Sie leiden unter dauerhaften Rückenschmerzen? Das ist eines der häufigsten medizinischen Probleme in Deutschland und anderen Industrienationen. Mit diesem Schmerz sind Sie wirklich nicht alleine!
Nahezu 85 % der deutschen Bevölkerung leiden mindestens einmal im Leben darunter. In den allermeisten Fällen verschwinden die Beschwerden unter konservativen Maßnahmen (z. B. Physiotherapie, physikalische Maßnahmen, medikamentöse Therapie). Es gibt allerdings auch Situationen, in denen die Beschwerden lang andauernd, also chronisch, sind.
Am häufigsten sind dabei Verschleißerscheinung in den Facettengelenken oder dem Iliosakralgelenk (ISG) die Ursache. In diesen Fällen kann dann eine endoskopische Behandlung der betroffenen Schmerznerven die Lösung für Sie sein.
Die endoskopische Methode (navigierte Endoskopie der Wirbelsäule) ermöglicht es, die schmerzleitenden Nervenfasern exakt darzustellen und kontrolliert zu behandeln. Oftmals sind im Bereich der Facettengelenke auch die Kapsel und Bandstrukturen betroffen.
Sie können in diesem Zusammenhang mitbehandelt werden. Der Eingriff dauert etwa 30 bis 45 Minuten. In etwa 90 % der Behandlungsfälle zeigt sich eine deutliche Besserung.
Zunächst muss die klinische Beschwerdesymptomatik exakt festgestellt werden. Ergänzende bildgebende Verfahren wie die Kernspintomographie (MRT der LWS) sind unbedingt erforderlich. Verschiedene klinische Tests führen dann zur korrekten Diagnose.
Die abschließende Sicherheit gibt eine lokale Injektion an die betroffenen Stellen. Im Rahmen dieses diagnostischen Blocks lässt sich die korrekte Diagnose bestätigen.
In aller Regel ist die Operation das letzte Glied in der Behandlungskette. Zuvor müssen alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sein. In jedem Fall sollten Physiotherapie, Schmerzmedikation und ggf. weitere physikalische Maßnahmen durchgeführt worden sein. Erst wenn diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen und der Schmerz nicht mehr kontrollieren lässt, wird diese endoskopische Methode in Erwägung gezogen.
Die Endoskopie ist eine besonders schonende und sichere Methode. Grundsätzlich handelt es sich natürlich trotzdem um einen operativen Eingriff mit den allgemeinen Risiken einer Operation. Hierzu zählen Hämatome, Wundheilungsstörungen und Schäden an weiterführenden Nerven.
In seltenen Fällen treten Taubheitsgefühle im Gesäßbereich auf. Nach aktueller Studienlage sind die Risiken dieser Methode äußerst gering. Vor allem im Vergleich zu größeren Eingriffen an der Wirbelsäule handelt es sich um eine äußerst risikoarme Operation.
Bei der endoskopischen Methode erfolgt nur ein minimaler Hautschnitt von wenigen Millimetern (Schlüsselloch-Chirurgie). Das Muskelgewebe wird bei dieser Methode nicht durchtrennt, sondern nur sanft zur Seite geschoben. Nach dem Eingriff fällt das Muskelgewebe in seine alte Position zurück. Dadurch kann die Funktionalität der Muskulatur erhalten werden. Somit kann der Patient sehr schnell wieder in seinen Alltag zurückkehren.
Die Navigation ist eine Hightech-Methode, die zusätzliche Sicherheit bietet. Die zu operierenden Nerven und Gelenke können so über den Computer exakt angesteuert werden. Gerade in der anatomisch komplexen Wirbelsäulenregion ist die absolute Orientierung das A und O.
Die Belastung durch Röntgenstrahlen für den Patienten ist mit dem Einsatz der Navigation nur noch minimal. Für das umliegende Gewebe ist der gesamte Eingriff noch schonender.
Mit der navigierten Endoskopie hat der Behandler volle visuelle Kontrolle über die zu operierenden Gewebestrukturen. Überschießend gebildetes Knochengewebe an den Facettengelenken kann so gezielt abgetragen werden, die schmerzleitenden Fasern können identifiziert und dann kontrolliert ausgeschaltet werden.
Der endoskopische Eingriff wird in der Regel in einer kurzen Vollnarkose durchgeführt. Die Schmerzausschaltung ist dauerhaft. Somit bleiben dem Patienten die sonst gängigen regelmäßigen Spritzen-Termine mit den Risiken der Cortison-Nebenwirkungen erspart.
Einige Mediziner raten in dieser Situation zu einer Versteifungsoperation der Wirbelsäule. Das ist jedoch ein vergleichsweise großer Eingriff, bei dem das Muskelgewebe mehr Schaden nimmt. Im Gegensatz zur endoskopischen Methode ist dabei dann auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt.
Das führt in der Regel zu Anschlussproblemen, da der Wirbelsäulenbereich ober- und unterhalb der Versteifung vermehrten Kräften und somit vermehrt dem Verschleiß ausgesetzt ist.
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