Team jameda
Viele schwören auf die gesunde Wirkung von Zitronenwasser am Morgen. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die sagen, es wäre sogar schädlich. Was stimmt?
Der momentane Hype von Zitronenwasser am Morgen beschäftigt nicht nur die Stars. Wir werden mit diesen Fragen auch in der Praxis konfrontiert. Tatsächlich hat Zitronenwasser positive Effekte auf den gesamten Körper, kann aber den Zähnen schaden.
Der Schmelz und später das Zahnbein werden langsam aufgelöst, sodass Mulden und Dellen an den Zähnen entstehen. Es drohen dauerhafte massive Zahnhartsubstanzschädigungen. Sie sind unumkehrbar und erfordern einen zahnmedizinischen Eingriff.
Wasser mit frischem Zitronensaft hat allerdings auch Vorteile. Das warme Wasser unterstützt die Verdauung, denn Zitronensäure interagiert mit anderen Enzymen und Säuren, die die Produktion von Magensaft stimulieren und die Verdauung anregen.
Vitamin C stärkt das Immunsystem, ist ein Antioxidans und hilft, Hautunreinheiten und Falten zu reduzieren.
Der Körper bekommt wichtige Elektrolyte und die Leber wird bei ihrer Entgiftungsarbeit unterstützt.
Außerdem gilt Zitronensaft als natürlicher Appetitzügler, der Heißhungerattacken vorbeugt.
Auch bei der Schwangerschaft ist Wasser mit Zitrone ein Vorteil. Da Zitronen mit Vitamin C geladen sind, unterstützen sie den Körper dabei, Viren und Erkältungen zu bewältigen. Darüber hinaus hilft Vitamin C, Knochengewebe bei Ungeborenen zu bilden. Auch bei älteren Kindern hilft ein Gemisch aus Wasser mit Zitrone, Gehirnzellen zu bilden und das Nervensystem zu unterstützen.
Verdünnter Zitronensaft greift zwar die Zähne weniger an, gleichzeitig sind aber auch die positiven Aspekte reduziert. Genau so verhält es sich, wenn der Saft aus einem Strohhalm getrunken wird. Insofern ist davon eher abzuraten.
Zitronenwasser greift den Zahnschmelz an. Im Gegensatz zu Karies, bei der der Zahnschmelz durch säurebildende Bakterien in Mitleidenschaft gezogen wird, entstehen die Schäden hier durch die direkte Einwirkung von Säure.
Wir Zahnärzte sehen in unserem Alltag ohnehin zunehmend das Problem, dass der hohe Konsum von Cola, sauren Limonaden mit Kohlensäure und Energydrinks dazu führt, dass Zahnschäden deutlich zunehmen.
Bei einem regelmäßigen Konsum von sauren Fruchtsäften, Softdrinks und Früchten sind die Zähne immer wieder dem Angriff von Säuren ausgesetzt.
Speichel dient normalerweise als Puffer und soll die Säuren verdünnen, jedoch kann der saure PH-Wert nicht mehr ausreichend neutralisiert werden. Der Zahnschmelz baut sich daher ab. Später wird auch das Zahnbein zunehmend aufgeweicht. Am Zahn bilden sich dann Dellen und Mulden.
Nach dem Verzehr von warmem Wasser mit Zitronensaft oder sonstigen säurehaltigen Produkten sollte man daher zumindest den Mund eine halbe Minute lang mit klarem Wasser ausspülen. Die Zähne sollte man nur mit einem zeitlichen Abstand von mindestens zwei Stunden putzen.
Möglicherweise werden bestimmte Arten von aufgelagerten Verfärbungen durch Säuren aufgelöst, andere wiederum nicht. Die besten und schonendsten Methoden, um Zahnverfärbungen zu beseitigen, sind immer noch gründliches Zähneputzen und die regelmäßige professionelle Zahnreinigung einer Dentalhygienikerin.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.