Team jameda
Die multiparametrische MRT ist aktuell die beste Technik, um ein Prostatakarzinom sichtbar zu machen. Multiparametrisch heißt die MRT-Untersuchung, weil sie verschiedene fortgeschrittene MRT-Techniken (i.d.R. anatomische Bildgebung + Diffusion + Perfusion) kombiniert.
Die klassische urologische Diagnostik des Prostatakarzinoms basiert auf der Bestimmung des PSA-Werts (Prostata-spezifisches Antigen), der rektalen Tastuntersuchung (digito-rektale Untersuchung) und der systematischen ultraschallgesteuerten Probeentnahme (Biopsie) der Prostata.
Dieses Vorgehen hat zwei wesentliche Probleme:
1. Überdiagnostik von Tumoren, die zeitlebens keine Beschwerden verursachen und somit idealerweise gar nicht entdeckt worden wären.
2. Aggressive Tumoren (signifikante Tumoren), die unbedingt behandelt werden müssen, können nicht sicher ausgeschlossen werden.
Die multiparametrische MRT ist aktuell die beste Technik, um ein Prostatakarzinom sichtbar zu machen. Multiparametrisch heißt die MRT-Untersuchung, weil sie verschiedene fortgeschrittene MRT-Techniken (i.d.R. anatomische Bildgebung + Diffusion + Perfusion) kombiniert, um eine hohe diagnostische Sicherheit zu erlangen.
Der größte Vorteil der MRT ist ein extrem hoher, negativer prädikativer Wert, also die Möglichkeit, einen Tumor mit hoher Sicherheit auszuschließen, was die klassische Diagnostik nicht kann.
Der Stellenwert zeigt sich in den aktuellen Entwicklungen. Die multiparametrische Prostata-MRT hat einen stetig zunehmenden Stellenwert in der urologischen Leitlinie ‘Prostatakarzinom’: Bereits vor der ersten Biopsie sollte eine MRT durchgeführt werden. Aus den suspekten Arealen in der MRT sollen gezielt Proben entnommen werden.
Nach der ersten Biopsie und weiter bestehendem Tumorverdacht soll eine MRT durchgeführt werden. Auch in der aktiven Überwachung soll die MRT eingesetzt werden (also wenn ein bekanntes Prostatakarzinom beobachtet werden soll).
Vor der Untersuchung wird dem Patienten ein Medikament verabreicht, das die Darmbewegung für eine kurze Zeit reduziert, um die Qualität der Untersuchung zu verbessern. Für die Untersuchung selbst liegt der Patient bequem auf dem Rücken. Eine Messspule wird ihm auf das Becken gelegt. Die Verwendung einer Messspule im Enddarm ist heutzutage nicht notwendig.
Während der Untersuchung wird dem Patienten über eine Vene ein Kontrastmittel, dass i.d.R. gut verträglich ist, verabreicht. Die Messzeit im MRT beträgt ca. 30 Minuten. Drei Tesla-Geräte sind im Vorteil, was Signalstärke und Messzeit betrifft, so dass mehr Details zu erkennen sind und die Untersuchungen nicht zu lange dauern.
Die Befundung erfolgt standardisiert nach dem von der Europäischen Gesellschaft für Urogenitale Radiologie (ESUR) und der Radiological Society of North America entwickelten PI-RADS-System. Dieses System hilft, die Diagnosen ohne Missverständnisse zu übermitteln. Entscheidend für die Qualität des Befundes ist vor allem die Erfahrung der Radiologin/des Radiologen in der Prostatadiagnostik.
Die multiparametrische MRT der Prostata (mpMRT) ist eine schonende Methode der bildgebenden Diagnostik. Aufgrund Ihrer Qualität hat sie einen immer höheren Stellenwert in der urologischen Leitlinie und kann einen Tumor der Prostata mit hoher Wahrscheinlichkeit bestätigen und vor allem auch ausschließen.
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