Artikel 09/11/2014

Was tun bei trockenen Augen?

Team jameda
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Intensive Bildschirmarbeit und klimatisierte Räume können zu trockenen Augen führen, aber auch zahlreiche Erkrankungen oder einige Arzneimittel beeinträchtigen einen gesunden Tränenfilm. Über Ursachen und Behandlung des trockenen Auges berichtet die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Rote Augen und Lider wie Schmirgelpapier
Das Syndrom des trockenen Auges (Keratoconjunktivitis sicca) tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf, Frauen leiden öfter darunter als Männer. Insgesamt sind etwa 4-10% der Erwachsenen davon betroffen. Typischerweise sind die Augen gerötet und gereizt, sie fühlen sich „sandig“ an und fangen bei Wind und Sonne schnell an zu tränen. Ursachen dafür sind entweder ein Mangel an Tränenflüssigkeit oder eine gestörte Zusammensetzung des Tränenfilms.

Der Tränenfilm: Mehr als nur salziges Wasser
Der Tränenfilm benetzt das Auge und schützt es vor Keimen und Fremdkörpern. Er versorgt die Hornhaut mit Nährstoffen und ermöglicht eine reibungslose Bewegung der Augenlider. Er ist aus drei Schichten aufgebaut: Die äußere Schicht besteht aus Lipiden, sie wird von den Meibom-Drüsen im Oberlid gebildet. Die Lipidphase verhindert, dass die wässrige Phase des Tränenfilms zu schnell verdunstet. Direkt unter der Lipidschicht befindet sich die dickste der Schichten, die wässrige Phase. Sie wird von den Tränendrüsen produziert und liefert Nährstoffe für die Hornhaut. Die innen liegende Schleimschicht (Mucinschicht) schützt die Zellen der Hornhaut und gleicht leichte Unebenheiten der Augenoberfläche aus.

Vielfältige Ursachen: Von Arzneimitteln bis Zigarettenrauch
Oft liegt die Ursache für trockene Augen an äußeren Umständen. So beeinträchtigen geheizte und klimatisierte Räume einen gesunden Tränenfilm, auch intensive Bildschirmarbeit, Kontaktlinsen, Augen-Laser-Behandlungen und Zigarettenrauch können zu trockenen Augen führen. Zunehmendes Alter und Hormonumstellungen, die einen Mangel an männlichen und einen Überschuss an weiblichen Hormonen erzeugen, begünstigen trockene Augen. Zahlreiche Erkrankungen schränken die Tränenfilmproduktion ein, wie rheumatische Erkrankungen, Diabetes, Störungen der Schilddrüse und Tumorerkrankungen. Auch als Nebenwirkung einiger Arzneimittel können trockene Augen auftreten, etwa bei Betablockern, Antihistaminika, Retinoiden und Augentropfen gegen gerötete Augen („Weißmacher“).

Linderung für trockene Augen: Augentropfen, Gel oder Lidspray
Tränenersatzmittel in Form von Augentropfen eignen sich für leichte Beschwerden, Augengele verweilen dagegen länger auf dem Auge, sodass sie für starke Benetzungsstörungen oder für die Nacht verwendet werden. Viele Präparate werden sowohl als konservierte wie auch als konservierungsmittelfreie Variante für empfindliche Augen angeboten. Als feuchtigkeitsspendende und lang anhaltend benetzende Inhaltsstoffe werden z. B. Hyaluronsäure, PVP, PVA, PEG, Carmellose, Hypromellose und Carbomere verwendet. Um die Lipidschicht des Tränenfilms zu unterstützen, eignen sich Zubereitungen mit Phospholipiden, mittelkettigen Triglyceriden und Paraffin. Lidsprays werden auf das geschlossene Auge aufgesprüht, ihre Wirkstoffe wandern über den Lidrand in die Lipidschicht des Auges ein. Bei sehr starker Austrocknung des Auges kann der Tränenabflusskanal zur Nase hin chirurgisch durch einen winzigen Aufsatz (Punctum plug) verschlossen werden, so dass der Tränenfilm dem Auge länger erhalten bleibt.

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