Team jameda
Der grüne Star ist in Deutschland eine ‘Volkskrankheit’. Er ist weltweit die zweithäufigste Erblindungsursache, sowohl in den Entwicklungsländern als auch in den Industrienationen.
Im Jahr 2020 wird es nach fundierten Schätzungen weltweit etwa 11,2 Millionen Glaukom-Blinde und etwa 79,6 Millionen Glaukom-Patienten mit Gesichtsfelddefekten geben. In Deutschland kommt es jedes Jahr zu über 1.000 Neuerblindungen durch den grünen Star. Die Dunkelziffer ist allerdings inakzeptabel hoch.
Es handelt sich dabei um eine schleichende Sehnervenschädigung, die Betroffene erst dann merken, wenn der Sehnerv hochgradig und irreversibel geschädigt ist. Bis dahin gibt es keine Symptome oder Sehminderungen, die den Patienten auf die Erkrankung aufmerksam machen könnten.
Aus diesem Grund spielt die frühzeitige Diagnose beim Augenarzt eine sehr wichtige Rolle.
Idealerweise berücksichtigt der Glaukomspezialist mehrere Faktoren, um das individuelle Risiko des Patienten für die Glaukom-Entwicklung in den nächsten fünf Jahren abschätzen zu können. Dazu gehören:
Dabei können wir heutzutage auf hochauflösende Messverfahren zurückgreifen, wie die optische Kohärenztomographie. Sie ermöglicht uns, die einzelnen Sehnervenfasern präzise auszumessen, in 3D darzustellen und den grünen Star dank einer adäquaten Behandlung gar nicht entstehen zu lassen.
Bei großen Teilen der Bevölkerung herrscht die Vorstellung vor, dass der grüne Star mit erhöhtem Augeninnendruck gleichzusetzen sei. Das ist leider falsch. Es gibt nämlich auch ein Glaukom, das
sogenannte Normaldruckglaukom, das bei einem statistisch normalen Augeninnendruck entsteht. Bei vielen Menschen mit einem erhöhten Augeninnendruck entwickelt sich jedoch kein Glaukomschaden.
Wohl aber ist der Augeninnendruck einer der wichtigsten Risikofaktoren, den wir mit Augentropfen stark beeinflussen können.
Die Untersuchung des Augeninnendrucks allein reicht nicht aus, um ein Glaukom oder ein erhöhtes Risiko dafür festzustellen. Je mehr Risikofaktoren aber vorliegen, um ein Glaukom zu entwickeln, desto früher sollten Sie eine Untersuchung zur Früherkennung durchführen lassen. Das könnte mit 40, 30 oder aber auch mit 20 Lebensjahren der Fall sein.
Obwohl das Glaukom vorwiegend eine Erkrankung des höheren Lebensalters ist, treten bei etwa einem vom 10.000 Neugeborenen sogenannte kongenitale Glaukome auf. Für das juvenile Glaukom, das bis zum 18. Lebensjahr auftreten kann, liegt die Schätzung bei 1:44 000.
Der grüne Star ist bei Säuglingen und Kindern schwieriger zur diagnostizieren, da die klinischen Zeichen und Symptome zu Beginn der Erkrankung nicht eindeutig sind. Wird das Glaukom früh erkannt und behandelt, können weitere Schäden verhindert werden. Dazu gehören die Trübung der Linse und die Schädigung des Sehnervs, die schlimmstenfalls zu einer Erblindung des Kindes führen kann.
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