Artikel 22/05/2013

Laufen lässt die Pfunde purzeln: anfangs mit schnellem Gehen beginnen (Teil 2)

Dr. med. Wolfgang Franz Arzt, Facharzt für Allgemeinchirurgie, Orthopäde & Unfallchirurg
Dr. med. Wolfgang Franz
Arzt, Facharzt für Allgemeinchirurgie, Orthopäde & Unfallchirurg
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Wer sich dazu entschließt, erstmals mit dem Training zu beginnen, hat möglicherweise in den vergangenen Jahren ein paar Pfunde angesammelt. Das ist ja auch meist der Grund, mit dem Laufen anzufangen. Denn es gibt kaum eine bessere Methode als das Laufen, sein Gewicht zu reduzieren. Wie bereits oben erwähnt, besteht das Laufen aus lauter kleinen Sprüngen. Beim Aufprall auf dem Boden werden die Sprunggelenke, die Knie und die Hüfte belastet. Diese Belastung ist umso größer, je mehr Kilos wieder auf der Erde aufschlagen.

Wer mit richtig viel Übergewicht an den Start gehen will, sollte vor dem Laufen auf andere Sportarten setzen, die gelenkschonender sind. Hier sind vor allem das Radfahren und das Schwimmen zu nennen. Schalten Sie diese Disziplinen vor, reduzieren Sie das Gewicht und gehen Sie dann auf die Laufstrecke. Ihre Gelenke werden es Ihnen danken.

Ist das Übergewicht nicht allzu stark ausgeprägt, sollten Sie für ein paar Wochen mit schnellem Gehen starten, ehe Sie ans Laufen denken. Bei der Wahl der Strecke gilt der einfache Grundsatz: harte Böden verursachen einen harten Aufprall. Von daher sind Sie mit weichen Waldböden besser bedient als auf Asphalt. Und Steigungen sind ebenfalls Gift, hier meldet sich meist die Kniescheibe, wenn es wieder bergab geht.

Jeder, der noch nie Ausdauersport betrieben hat und über 40 Jahre alt ist, sollte sich vor dem Trainingsstart von seinem Hausarzt untersuchen lassen. Hierbei können unentdeckte Vorbelastungen wie zum Beispiel versteckte Herzfehler diagnostiziert werden. Solche Risikofaktoren können sich während des Trainings fatal auswirken. Wer dagegen schon weiß, dass er Probleme mit den Knien, Füßen oder der Hüfte hat, fragt am besten seinen Orthopäden um Rat.

Wenn sich der Körper meldet, kann das ganz unterschiedliche Gründe haben. Wichtig ist, welche Beschwerden vorliegen. Ein leichter Muskelkater für zwei oder drei Tage ist ein Anzeichen für erhöhte körperliche Aktivität. Es besteht kein Grund zur Sorge. Ein schwerer Muskelkater, bei dem man kaum mehr alleine Treppen steigen kann, ist ein deutliches Zeichen für übertriebenen Einsatz. Schalten Sie künftig einen Gang zurück. Allen anderen leichteren oder stärkeren Schmerzen sollte man Beachtung schenken, denn der Körper sendet wichtige Signale aus. Verzichten Sie auf Schmerzmittel, legen Sie lieber eine Pause ein und reduzieren Sie Ihren Trainingsumfang. Meldet sich nach drei bis vier Tagen die Stelle immer noch, sollten Sie der Sache auf den Grund gehen.

Schmerzen am Fuß können verursacht werden durch ungeeignetes Schuhwerk oder einen schlechten Laufstil. Entweder helfen eine Laufbandanalyse im Sport- oder Sanitätsgeschäft oder ein Arztbesuch weiter. Angeschwollene und mit Flüssigkeit gefüllte Kniegelenke lassen auf eine Arthrose schließen. Trainieren Sie erst einmal weniger und gehen Sie zum Facharzt, der Wege aufzeigt, den Knorpelverschleiß zu bremsen oder sogar rückgängig zu machen. Zieht es in der Hüfte, kann dies mehrere Ursachen haben wie eine beginnende Arthrose oder eine \‘schnappende Hüfte\’, bei der Sehnen aus ihrer Führung springen. Ständiges Seitenstechen kommt von einer falschen Atmung. Wer bewusst tiefer ausatmet als bislang, bekommt das Problem mühelos in den Griff.

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