Team jameda
Hintergrund
Die graue Star-Operation ist weltweit die häufigste Operation. Durch die Alterung der Linse, die kontinuierlich an Dicke zunimmt, wird die eigene Versorgung eingeschränkt. Die Linse des Auges befindet sich in einer wässrigen Umgebung und muss sich durch Diffusion ernähren. Genau hier liegt das Problem, da die Diffusionsstrecke im Alter zunimmt, entwickeln wir alle einen grauen Star. Die Frage ist nicht ‘ob’, sondern nur ‘wann’.
Wegen des hohen Bedarfs hat sich die Operationstechnik kontinuierlich weiterentwickelt. Waren am Anfang noch Nähte der Augenhäute erforderlich, so ist dies heute eine nahtlose Kleinschnitt-Technik. Die erforderlichen Zugänge liegen in Bezug auf ihre Größe zumeist zwischen 1,8 und 2,8 mm. Da die Linsenmaterialien ebenfalls an Qualität zugewonnen haben, lassen sich diese Optiken falten und durch solch winzige Öffnungen implantieren. Dies kann für die Patienten schmerzlos und zumeist in einer reinen Tropf-Anästhesie erfolgen. Alles in allem befinden wir uns operativ auf einem erfreulich hohen Standard.
Die Risiken
Neben den üblichen Risiken einer Operation wie Infektion gibt es spezifische Risiken einer Linsenoperation. Diese beziehen sich auf die resultierende Optik nach Linsenimplantation. Die neue Linse wird in den alten Halteapparat der physiologischen Linse hineingesetzt, um so zentriert in der optischen Achse zu sein und Halt zu finden. Hieraus resultiert, dass jegliche Dezentrierung der Linse, sei es durch Beschädigung des Halteapparates oder durch inadäquate Implantation, zu einer erheblichen optischen Beeinträchtigung führt. Dies gilt es um jeden Preis zu vermeiden.
Wie die erfreulichen und beständigen Erfolge der letzten 20 Jahre zeigen, ist dieses Risiko wohl sehr klein. Für einen guten Operateur kann man wohl eine Kapseldefektrate unter 0,5 % ansetzen. Auch die Dezentrierung der Linse durch eine inadäquate Öffnung der Linse, auch Rhexis genannt, dürfte eher exemplarischer Natur sein. Dieses ohnehin schon kleine Risiko gilt es durch die neuen Techniken noch weiter zu verringern.
Ein weiteres Risiko der derzeitigen Standard-Linsenoperation ist die schallinduzierte Läsion des Hornhautendothels. Das Hornhautendothel ist die Innenschicht der Hornhaut, die insbesondere bei Vorschädigung empfindlich auf den reflektierten Schall reagiert, welcher zum Zerkleinern der Linse benutz wird. Zum Schutz des Endothels werden Viskoelastika (Gel-Implantationen) während der Operation benutzt, die den Schall vom Endothel fernhalten. Hier kommt es also nur bei extrem hohen Schallleistungen zu einer Gefährdung.
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