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Fasten - Entlastung für den Körper
Wer fastet, verzichtet für einen begrenzten Zeitraum vollständig oder teilweise auf feste Nahrung. Umso wichtiger ist das ausreichende Trinken während der gesamten Fastenzeit. Der Körper wird dabei entlastet. Ideal sind Fastentage jenseits des hektischen Alltags, sie ermöglichen Ruhe und Momente der inneren Einkehr. Zu den bekanntesten Fastenmethoden zählen die Kuren nach Otto Buchinger und Franz Xaver Mayr. Varianten wie das Saft-, Obst- oder Molke-Fasten liegen ebenfalls im Trend.
Wer darf fasten?
Im Prinzip können alle gesunden Erwachsenen nach eingehender Vorbereitung fasten. Bei Grunderkrankungen wie Diabetes sollte der Arzt um Rat gefragt werden. Nicht geeignet sind Fastenkuren für Schwangere und Stillende, Kinder, Menschen im hohen Alter sowie für Menschen mit Essstörungen oder Erkrankungen der Nieren.
So gelingt die Fastenzeit
Soll die Fastenperiode ein wohltuendes Erlebnis für Körper und Geist werden, bedarf es einer sorgfältigen Planung. Besonders gut eignet sich eine Zeit ohne berufliche Verpflichtungen um zu fasten. Ob zu Hause oder am Urlaubsort, die Tage sollten stressfrei gestaltet werden und Möglichkeiten zur körperlichen Bewegung bieten. Genussmittel wie Nikotin und Alkohol sind tabu. Wer länger als eine Woche fasten möchte, sollte sich, gerade als Fasten-Neuling, einer Gruppe anschließen oder das Angebot einer Fastenklinik nutzen. Hier erhält man fachliche Unterstützung und kann Erfahrungen austauschen. Als gesunde Empfehlung gelten drei Wochen Fasten im Jahr.
Viel Trinken ist Programm
Zu den wichtigsten Elementen einer Fastenkur gehören das ausreichende Trinken, die Darmentleerung, Ruhe und Bewegung. Die Kur beginnt mit ein bis zwei Entlastungstagen, um den Körper auf die Nahrungsumstellung vorzubereiten. An den eigentlichen Fastentagen werden entweder nur Flüssigkeit oder sehr geringe Mengen fester Nahrung aufgenommen. Mit Tees, Gemüse- und Obstsäften, Brühen und Wasser sorgt man für eine ausreichende Trinkmenge. Da die Darmtätigkeit in der Fastenzeit abnimmt, wird regelmäßig abgeführt. Dazu eignen sich Glauber- oder Bittersalz, Einläufe mit Wasser oder Kamillentee werden ebenfalls empfohlen.
Ruhe und Bewegung
Um den Kreislauf anzukurbeln, sollte man Gymnastik treiben und Spaziergänge unternehmen. Die Ausscheidung von Giftstoffen kann durch Saunabesuche, Massagen und Leibwickel angeregt werden. Viel Schlaf und Meditation fördern die nötige Ruhe. Mit dem Fastenbrechen enden dann die Tage des strengen Verzichts und der Körper wird wieder an kalorienreichere Nahrung gewöhnt
Die Wirkungen des Fastens
In den ersten zwei Tagen verliert der Körper vor allem Wasser. Dadurch sinkt das Körpergewicht und der Blutdruck, Herz und Nieren werden entlastet. Die Fettpölsterchen werden erst ab dem dritten Tag abgebaut, dagegen verhindert regelmäßige Bewegung, dass sich die Muskeln zurückbilden. Wenn der Darm nach ein bis zwei Tagen vollständig entleert ist, verschwindet auch das Hungergefühl. Zudem werden körpereigene Glückshormone ausgeschüttet, die für gute Stimmung sorgen. Der körperliche Verzicht eröffnet eine neue Art der geistig-seelischen Wahrnehmung.
Buchinger-Methode
Am Entlastungstag wird leicht und kohlenhydratreich gegessen. Dazu eignet sich ein Obst-, Reis- oder Kartoffeltag. Es sollen zwei bis drei Liter Wasser oder Kräutertee getrunken werden. Am ersten Fastentag wird mit Glaubersalz abgeführt und ein Einlauf gemacht. Morgens gibt es Tee, mittags Gemüsebrühe oder -saft, nachmittags Tee mit eventuell etwas Honig und abends trinkt man Fruchtsaft. Über den Tag verteilt sollten es zusätzlich zwei Liter Mineralwasser sein.
Das Fastenbrechen wird meist mittags mit einem Apfel begangen, der langsam und gründlich gekaut wird. Abends gibt es eine Suppe. In den folgenden Aufbautagen wird die Kalorienzufuhr langsam mit kohlehydrat- und ballaststoffreicher Kost gesteigert. Milchprodukte und gedünsteter Fisch liefern Eiweiß, Fleisch sollte möglichst wenig auf den Tisch kommen. Die Darmtätigkeit kann mit Backpflaumen oder Leinsamen angeregt werden.
Fasten nach F. X. Mayr
Die Vorkur besteht aus einer leichten vegetarischen Kost. Sie bereitet auf die eigentliche Fastenzeit von zwei bis drei Wochen vor. An den Fastentagen nimmt man morgens wie mittags Milch und Kursemmeln zu sich. Die Milch wird löffelweise getrunken. Die Semmeln, die zwei Tage an der Luft getrocknet sind, sollen langsam und sorgfältig gekaut werden. Dreimal täglich wird ein Basenpulver eingenommen, um die Entsäuerung des Körpers zu unterstützen. Abends gibt es Kräutertee mit etwas Honig. An den folgenden Tagen wird Brühe und etwas Käse zum Speiseplan hinzugefügt. Drei Liter Wasser oder verdünnte Kräutertees sollten getrunken werden. In der Aufbauphase kehrt man allmählich zu einer normalen Ernährung zurück.
Wo ist Vorsicht geboten?
Zu Beginn der Fastenzeit kann es zu Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen kommen. Hier müssen Fastende streng auf die ausreichende Trinkmenge von zwei bis drei Litern pro Tag achten. Regelmäßiges Abführen soll zusätzlich Giftstoffe ausschleusen. Abgebrochen wird eine Fastenkur, wenn der Blutdruck über zwei Tage sehr niedrig bleibt, wie auch bei anhaltenden Magenschmerzen und starkem Unwohlsein. Ein oft willkommener Nebeneffekt des Fastens ist die Reduzierung des Körpergewichts. Um jedoch einen Jo-Jo-Effekt zu vermeiden, muss man die Ernährung nach der Kur auf eine ausgewogene und kalorienbewusste Mischkost umstellen.
Bewertung von Fastenkuren
Fastenkuren werden in der medizinischen Fachwelt unterschiedlich bewertet. Kritische Stimmen stufen das Fasten als eine unnötig große Belastung für den Körper ein. Auch die Entgiftung des Körpers wird in Frage gestellt. Abzuraten ist von der Fastenmethode der Schrothkur. Hier variiert die Flüssigkeitszufuhr mit Trocken- und Trinktagen stark, zudem empfiehlt diese Kur Alkohol an Trinktagen. Schädlich für den Körper ist auch eine Nulldiät, die dem Körper überhaupt keine Kalorien zuführt. Hier kann es zu extremen Heißhungerattacken und massivem Muskelabbau kommen.
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