Team jameda
Ein fast tägliches Szenario, irgendwo in Deutschland: Ein älterer Mann wird mit Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert – es bleiben schwere Hirnschäden. Die Ursache: Vorhofflimmern. Doch
so weit hätte es in vielen Fällen bei frühzeitiger Diagnose nicht kommen müssen. Erfahren Sie, wie Sie sich schützen können.
Kaum einer kennt es und doch ist es die häufi gste Herzrhythmusstörung überhaupt. Rund eine Million überwiegend ältere Menschen sind deutschlandweit schon betroffen. Aufgrund des demographischen Wandels und der Zunahme von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht rechnen Experten des Kompetenznetzes Vorhofflimmern (AFNET) mit einer Verdopplung der Zahlen innerhalb der nächsten 30 Jahre. Anders ausgedrückt: Jeder Vierte der heute 40-Jährigen wird voraussichtlich mindestens einmal in seinem Leben von Vorhoffl immern
betroffen sein.
Zwar ist die Erkrankung selbst nicht lebensbedrohlich, aber die Konsequenzen können erheblich sein. Rund ein Fünftel aller Schlaganfälle gehen auf Vorhofflimmern zurück – und zwar die besonders schweren.
Die chronische Krankheit verläuft in Episoden. Die Symptome sind meistens ähnlich: Herzrasen, Herzstolpern, innere Unruhe – wenn sie denn bemerkt werden. Denn Studien haben gezeigt, dass rund 70 Prozent der akuten Fälle von Vorhofflimmern ohne Symptome verlaufen und daher für die Betroffenen oft unbemerkt bleiben. Aus diesem Grund kann man auch von einer hohen Dunkelziffer der Erkrankung ausgehen.
Durch eine unkoordinierte Pumpaktivität der Herzvorhöfe wird das Blut während des Flimmerns nicht vollständig durchmischt und fließt nicht mehr richtig – Blutgerinnsel können sich bilden. Sollten diese in den Blutstrom und schließlich ins Gehirn gelangen, kommt es zum Schlaganfall.
Eine frühe Diagnose und Therapie sind das A und O, um diese Folgen zu vermeiden. Doch nicht nur die oftmals fehlenden Symptome machen es den Fachärzten schwer, sondern auch das anfallsartige Auftreten der Krankheit. Zwar ist auch ein völlig unregelmäßiger Puls ein Indiz, aber zweifelsfrei kann die Erkrankung nur während eines akuten Flimmerns mittels EKG festgestellt werden.
Nicht alle Patienten mit Vorhofflimmern werden gleich behandelt. Betroffene, die wenig Symptome verspüren und daher kaum beeinträchtigt sind, werden ausschließlich mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt, die die Bildung von Gerinnseln verhindern. Für Patienten aber, die unter den Symptomen des Vorhofflimmerns leiden, wird zu der Gerinnungshemmung auch eine rhythmusstabilisierende Therapie mit Strom oder Medikamenten hinzugezogen. So können die Patienten eine gute Lebensqualität erreichen – trotz chronischer Erkrankung.
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