Team jameda
Bei jedem 6. Mann über 50 wird Prostatakrebs diagnostiziert - damit ist das Karzinom der Vorsteherdrüse inzwischen die häufigste Krebsart bei Männern, die mit zunehmendem Alter häufiger auftritt. Allerdings haben Prostatakarzinome, wenn sie früh erkannt werden, sehr häufig eine gute Prognose. Deshalb haben betroffene Männer in der Regel ausreichend Zeit, sich über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und in Ruhe eine Entscheidung zu treffen.
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Unspezifische Symptome**
Meist fängt es ganz harmlos an: Vermehrter Harndrang oder andere Probleme bei der Blasenentleerung werden häufig als normale Altersbeschwerden verstanden. In 90 % aller Fälle verbergen sich auch tatsächlich hinter solchen Symptome harmlose Prostatavergrößerungen. Die Prostata umschließt die Harnröhre und kann bei einer Vergrößerung den Abfluss des Urins behindern. Bei einem von zehn Männern entstehen solche Beschwerden aber durch einen Tumor in der Prostata. Wer unter den beschriebenen Symptomen leidet, auch in Verbindung mit Schmerzen oder Störungen der Sexualfunktion, sollte daher zeitnah den Urologen seines Vertrauens konsultieren.
Kombination verschiedener Untersuchungen
Zuerst wird bei der urologischen Untersuchung die Prostata vom Enddarm aus abgetastet. Dabei kann der Arzt die Größe der Vorsteherdrüse beurteilen und feststellen, ob Knoten oder Verhärtungen vorliegen. Diese Untersuchung wird auch im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung durchgeführt, auf die Männer ab dem 45. Lebensjahr jährlich Anspruch haben. Ergänzt wird das Abtasten bei Bedarf mit einer Ultraschalluntersuchung. Wenn sich Hinweise auf einen Tumor ergeben, entnimmt der Arzt mit einer feinen Hohlnadel unter lokaler Betäubung kleinste Gewebeproben aus der Prostata und lässt sie auf Tumorzellen untersuchen. Ein Bluttest auf PSA (prostata-spezifisches Antigen) hilft ebenfalls dabei, das Stadium der Krebserkrankung zu erkennen. Grundsätzlich werden dabei drei Arten des Prostatakarzinoms unterschieden: Im günstigsten Fall, der auch der häufigste ist, beschränkt sich der Tumor auf das eigentliche Prostatagewebe (lokal begrenztes Karzinom). Unter Umständen finden sich Tumorzellen auch in angrenzenden Geweben (lokal fortgeschrittenes Karzinom). Bei metastasierten Erkrankungen hat der Tumor bereits in weiter entfernte Organe gestreut.
Was tun?
Falls tatsächlich ein Prostatakarzinom vorliegt, gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Welche davon im Einzelfall die beste ist, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören neben der Aggressivität des Tumors etwa der gesundheitliche Zustand, Lebenserwartung und individuelle Wünsche des Patienten. Am häufigsten werden Prostatakarzinome operiert. Alternativ oder zusätzlich kann eine Strahlenbehandlung oder eine Chemotherapie helfen, dass die Tumorzellen abgetötet werden. Da beide Verfahren aber auch Nebenwirkungen haben, wird je nach Patient auch ein medikamentöser Hormonentzug versucht, denn das Prostatakarzinom wird in seinem Wachstum durch das körpereigene Testosteron stimuliert. Bei wenig aggressiven Tumoren, die nur sehr langsam wachsen, kann vor allem im stark fortgeschrittenen Alter die beste Therapie sein, das Tumorwachstum regelmäßig zu kontrollieren und erst bei beginnenden Beeinträchtigungen eine Behandlung vorzunehmen.
Bei Knochenmetastasen helfen Bisphosphonate, die den Knochenabbau hemmen oder Radionuklide, die gespritzt werden. Opioidanalgetika werden bei mäßigen oder starken Schmerzen eingesetzt. Bei Gehirnmetastasen ist manchmal die operative Entfernung des Tumors möglich. Alternativ ist eine Bestrahlung des Gehirntumors oder eine Chemotherapie möglich.
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