Team jameda
Einfaches Schnarchen ist für den Betroffenen ungefährlich, dagegen können schlafbezogene Atemstörungen die Gesundheit erheblich einschränken. Die jameda Gesundheitsredaktion informiert in diesem Gesundheitstipp über Ursachen, Folgen und Behandlung des Schnarchens.
Gaumen und Rachenzäpfchen vibrieren im Luftstrom
Schnarchgeräusche entstehen, wenn Rachengewebe im Zug der Atemluft mitschwingt. Ursache ist die nächtliche Muskelentspannung: Zum einen fällt dadurch das Hals- und Rachengewebe etwas nach innen, sodass sich die Atemwege leicht verengen, zum anderen können Gaumen und Rachenzäpfchen im entspannten Zustand besonders leicht im Luftstrom flattern. Vom Schnarchen sind vor allem übergewichtige Personen, Männer und ältere Menschen betroffen.
Ursachen: Übergewicht, Behinderung der Nasenatmung, Estrogenmangel
Bei Übergewicht sind die Atemwege durch Fettablagerungen im Halsbereich eingeengt, auch drückt Bauchfett auf Zwerchfell, Lunge und Rachenbereich. Zudem fördert die Rückenlage, die übergewichtige Menschen nachts gerne einnehmen, das Schnarchen, da dann der Zungengrund leicht nach unten sinkt und die Atemwege verengt. Männer und Frauen in den Wechseljahren sind deshalb öfter vom Schnarchen betroffen, da bei ihnen der Estrogenspiegel niedrig ist. Fehlt die straffende Wirkung des weiblichen Hormons, ist das Rachengewebe besonders weich. Auch eine Behinderung der Nasenatmung bringt Schnarchgeräusche hervor, Ursache dafür können eine verkrümmte Nasenscheidewand, Polypen oder übermäßig viel Rachengewebe sein sowie eine durch Allergene oder Erreger angeschwollene Nasenschleimhaut.
Gesundheitsgefahr durch nächtliche Atemstörungen
Einfaches Schnarchen ist für den Betroffenen ungefährlich. Schnarchen kann aber auch ein Zeichen einer nächtlichen Atemstörung sein, die gesundheitliche Risiken birgt. Zu diesen Störungen gehören das Upper-Airway-Resistance-Syndrom (UARS) und das Obstruktive-Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommt es durch eine Blockade der Atemwege zu Atemaussetzern. Diese können 10 Sekunden oder länger dauern und sich bis zu 100 Mal pro Nacht wiederholen. Sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut durch die aussetzende Atmung, ist das ein Alarmsignal für den Körper. Obwohl der Körper darauf mit beschleunigtem Puls und Schweißausbruch reagiert, wachen Betroffene oft nicht auf, sie holen schließlich schlafend tief Luft. Am Tage sind sie durch die nächtlichen Störungen müde, reizbar und wenig leistungsfähig, sie leiden unter Kopfschmerzen und Schwindel. Über längeren Zeitraum können die Atemaussetzer zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und unwillkürlichen Schlafattacken tagsüber führen. Das Upper-Airway-Resistance-Syndrom verläuft milder, hier kommt es nicht zu Atemaussetzern, da die Muskelspannung ausreicht, die Atemwege frei zu halten.
Was kann man gegen Schnarchen und nächtliche Atemstörungen tun?
Gegen das Schnarchen werden zahlreiche Hilfsmittel angeboten wie beispielsweise Nasenpflaster oder -klammern. Auf Alkohol, Schlaf- und Beruhigungsmittel sollte man verzichten, da sie die Muskeln zusätzlich entspannen. Patienten mit nächtlichen Atemstörungen sollten sich ärztlich behandeln lassen. Sie können z.B. nachts eine Überdruckmaske (CPAP, Continuous Postitive Airway Pressure) tragen, die den Nasen- und Rachenraum offen hält. Auch Zahnschienen (Protrusionsschienen) sorgen für eine bessere Atmung, indem sie Zunge, Gaumen und Kiefer weiter nach vorne verlagern. Schließlich lässt sich das Rachengewebe auch operativ straffen und die Zungenmuskulatur durch Elektrostimulation kräftigen.
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