Team jameda
Lebkuchen, Zimtsterne, Glühwein und Liköre – das Gewürz Zimt ist gerade in der Weihnachtszeit fast allgegenwärtig. Welche Zimt-Arten es gibt, wie sie wirken und was man bei der Anwendung von Zimt beachten sollte, erklärt dieser jameda Gesundheitstipp.
Zimt als Gewürz, Heilpflanze, Duftstoff und diätetisches Lebensmittel
Zimt wird sehr vielfältig eingesetzt. Jeder kennt es als Gewürz in Süßspeisen, Gebäck oder Likören, auch Gewürzmischungen wie Curry enthalten Zimt. Als Heilpflanze kann es bei Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit helfen, in der Kosmetik wird Zimt als Duftstoff verwandt. In Form von Kapseln ist es als diätetisches Lebensmittel zur Senkung eines erhöhten Blutzuckerspiegels auf dem Markt.
Zwei Sorten: Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt
Zimt wird aus der Rinde zweier Baumarten der Gattung Cinnamomum gewonnen. Der Ceylon-Zimtbaum (Echter Zimtbaum) ist in Sri Lanka und Südwest-Indien beheimatet. Die Rinde von jungen Zweigen wird von der inneren Korkschicht und der äußeren Rinde befreit und getrocknet. Dabei werden mehrere Rindenstücke ineinander geschoben, die sich beim Trocknen zusammenrollen. Ceylon-Zimt kommt in Form von etwa 10 cm langen Zimtstangen oder als gemahlenes Pulver in den Handel. Vom Chinesischen Zimtbaum (Zimtkassie) aus Südchina, Myanmar oder Vietnam gewinnt man den Cassia-Zimt. Er hat einen sehr intensiven, etwas herberen Geschmack als Ceylon-Zimt. Seine Rinde ist dicker, da äußere Schichten der Rinde nicht vollständig entfernt werden. Cassia-Zimt wird meist als Pulver angeboten. Da er preiswerter ist, wird Cassia-Zimt in der Großindustrie verwendet.
Die Zimtsorten haben unterschiedliche Inhaltsstoffe
Ceylon-Zimt ist reich an ätherischem Öl, Gerb- und Schleimstoffen sowie anderen sekundären Pflanzenstoffen. Die Hauptbestandteile des ätherischen Öls sind Zimtaldehyd, verantwortlich für den typischen süßen Geruch und Geschmack, und entzündungshemmende Eugenol. Das Öl wirkt antibakteriell und hemmt das Wachstum von Pilzen. Allerdings kann es auch Allergien auslösen und Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Cassia-Zimt enthält ebenfalls einen hohen Anteil an Zimtaldehyd, jedoch kein Eugenol. Bedenklich ist sein Gehalt an Cumarin, einem sekundären Pflanzenstoff, der Leberschäden und in hohen Dosen Krebs verursachen kann. Die blutzuckersenkende Wirkung beider Zimt-Sorten beruht theoretisch auf den enthaltenen Polyphenolen, welche die Wirkung des Insulins verbessern können.
Vor übermäßigem Verzehr von Cassia-Zimt wird gewarnt
In der Schwangerschaft, bei Magen-Darm-Geschwüren und bei bestehender Überempfindlichkeit sollten Zimt und Zimtpräparate nicht eingenommen werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor dem Verzehr großer Mengen Cassia-Zimt, da dies zu einer Überdosierung an Cumarin führen kann. So sollte man zu Hause zum Kochen und Backen Ceylon-Zimt verwenden. Da bei Fertigwaren wie Gebäck oder Süßspeisen die Zimt-Sorte nicht ausgewiesen sein muss, ist hier ein vernünftiger maßvoller Genuss ratsam. Beispielsweise ist bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von 15 kg die tägliche tolerierbare Dosis von Cumarin (0.1 mg pro kg Körpergewicht) mit sechs kleinen Zimtsternen oder zwei bis drei Lebkuchen bereits ausgeschöpft.
Allerdings ist seit 2014 in der Nationalen Versorgungs-Leitlinie ‘Therapie des Typ-2-Diabetes’, verfasst von der Bundesärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften folgende Empfehlung zu lesen: ,Homöopathika oder andere ‘alternativmedizinische Mittel’ (z. B. Zimt, Zink) spielen in der Therapie des Diabetes mellitus keine Rolle. Vereinzelte klinische Untersuchungen können aufgrund mangelhafter Dokumentation und Methodik nicht als Beleg der Wirksamkeit von Homöopathika angesehen werden.’’
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