Krampfadern sind erkrankte Venen im Bein, deren Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Das Blut fließt ins Bein zurück (Reflux). Zwei von fünf Frauen und jeder vierte Mann in Deutschland leiden an dieser Gewebeschwäche. Anfänglich treten oft nur diskrete Beinschwellungen auf. Später kommen ein Schweregefühl, Juckreiz oder nächtliche Wadenkrämpfe hinzu. Die Abklärung durch einen Venenspezialisten (Phlebologen) kann dann nur dringend empfohlen werden.
Zu den klassischen Venenoperationen wie Stripping, Laser oder Radiowelle, ist eine 2011 in Deutschland zugelassene Klebetechnik hinzugekommen. Diese Technik stellt aus Sicht des Spezialisten eine wirkliche Alternative dar.
Die Radiofrequenz- oder Lasersonden entwickeln erhebliche Temperaturen im Operationsgebiet. Die Hitze lässt das Venengefäß schrumpfen und verschließt es. Die klassische Operation beschreibt die komplette Entfernung der kranken Vene (Stripping), die unter Allgemeinnarkose erfolgt. Durchaus typische Nebenwirkungen können Hautverbrennungen, Nervenläsionen, Verletzungen des umliegenden Gewebes, Blutergüsse und Schmerzen sein.
Bei der Klebetechnik entfallen diese unangenehmen Begleiterscheinungen.
In Vergleichsstudien konnte gezeigt werden, dass bei den klassischen Verfahren (Stripping, Laser, Radiowelle), der klinische Erfolg und die Lebensqualität identisch ist.
Aufklärungspflichtige Nebenwirkungen bei allen Verfahren sind entzündliche Reaktionen in der Umgebung der behandelten Venen sowie das Risiko einer Thrombose oder einer Thrombembolie.
Mit Ausnahme der Stripping-Operation verfolgen alle Maßnahmen das Ziel, die kranke Vene stillzulegen.
„Der Kleber verschließt die Vene, ohne das umliegende Gewebe zu verletzen.“
Über eine Punktion am Unterschenkel ähnlich einer Blutentnahme wird unter Ultraschallkontrolle ein Katheter über die Vene im Bereich der Leiste oder der Kniekehle platziert. Nur die Punktionsstelle wird örtlich betäubt, ansonsten ist keine weitere Narkose erforderlich.
Mit einem medizinischen Kleber („Cyanoacrylat“), der bereits seit 50 Jahren Verwendung findet, beispielsweise zum Wundverschluss oder zum Abdichten verletzter Gehirnschlagadern, verklebt der Phlebologe etappenweise die Vene. Die Behandlung dauert ungefähr 20-30 Minuten und ist besonders schonend. Es können auch beide Beine in einer Therapiesitzung behandelt werden.
In der Nachbehandlung kann auf Kompressionsstrümpfe verzichtet werden. Nur ein Pflaster an der Punktionsstelle erinnert an den Eingriff. Eine Arbeitsunfähigkeit über den Operationstag hinaus besteht bei diesem ambulanten Eingriff nicht. Sofort danach können die Patienten ihren Berufs- oder Alltagsaktivitäten, Sport oder Duschen, wieder nachgehen.
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