Der Fersenschmerz gehört zu eine der häufigsten Beschwerden am Fuß. Lauf- und Sprungsportarten können durch die Stauchung der Ferse dieses Krankheitsbild verursachen. Betroffen sind aber oftmals auch Nichtsportler.
Die Symptome beginnen in den meisten Fällen zunächst mit einem sogenannten Anlaufschmerz mit Schmerzen nach dem morgendlichen Aufstehen. Die Diagnose lautet meist „Fersensporn“.
Der Fersensporn ist im seitlichen Röntgenbild des Fußes sehr gut erkennbar. Allerdings handelt es sich hierbei eher um rein radiologisches Phänomen. So gibt es viele Menschen, bei denen ein Fersensporn vorhanden ist, die aber keinerlei Beschwerden haben.
Umgekehrt gibt es auch eine Vielzahl Betroffener, die über starke Fersenschmerzen klagen, bei denen in der Röntgenuntersuchung kein Sporn an der Ferse nachweisbar ist.
Die Problematik, die eigentlich zugrunde liegt, ist die sogenannte Plantarfaszie bzw. Plantaraponeurose, die am unteren Fersenbein ansetzt. Diese Plantarfaszie zieht an der Fußsohle vom Fersenbein bis zu den Zehengrundgelenken verspannt das sogenannte Längsgewölbe des Fußes.
Insbesondere am Übergang zum Fersenbein steht diese Sehnenplatte unter dauerhafter Zugbelastung. An dieser Stelle kann das Gewebe durch Über- oder Fehlbelastungen überbeansprucht werden. Die Plantaraponeurose verändert sich schließlich durch Verschleiß. Dies wird als „Plantarfasziitis“ bezeichnet. Verstärkt wird diese Überlastung vor allem durch eine Hohlfußfehlstellung oder einen Plattfuß.
Vor allem die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist zielführend. Diese Untersuchungsmethode ist in den meisten Arztpraxen schnell verfügbar und liefert erste Hinweise. Um gegebenenfalls (Teil-)Risse der Plantarfaszie und den Fersenbeinknochen besser beurteilen zu können, sollte eine Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) ergänzt werden.
Darüber hinaus ist die funktionelle Diagnostik sehr wichtig, um häufige Ursachen wie muskuläre Dysbalancen oder eine Fehlstatik oder Gelenkinstabilitäten auszuschließen. Das Abrollverhalten der Füße sollte mit einer Fußdruckmessung und Ganganalyse geprüft werden. Dies kann Aufschluss über die überlasteten Areale des Fußes geben.
Die Therapie ist erfolgversprechend. In erster Linie gilt es, Fehlstellungen und Muskeldysbalancen bzw. -schwächen auszugleichen. Hierzu eignen sich zum einen Einlagen und gegebenenfalls spezielles Schuhwerk. Aber auch funktionelles Training als langfristige Verbesserung muskulärer Defizite und Instabilitäten des Achsenskeletts sind sehr wichtig. Mit physiotherapeutischen Behandlungen und eigenständigen Übungen kann die Plantarfaszie mobilisiert werden.
Darüber hinaus können eine begleitende fokussierte Stoßwellentherapie und die Injektionstherapie mit Eigenblut (PRP/ACP) die Reparatur und Regeneration des Sehnengewebes fördern. Bei einer Plantarfasziitis muss der Fuß nicht vollständig entlastet werden. Die Belastungen sollten an das subjektive Schmerzempfinden angepasst werden. Auch leichte sportliche Belastungen bis zum niedrigen Schmerzlevel sind erlaubt.
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