Team jameda
Sie ist nur so groß wie eine Kastanie, aber sie bereitet Männern ab 50 häufig Probleme. Die Prostata ist für Beschwerden beim Wasserlassen verantwortlich und anfällig für Krebszellen. Erfahren Sie, woran Sie eine kranke Prostata erkennen und was Ärzte tun können, um sie zu heilen.
Die Aufgabe der Prostata
Die Prostata gehört zu den männlichen Geschlechtsorganen. Sie ist für die Produktion des sogenannten Prostatasekrets zuständig, das den Samenzellen beigemischt wird und bei der Befruchtung hilft. Welche Rolle das Sekret genau spielt, ist jedoch unklar.
Probleme beim Wasserlassen
Jeder zweite Mann über 50 kennt das Problem: Tagsüber, aber auch bei Nacht, muss er häufiger die Toilette aufsuchen als früher. Doch gleichzeitig ist der Harnstrahl schwächer, manchmal geht er in ein Tröpfeln über. Diese Symptome können Ausdruck einer vergrößerten Prostata sein. Sie engt die Harnröhre ein und verursacht deshalb Problemen beim Wasserlassen. Warum sich die Prostata im Alter vergrößert, ist den Forschern aber bislang ein Rätsel. Familiäre Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen.
Ärzten stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, um die Beschwerden zu lindern. Bei leichten Symptomen greifen sie gern auf pflanzliche Medikamente zurück, die aus Wirkstoffen der Brennnessel, des Arzneikürbis und der Sägepalme gewonnen werden.
Der Arzt kann aber auch sogenannte Rezeptorblocker verschreiben, die die Muskeln im Bereich der Prostata entspannen und das Wasserlassen erleichtern. Bei manchen Patienten sind jedoch andere Wirkstoffe oder Operationen erfolgversprechender. Der Arzt entscheidet von Fall zu Fall, welches Vorgehen am besten geeignet ist, um das Problem zu lösen.
Wenn sich die Prostata entzündet
Aber nicht nur eine große, sondern auch eine entzündete Prostata kann Probleme verursachen. Schmerzen im Unterbrauch und beim Wasserlassen, häufige Toilettengänge oder Fieber weisen auf eine Entzündung hin. Jeder zehnte Mann kennt diese Symptome – und muss nicht selten mit der Prostata-Entzündung leben lernen, da in 90 Prozent der Fälle ein chronischer Krankheitsverlauf zu beobachten ist. Bei einer frühzeitigen Behandlung sind die Heilungschancen größer.
Waren es Bakterien, die die Prostata-Entzündung auslösten, verschreibt der Arzt Antibiotika. Oft sind allerdings keine Bakterien im Spiel – dann liegt die Ursache im Dunkeln. Aber auch dann können Antibiotika helfen: 30 Prozent der Männer, die unter abakteriellen Prostata-Entzündungen leiden, profitieren vom Placebo-Effekt. Alternativen wie pflanzliche Arzneimittel, entzündungshemmende Wirkstoffe und Wärmeanwendungen können ebenfalls helfen.
Prostatakrebs: Die häufigste Krebserkrankung beim Mann
Krebs verändert die Zellen so stark, dass sie die Prostata angreifen und sich im fortgeschrittenen Stadium weiter im Körper ausbreiten können. Um rechtzeitig eingreifen zu können, tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Tastuntersuchungen ab dem 46. Lebemsjahr. Doch auf diese Art und Weise lässt sich nicht jede Krebserkrankung feststellen. Ebenfalls umstritten ist der sogenannte PSA-Test, der spezifische Antigene in einer Blutprobe ans Tageslicht bringen soll. Die Kassen kommen für diese Untersuchung nicht auf.
Häufig wird Prostatakrebs festgestellt, wenn es noch gar keine Symptome gibt. Wäre die Behandlung belastender als ein kleines, nur langsam wachsendes Karzinom, kann der Patient unter engmaschiger Überwachung evtl. auf eine Therapie verzichten. Je nach individuellem Krankheitsbild kommen aber auch Operationen, Bestrahlungen und antihormonelle Therapien infrage.
Probleme mit der Prostata sind keine Seltenheit. Daher ist es wichtig, erste Symptome zu erkennen und Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. So können Sie die Heilungschancen verbessern.
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