Artikel 13/08/2024

Prostatakrebs: Früherkennung, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Dr. med. Katerina Cascetta Urologe
Dr. med. Katerina Cascetta
Urologe

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland und stellt eine erhebliche Herausforderung für die Gesundheitsvorsorge dar. Die gute Nachricht: Wenn Prostatakrebs frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über Prostatakrebs geben, von der Früherkennung bis hin zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

Schwarzweiß Foto eines Mannes von hinten

Was ist Prostatakrebs?

Prostatakrebs entsteht, wenn Zellen in der Prostata – einer Drüse, die unterhalb der Blase liegt und eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung spielt – unkontrolliert wachsen. In den meisten Fällen wächst der Tumor langsam und verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Das ist einer der Gründe, warum regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen so wichtig sind.

Früherkennung: Der Schlüssel zum Erfolg

Die Früherkennung von Prostatakrebs spielt eine entscheidende Rolle für die Prognose der Erkrankung. Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen. Männer ab 45 Jahren sollten deshalb regelmäßig zur Prostatakrebsvorsorge gehen. Bei familiärer Vorbelastung wird die Vorsorge sogar ab dem 40. Lebensjahr empfohlen.

Zu den wichtigsten Früherkennungsmaßnahmen gehören:

  • PSA-Test: Der PSA-Test misst die Konzentration des prostataspezifischen Antigens im Blut. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hindeuten, aber auch andere Ursachen haben. Eine detaillierte Abklärung ist daher notwendig.
  • Digitale rektale Untersuchung (DRU): Bei dieser Untersuchung tastet der Arzt die Prostata über den Enddarm ab, um Verhärtungen oder Vergrößerungen zu erkennen.
  • Ultraschalluntersuchung: Ein transrektaler Ultraschall kann zur weiteren Abklärung verwendet werden, um die Prostata genauer zu untersuchen.

Symptome von Prostatakrebs

In den frühen Stadien verursacht Prostatakrebs oft keine Symptome, was die Früherkennung erschwert. Wenn der Tumor wächst, können jedoch folgende Symptome auftreten:

  • Häufiges Wasserlassen, besonders nachts
  • Schwacher Harnstrahl oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • Blut im Urin oder Sperma
  • Schmerzen im Beckenbereich oder Rücken
  • Erektionsprobleme

Diese Symptome können auch bei anderen, weniger schwerwiegenden Erkrankungen auftreten, sollten aber immer ärztlich abgeklärt werden.

Diagnose von Prostatakrebs

Wird ein Verdacht auf Prostatakrebs erhoben, folgen weitere Untersuchungen, um die Diagnose zu bestätigen und das Stadium des Tumors festzustellen. Zu den diagnostischen Verfahren gehören:

  • Biopsie: Bei einer Biopsie werden Gewebeproben aus der Prostata entnommen und auf Krebszellen untersucht.
  • MRT (Magnetresonanztomographie): Ein MRT kann dabei helfen, die genaue Lage und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen.
  • Knochenszintigraphie: Bei Verdacht auf eine Ausbreitung des Krebses (Metastasen) in die Knochen kann eine Knochenszintigraphie durchgeführt werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Stadium des Krebses, das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten sowie persönliche Präferenzen. Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören:

  • Aktive Überwachung: Bei langsam wachsendem Prostatakrebs kann eine regelmäßige Überwachung ohne sofortige Behandlung sinnvoll sein, um unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Operation (radikale Prostatektomie): Bei dieser Operation wird die gesamte Prostata entfernt. Sie bietet gute Heilungschancen, kann jedoch Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Potenzprobleme verursachen.
  • Strahlentherapie: Die Strahlentherapie zerstört Krebszellen und wird entweder von außen (externe Strahlentherapie) oder durch radioaktive Samen, die in die Prostata implantiert werden (Brachytherapie), durchgeführt.
  • Hormontherapie: Die Hormontherapie zielt darauf ab, das Wachstum des Tumors zu verlangsamen, indem sie den Testosteronspiegel senkt, der das Krebswachstum fördert.
  • Chemotherapie: In fortgeschrittenen Stadien kann eine Chemotherapie eingesetzt werden, um Krebszellen im gesamten Körper zu bekämpfen.

Nachsorge und Lebensqualität

Nach der Behandlung von Prostatakrebs ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um einen möglichen Rückfall frühzeitig zu erkennen und eventuelle Langzeitfolgen zu behandeln. Viele Patienten können nach erfolgreicher Therapie ein weitgehend normales Leben führen. Wir unterstützen unsere Patienten dabei, ihre Lebensqualität zu erhalten und bieten umfassende Beratung zu Themen wie Ernährung, Bewegung und psychologische Unterstützung.

Fazit

Prostatakrebs ist eine ernsthafte Erkrankung, aber mit den richtigen Vorsorge- und Behandlungsmethoden bestehen gute Chancen auf Heilung. Wir empfehlen allen Männern, die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und bei Anzeichen oder familiärer Vorbelastung rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen.

Sollten Sie Fragen zum Thema Prostatakrebs haben oder eine Beratung wünschen, stehen wir Ihnen in unserer Praxis gerne zur Verfügung.

Bleiben Sie gesund!
Ihre Praxis Dr. med. Katerina Cascetta

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