Die Oberlidstraffung ist der gefragteste Eingriff der plastisch-ästhetischen Chirurgie. In Zeiten der Corona-Pandemie, in denen das Gesicht vorwiegend durch den Mund-Nasen-Schutz bedeckt wird, rückten die Augen zusätzlich in den Fokus. So war die Oberlidstraffung beliebter als je zuvor. Denn Schwellungen und Blutergüsse sinken der Schwerkraft nach ab und sind somit von der Maske bedeckt.
Dennoch ist, auch nach einem korrekt ausgeführten operativen Eingriff, immer mit der Entstehung von Blutergüssen und Schwellungen zu rechnen. Sie lassen sich mit moderater Kühlung im häuslichen Umfeld, beziehungsweise im Home Office, aber gut beherrschen.
Viele Patienten, die an den sogenannten Schlupflidern leiden, beklagen müder und älter auszusehen, als sie es eigentlich sind. Der Hautüberschuss, der ebenfalls der Schwerkraft folgend nach unten sackt, wird häufig kompensatorisch durch Aktivierung der Muskelkraft im Bereich der Stirn nach oben gezogen.
Dies macht sich durch Stirnfalten bemerkbar, die häufig jahrelang mit Botox behandelt werden, was jedoch nicht zur Zufriedenheit der Patienten beiträgt. Denn die Schlupflider werden eben nicht mehr muskulär kompensiert und treten dementsprechend noch deutlicher hervor.
In den meisten Fällen kommt es im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses zu einem Spannkraftverlust der Haut, da die Anzahl der elastischen Fasern langsam abnimmt.
Im weiteren Verlauf reduziert sich die Elastizität so weit, dass der herabsinkende Hautüberschuss den Wimpernkranz bedeckt.
Die Folge ist eine deutliche Einschränkung des Gesichtsfeldes, so dass man hierbei nicht nur von einem ästhetisch störenden Krankheitsbild, sondern auch von einer funktionellen Beeinträchtigung sprechen kann. Doch soweit muss man es nicht kommen lassen!
Bei einem frühzeitigen korrigierenden Eingriff ist davon auszugehen, dass das Ergebnis auch noch jahrelang ansprechend aussieht. Denn der reduzierte Hautmantel kann dann nicht mehr in einem funktionell beeinträchtigen Maß nachwachsen.
Tatsächlich gibt es Prädispositionen, die dazu beitragen, dass der Hautüberschuss auch bei deutlich jüngeren Patienten auftritt. Häufig sind Allergiker betroffen, da diese bspw. in der Hauptsaison des Pollenflugs immer wiederkehrende Schwellungszustände im Bereich des Auges haben, die dann im Verlauf zur Entstehung von Schlupflidern beitragen.
Häufig wird die Oberlidblepharoplastik mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass die Patienten von einem Dämmerschlaf, begleitet durch einen Narkosearzt, profitieren. So kann sich der Operateur gänzlich dem Anzeichnen und der chirurgischen Symmetrisierung des Ergebnisses widmen und die Anspannung des Patienten kann deutlich reduziert werden. Der Dämmerschlaf ist vergleichbar mit der Narkose bei einer Darm- oder Magenspiegelung.
Nach einer kurzen Aufwachphase können die Patienten ins häusliche Umfeld zurückkehren. Die überschüssige Haut wird spindelförmig mit dem Skalpell oder dem Laser entfernt. Kleine Blutungen werden mit der Lupenbrille ausfindig gemacht und schonend verödet, um das Nachblutungsrisiko zu minimieren.
Liegt zu dem Hautüberschuss auch noch ein Überschuss an Fettgewebe vor, wird es in einer Operation ebenfalls schonend entfernt. Hierbei geht man jedoch deutlich zurückhaltender vor, als noch vor einigen Jahren, da die übermäßige Reduktion einen Hohlaugeneffekt hervorrufen kann.
Unmittelbar nach der Operation sollte mit einer moderaten Kühlung begonnen werden, um Schwellungen und Blutergüsse zu minimieren. Da die Lidhaut jedoch sehr dünn ist, lassen sie sich nicht gänzlich vermeiden. Fäden werden, je nach Behandler, nach 8-10 Tagen entfernt. Das endgültige Ergebnis ist nach 2-3 Wochen abzuschätzen.
Eine Oberlidstraffung sollte keinesfalls banalisiert werden. Denn eine übermäßige Entfernung von Haut kann zu Wundheilungsstörungen und ernsthaften funktionellen Beeinträchtigungen führen. Dazu gehören das Austrocknen des Auges und andere Beschwerden, die anschließend durch chirurgische Eingriffe korrigiert werden müssen.
Wichtig ist daher, wie bei jeder ärztlichen Konsultation, die individuelle Betrachtungsweise des Patienten, mit seinen jeweiligen Erwartungen an den Eingriff.
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