Artikel 11/04/2014

Nichterholsamer Schlaf - Schnarchen - Tagesmüdigkeit

Team jameda
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In der modernen großstädtischen Leistungsgesellschaft wird uns im Berufsalltag einiges an Stress und Hektik abverlangt. Dabei morgens frisch und ausgeruht aufzuwachen, steht für viele ganz oben auf der Wunschliste, um beruflich erfolgreich zu sein und auch privat Lebensqualität genießen zu können. Nichterholsamer Nachtschlaf kann vielfältige Ursachen haben und bedarf einer sachkundigen Abklärung.

Neben psychischen Faktoren kommen Stoffwechselstörungen, Infektionen, diverse internistische und neurologische Erkrankungen, aber auch spezifische schlafmedizinische Ursachen in Betracht. Sinnvoll ist in jedem Fall zunächst die Kontaktaufnahme mit Ihrem Hausarzt. Neben Anamnese und klinischer Untersuchung kann dort durch ein Laborprofil bereits eine ganze Reihe von organischen Ursachen ausgeschlossen werden. Ein wesentliches Augenmerk richtet sich bei unklarer Tagesmüdigkeit auf das Thema Schnarchen und Atempausen. Leiden Sie zudem noch an Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes, haben eine koronare Herzerkrankung, Vorhofflimmern oder hatten bereits einmal einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, sollte als nächster Schritt eine nächtliche Messung der Atmung und Sauerstoffversorgung erfolgen: das Schlafapnoe-Screening.

Derartige Untersuchungen werden zum Beispiel von vielen HNO und Lungenfacharztpraxen angeboten und können zunächst im häuslichen Umfeld erfolgen. Ein kleines Messgerät wird ähnlich einem Langzeit- Ekg zu Hause angelegt und am nächsten Morgen bei Ihrem Facharzt ausgewertet. Es verrät die nächtliche Atmung und Sauerstoffversorgung - treten hier Störungen auf ist ein obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS) zu vermuten.

Durch Atemaussetzer kommt es zu Weckreaktionen - sog. Arousals, die einen erholsamen Nachtschlaf und den Eintritt in Tiefschlafphasen verhindern. Auch der Traumschlaf wird gestört: eine Folge kann vermindertes Konzentrationsvermögen und schlechtere Gedächtnisleistung sein.

Durch Defizite in der Sauerstoffversorgung drohen erhöhte Risiken für Herzinfarkt und Schlaganfall. Genaueren Aufschluss über die Störung des Nachtschlafs bietet die Untersuchung im Schlaflabor. Je nach Schweregrad der Befunde und individueller Anatomie kommen unterschiedliche therapeutische Ansätze in Betracht die von operativen Maßnahmen über die Versorgung mit einer Zahnspange bis hin zu der CPAP Therapie (Schnarchmaske) reichen. Manchmal hilft schon eine Gewichtsabnahme und abendliche Alkoholkarenz.

Erkenntnisse der letzten Jahre zeigen den Einfluss von nächtlichen Atempausen auf Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Vorhofflimmern, Übergewicht. Eine Gewichtsreduktion fällt Patienten mit nicht behandelter Schlafapnoe ungleich schwerer - wobei das Übergewicht gleichfalls mit ursächlich ist für das Entstehen der nächtlichen Atempausen - ein klassischer Circulus vitiosus. Lebensgefahr für sich und andere droht im Straßenverkehr: Stichwort Sekundenschlaf.

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