Zur Behandlung von Krampfadern wenden Phlebologen heutzutage zunehmend endothermale Verfahren an. Es handelt sich dabei um die Behandlung mit einem Laser oder Radiowellen. Aufgrund der großen lokalen Hitzeentwicklung, bei der Temperaturen um 120°C entstehen, muss das Gewebe bei diesem Verfahren jedoch gekühlt werden.
Die Vene verläuft wie die Hosennaht einer Jeans an der Innenseite des Beines von der Leiste bis zum Fuß. Der Kühlmantel muss um die Vene herum gespritzt werden - geschieht dies nicht, kommt es zu Verbrennungen und Verletzungen an Nerven und Lymphwegen.
Die Kühlflüssigkeit, die zusätzlich zur Schmerztherapie mit einem örtlichen Betäubungsmittel versetzt ist, wird mit einer Druckpumpe in das Gewebe gespritzt; so wird das Bein um die Vene herum gekühlt und betäubt. Oft erhalten Patienten zusätzlich eine Vollnarkose oder einen medikamentösen Dämmerschlaf, wie bei einer Darmspiegelung.
Jede fünfte Frau und jeder sechste Mann leiden unter Krampfadern und immer wieder kommt die Frage auf, ob Krampfadern auch ohne Narkose behandelt werden können. Um eine Narkose zu vermeiden, wird die Behandlung häufig aufgeschoben - es ist jedoch sehr wichtig, Krampfadern rechtzeitig zu behandeln und nicht erst, wenn bereits das offene Bein droht.
Das Stripping ist vielen Betroffenen bekannt; ohne Narkose kann diese Methode jedoch nicht durchgeführt werden. Die oben angesprochenen endothermalen Verfahren wenden eine Regionalanästhesie an, die sogenannte Tumeszenzlokalanästhesie.
Oft wird diese mit einem Dämmerschlaf oder einer Vollnarkose kombiniert. Operiert der Arzt mit der Tumeszenzlokalanästhesie, gibt es aber ein Problem, denn diese Betäubung ist für die Behandlung von Krampfadern nicht ausdrücklich zugelassen. Der Patient muss in jedem Fall schriftlich seine Zustimmung erteilen – dies ist den behandelnden Ärzten bzw. den befürwortenden Krankenkassen und Versicherern jedoch häufig nicht bewusst.
Narkoseärzte bewerten die Tumeszenzlokalanästhesie als komplikationsreiche Anästhesiemethode. Das heißt, die Tumeszenzlokalanästhesie ist Off-label use. Die Ableitung der Behandlungshitze ist auf jeden Fall durch die Kühlflüssigkeit erforderlich und ohne Betäubungsmittel oder Narkose ist sie auf gar keinen Fall möglich.
Der Venenkleber ist das einzige Verfahren, das auf die genannten Betäubungsmethoden verzichtet. Der Patient erhält hierbei weder eine Narkose, noch muss er einen Kompressionsstrumpf tragen.
Der Venenkleber verschließt die Krampfader von innen. An der Punktionsstelle wird eine minimale örtliche Betäubung gesetzt, die für die Behandlung von Krampfadern zugelassen ist. Patienten mit Narkoserisiken oder Narkoseängsten können mit dem Venenkleber somit sorgenfrei behandelt werden.
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