Team jameda
Von der Gleichgewichtsstörung Morbus Menière sind etwa 0,1% der Bevölkerung in Deutschland betroffen. In diesem Gesundheitstipp informiert die jameda Gesundheitsredaktion über Symptome, Ursachen und Behandlung der Schwindelattacken.
Schwindelattacken zu jeder Tageszeit, ohne Vorwarnung
Morbus Menière, benannt nach dem französischen Arzt Prosper Menière, ist eine Gleichgewichtsstörung, die anfallsartig und oft ohne Vorwarnung auftritt. Betroffene leiden unter heftigem Drehschwindel, Erbrechen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Sie spüren einen Druck im Ohr, ihr Hörvermögen ist eingeschränkt. Zu Anfang ist meist nur ein Ohr betroffen, im späteren Verlauf treten die Beschwerden auch beidseitig auf. Der Schwindel ist so stark, dass es den Betroffenen oft unmöglich ist, auf den Beinen zu bleiben. Die Attacken können zu jeder Tageszeit auftreten, sie dauern wenige Minuten bis mehrere Stunden. Oft sind Patienten danach erschöpft und verängstigt.
Haarzellen im Innenohr melden Nervenreize ans Gehirn
Das Gleichgewichtsorgan liegt hinter dem Trommelfell im Innenohr. Es besteht aus drei Bogengängen, die im rechten Winkel zueinander stehen und mit Lymphflüssigkeit gefüllt sind. Die Gänge sind mit Sinneszellen ausgestattet, auf denen wiederum feine Haare sitzen. Bewegt man sich, werden die Härchen gebogen und senden Nervenreize an das Gehirn. Zusammen mit dem Sehsinn kann der Körper so auch bei schnellen Bewegungen das Gleichgewicht halten.
Bei Morbus Menière staut sich Lymphflüssigkeit im Innenohr
Ist der Abfluss oder die Bildung der Lymphflüssigkeit im Innenohr gestört, kommt es zum Lymphstau. Aufgrund des veränderten Drucks können die Haarzellen Bewegungsreize nicht mehr korrekt weiterleiten. Feine Trennmembranen im Ohr können reißen und so das Gleichgewichtsorgan ins Chaos stürzen. Oft bleiben Hörschäden wie Tinnitus oder Taubheit zurück. Nicht selten entwickelt sich aus dem Menière-Schwindel ein psychogener Schwindel, der durch die Angst vor der nächsten Schwindelattacke entsteht.
Medikamente und operative Eingriffe
Morbus Menière ist nicht heilbar, man kann aber die Zahl der Attacken verringern und im Akutfall Symptome lindern. Gegen Erbrechen und Übelkeit helfen Antiemetika wie Dimenhydrinat. Der Wirkstoff Betahistidin verbessert die Durchblutung und soll, über mehrere Monate hochdosiert eingenommen, die Anzahl der Schwindelanfälle reduzieren. Kortison kann gegen eine entzündliche Schwellung eingesetzt werden. Als operative Eingriffe kommen Drainage, lokale Betäubung oder vollständige Ausschaltung des Gleichgewichtsorgans oder eine Durchtrennung des Gleichgewichtsnervs in Frage.
Leben mit Morbus Menière
Um Sicherheit für den Alltag wiederzugewinnen, können folgende Tipps für Menière-Patienten hilfreich sein:
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.