Artikel 31/07/2016

Blitze, Punkte, Schleier: Welche Augenkrankheiten hinter diesen Symptomen stecken

Team jameda
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Sehstörungen können Zeichen degenerativer Erkrankungen sein, aber auch akut-bedrohliche Ereignisse anzeigen. Eine Übersicht über Augenerkrankungen und ihre Symptome gibt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitsspecial.

Graue Schatten, schwarze Flecken, unscharfe Bilder: Makuladegeneration

Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) baut sich die Netzhautmitte ab, sodass scharfes Sehen nicht mehr möglich ist. Es treten graue Schatten und dunkle Flecken in der Mitte des Bildes auf, während das Umfeld-Sehen erhalten bleibt. Die Augen sind lichtempfindlich.

Eine trockene Makuladegeneration schreitet langsam voran, bei der feuchten Makuladegeneration verschlechtert sich das Sehvermögen rapide. Hier wachsen neue Blutgefäße in der Netzhaut, die Gewebswasser, lipidhaltige Flüssigkeit und Entzündungsstoffe abgeben und so zu Ödemen im Auge führen.

Trüber Schleier und verschwommene Konturen: Grauer Star

Beim Grauen Star (Katarakt) kommt es zu einer Aufquellung und Trübung der Augenlinse. Grund für die Ablagerungen von Stoffwechselprodukten und das Eindringen von Wasser in die Linse ist in den meisten Fällen das Alter, aber auch Erkrankungen wie Diabetes oder Verletzungen am Auge können zum grauen Star führen.

Betroffene sehen wie durch einen Schleier, die Konturen sind unscharf, Doppelbilder können auftreten und die Augen regieren empfindlich auf Licht.

Unscharfe Bilder und blinde Flecken: Grüner Star

Die Hauptursache für einen Grünen Star (Glaukom) ist ein erhöhter Augeninnendruck. Der Sehnerv wird dadurch nur unzureichend durchblutet, sodass er verkümmert. Treten Symptome wie unscharfe Bilder und blinde Flecken auf, ist die Erkrankung schon weit fortgeschritten.

Ein akuter Glaukom-Anfall ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Betroffene leiden unter heftigsten Kopf- und Augenschmerzen, das Auge ist rot, Übelkeit und Erbrechen treten auf.

Blitze, Rußregen und Schleier: Wenn sich die Netzhaut ablöst

Die Netzhaut kleidet das Innere des Auges aus, sie besteht aus mehreren Schichten und wandelt Lichtreize in Nervenimpulse um. Löst sich die Netzhaut ganz oder teilweise von der Aderhaut ab, wölbt sie sich nach vorne in den Glaskörper hinein und wird so nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt.

Die Ablöseerscheinungen reizen das Gewebe, was als Blitze wahrgenommen wird. Es können auch Risse und Löcher in der Netzhaut entstehen, Betroffene sehen die Umgebung dann wie durch einen Schleier.

Wird ein Blutgefäß geschädigt, treten winzige Blutpartikel aus, die man als kleine schwarze Flocken (Rußregen) wahrnimmt. Eine Netzhautablösung muss schnellstmöglich behandelt werden, da sie sonst zur Erblindung führen kann.

Verschwommene Bilder, veränderte Farben, Rußregen: Diabetische Retinopathie

Durch den erhöhten Blutzuckerspiegel bei Diabetes werden Blutgefäße brüchig, vor allem die winzigen Kapillaren z.B. am Auge.

Es treten Blutungen in den Glaskörper auf, die Netzhaut wird angegriffen und kann sich ablösen.

Diabetiker gehen deshalb einmal im Jahr zum Augenarzt, um Veränderungen rechtzeitig behandeln zu können.

Symptome wie Leseschwierigkeiten, veränderte Farbwahrnehmung, verschwommene Bilder und Rußregen sind hier ernstzunehmende Warnsignale.

Auch andere Augenerkrankungen wie Wassereinlagerungen im Bereich der Makula (Makulaödem) und der graue Star treten bei Diabetikern häufig auf.

Fliegende Mücken: Trübungen des Glaskörpers werfen Schatten auf die Netzhaut

Feine Fäden, durchsichtige Schlieren, Punkte oder mückenartige Gebilde (Mouches volantes) entstehen durch leichte Kollagenzusammenlagerungen innerhalb des Glaskörpers. Sie werden von der Netzhaut als schwache Schatten wahrgenommen, sind in den meisten Fällen jedoch harmlos und keiner Behandlung bedürftig.

Nachtblindheit und Tunnelblick: Retinosa pigmentosa

Bei der Retina pigmentosa handelt es sich im eine angeborene Netzhauterkrankung, bei der Sehnerv und Netzhaut zugrunde gehen, gleichzeitig lagern sich Pigmente auf der Netzhaut ab. Oft entwickeln sich schon im Kindesalter erhebliche Sehstörungen wie Nachtblindheit und ein sich von außen nach innen einengendes Gesichtsfeld (Röhrengesichtsfeld).

Wenn plötzlich alles flimmert oder schwarz wird: Sehsturz

Plötzlich auftretende Seheinschränkungen wie Flimmern oder Schwarzsehen können Anzeichen für akut-bedrohliche Ereignisse sein. So kommt es bei einem Sehsturz zu einer plötzlichen Minderdurchblutung des Auges.

Schmerzen treten in der Regel nicht auf, ein Sehsturz kann aber Symptom eines Schlaganfalls sein. Auch eine akute Netzhautablösung führt zu plötzlichem Schwarzsehen und muss schnell behandelt werden.

Kopfschmerzen zusammen mit Sehstörungen: Glaukomanfall, Sehnerventzündung, Fehlsichtigkeiten, Migräne

Ein Glaukom-Anfall ereignet sich, wenn der Augeninnendruck schlagartig ansteigt. Betroffene leiden unter heftigen Kopf- und Augenschmerzen, das Auge ist stark gerötet, Übelkeit und Erbrechen treten auf. Um eine Erblindung abzuwenden, muss ein Glaukom-Anfall sofort behandelt werden.

Ist der Sehnerv entzündet, können die Sehstörungen wie z.B. verschwommenes Sehen und Blitze auch von Kopf- und Augenschmerzen begleitet sein.

Zu den Ursachen für eine Entzündung des Sehnervs gehören Infektionen, Vergiftungen und Autoimmunerkrankungen wie Multilpe Sklerose. Werden Fehlsichtigkeiten wie Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung nicht durch eine passende Sehhilfe ausgeglichen, können durch Überlastung Kopfschmerzen auftreten.

Bei Migräne und Augenmigräne gehören Kopfschmerzen und Seheinschränkungen ebenfalls zu den Symptomen. Oft nehmen Betroffene Flimmerskotome wahr sowie zick-zack-artige Veränderungen, die meist im äußeren Gesichtsfeld beginnen.

Auch Blitze, farbige Girlanden und Bilder wie durch zerbrochenes Glas (Splitterblick) werden von Migränepatienten beschrieben.

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