Team jameda
Der grüne Star äußert sich mit Sehstörungen und führt unbehandelt zur Erblindung. Die meisten Betroffenen erkennen die Symptome zu spät, deswegen ist es wichtig, regelmäßig zum Augenarzt zu gehen, wenn Sie zur Risikogruppe gehören. Lesen Sie hier, wie sich die Erkrankung äußert, welche Ursachen es gibt und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Der grüne Star, auch Glaukom genannt, ist die Schädigung des Sehnervs und der Netzhaut, die aus unterschiedlichen Gründen auftritt und zur Erblindung führen kann. Der Begriff ,Grüner Star‘‘ beschreibt einen grünlichen Augenschimmer bei fortgeschrittener Erkrankung und den starren Blick des erblindeten Auges.
Geschätzte 800.000 Deutsche sind vom grünen Star betroffen, ein Drittel sogar, ohne es zu wissen. Die Erkrankung tritt meistens nach dem 40. Lebensjahr auf - die Häufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu. 7 bis 8 Prozent der über 75-Jährigen leiden an grünem Star, nach dem 80. Lebensjahr steigen die Zahlen sogar auf 10 bis 15 Prozent.
Selten ist ein grüner Star angeboren und betrifft Babys.
Die vordere Augenkammer, in der sich die Augenlinse befindet, ist mit Kammerwasser gefühlt, das Linse und Hornhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Wird mehr Kammerwasser gebildet, als abgeführt werden kann, erhöht sich der innere Druck und die Versorgung der vorderen Augenkammer ist gestört, was zur Schädigung der empfindlichen Zellen führt.
Das passiert oft auf Grund von Ablagerungen, die den Abfluss von Kammerwasser verhindern, bei Veränderungen in den Blutgefäßen oder bei allgemeinen Kreislaufstörungen.
Bei 40 Prozent aller Patienten mit grünem Star ist der Augeninnendruck allerdings nicht erhöht. In diesen Fällen kommen andere Faktoren ins Spiel.
Die Risikofaktoren des grünen Stars können wie folgt zusammengefasst werden:
Tipp: Sollten Sie zur Risikogruppe gehören, warten Sie nicht, bis Sehstörungen kommen. Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen sind wichtig zur Früherkennung der Erkrankung, weil die Symptome meistens zu Beginn nicht richtig wahrgenommen werden.
Der grüne Star kommt in 4 Hauptvarianten mit unterschiedlichen Merkmalen vor:
Typische Anzeichen eines grünen Stars sind Sehstörungen, insbesondere Gesichtsfeldausfälle. Sehstörungen sind vorübergehende oder dauerhafte krankhafte Veränderungen der optischen Wahrnehmung, wie zum Beispiel verminderte Sehschärfe, Gesichtsfeldausfälle, wie der ,Tunnelblick‘‘, Augenflimmern, Störungen des Farbensehens und Doppelbilder. Weitere Symptome sind tränende Augen, Lichtempfindlichkeit und Kopfschmerzen.
Ein Glaukomanfall äußert sich plötzlich mit geröteten Augen, Wahrnehmung von Farbringen im Gegenlicht, Schleiersehen, Augen- und Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen und sogar Magen-Darm-Beschwerden, wie zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen. Die Sehschärfe des betroffenen Auges verschlechtert sich, der Augapfel verhärtet sich und die Pupille reagiert nicht richtig auf die Lichteinstrahlung.
Bleibt der grüne Star unbehandelt, führt er zur Erblindung. Tatsächlich ist er die dritthäufigste Ursache von Erblindungen. Der Verlauf und die Prognose hängen vom Therapiebeginn und von der Dauer der Erkrankung ab. Je länger sie besteht, desto schneller entwickelt sie sich. Außerdem sind die Schäden nicht heilbar. Deswegen sind die Früherkennung und die konsequente Behandlung des grünen Stars sehr wichtig.
Für die Diagnosestellung macht der Augenarzt bestimmte Untersuchungen.
Ziel der Therapie ist die dauerhafte Absenkung des inneren Augendrucks, so dass wieder genug Blut zu den Zellen der Netzhaut und der Sehnerven fließen kann und keine weiteren dauerhaften Schäden entstehen. Das ist mit Medikamenten oder mit einer Operation möglich.
Medikamentöse Therapie:
Operationen:
Folgende Operationen werden für die Behandlung des grünen Stars eingesetzt:
Seit Kurzem gibt es Mini-Implantate, die wie winzige Röhrchen aussehen und über einen kleinen Schnitt ins Auge eingesetzt werden. Sie leiten das gestaute Kammerwasser ab. Die Öffnung ist so klein, dass sie nicht einmal genäht werden muss.
Die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen. Meistens verschreibt der Augenarzt zuerst Medikamente. Wenn sie nicht ausreichend wirken, folgt eine angemessene OP. Wichtig ist auch die Behandlung der Risikofaktoren.
Studien zeigen, dass Entspannungsübungen und die Stresskontrolle die medikamentöse Therapie unterstützten.
Der grüne Star kommt bei über 40-Jährigen häufig vor und schleicht sich meistens langsam an. In diesen Fällen dauert es ziemlich lang, bis Betroffene die Symptome erkennen. Die Erkrankung zerstört inzwischen wichtige Nervenzellen unter erhöhtem Augeninnendruck, was zur Erblindung führen kann. Deswegen ist es wichtig, dass sich Risikogruppen regelmäßig untersuchen lassen, damit unheilbare Schäden vermieden werden oder sich nicht verschlechtern.
Bundesverband Glaukom-Selbsthilfe
Initiativkreises zur Glaukomfrüherkennung
Initiative Glaukom-Kinder
www.augen.de - Informations- und Kommunikationsservice für Augenärzte und Patienten
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands
[Deutsche Ophtalmologische Gesellschaft
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.