Artikel 25/05/2015

Moderne Laserverfahren bei Prostataerkrankungen

Dr. med. Ralf Thiel Urologe, Androloge
Dr. med. Ralf Thiel
Urologe, Androloge
minimalinvasive-laserverfahren-bei-prostataerkrankungen

Prostataerkrankungen betreffen die Mehrzahl aller Männer. Im Alter kommt es regelmäßig zu einer Vergrößerung der Prostata und dann häufig zu Beschwerden beim Wasserlassen mit dünnem Harnstrahl („Harnträufeln“), vermehrtem Wasserlassen und - besonders unangenehm - der Notwendigkeit auch nachts mehrfach zum Urinieren aufzustehen. Das drückt dann nicht nur auf die Blase, sondern auch aufs Gemüt und belastet den Nachtschlaf von Patient und Partnerin.

Moderne Therapiemethoden für große und kleine Drüsen

Viele urologische Kliniken führten in den letzten Jahren mehrere neue Methoden zur schonenden Prostatabehandlung ein. Große Baucheingriffe sind nun die Ausnahme. Fast immer kann die Prostata minimal invasiv durch die Harnröhre entfernt werden. Kleine Drüsen bis etwa 80 g (kleiner Apfel) können endoskopisch mit modernen elektrischen Methoden behandelt werden. Die sogenannte bipolare Resektion (TURiS) ist eine Weiterentwicklung der herkömmlichen „Ausschabung“ der Prostata, wobei die Nebenwirkungen wie Blutungen oder Inkontinenz aber deutlich seltener sind.

Größere Prostatadrüsen werden mit modernen Lasern heute nicht mehr nur oberflächlich verdampft und verkleinert (wie beim Greenlight-Laser) sondern das ganze Gewebe wird am Stück aus der Prostata entfernt. Der Fachmann nennt das Enukleation („Entkernung“) und man kann es mit dem Ausschälen einer Apfelsine aus der Schale vergleichen. Nach dem Lasern wird das Gewebe zerkleinert, abgesaugt und zur Gewebeanalyse eingeschickt. Das ergibt eine maximale Sicherheit für den Patienten.

Die Lasertherapie für gutartige Tumore

Die modernen Methoden werden durch neue Laser ermöglicht (sog. Holmium- oder Thuliumlaser). Daher heißen die Methoden in der Medizin auch HoLEP (Holmium-Laser-Enukleation der Prostata) oder ThuLEP (Thulium-Laser-Enukleation). Die Methoden sind mittlerweile gut etabliert und haben auch in wissenschaftlichen Studien ihre Überlegenheit zu den alten Verfahren gezeigt. Die Lasertechniken sind allerdings nur für gutartige Prostatavergrößerung (sogenanntes Adenom) geeignet und nicht für den Prostatakrebs. Bei der seit fast 10 Jahren bekannten Greenlight-Laserung wird kein Gewebe entfernt und steht deshalb nicht für die feingewebliche Untersuchung zur Verfügung, aber die Methode ist besonders geeignet bei Patienten, die eine Blutungsneigung (z.B. durch Medikamente wie Marcumar etc.) haben.

Der Krankenhausaufenthalt für den Patienten beträgt meist nur2-3 Tage, dann kann der Mann wieder nach Hause und in der Regel mit gutem Strahl urinieren. Die Qualitätsdaten der Eingriffe werden in vielen Kliniken auf freiwilliger Basis ständig überwacht und den Operateuren mitgeteilt, wobei die Zahlen und Ergebnisse auch mit anderen Kliniken verglichen werden.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.