwellensitzung dürfen Sie das behandelte Gebiet normal belasten, sollten allerdings für den Tag sportliche Aktivitäten pausieren.
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