Artikel 20/07/2021

Kochsalzimplantate: Vorteile, Unterschiede & Risiken

Volkhart Krekel Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg, Spezieller Unfallchirurg
Volkhart Krekel
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg, Spezieller Unfallchirurg
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Der Trend, die Brust den Körperformen und den eigenen Wünschen anzupassen ist ungebrochen. Üblicherweise werden in Deutschland Silikonimplantate eingesetzt. Des Öfteren werden jedoch auch Kochsalzimplantate verwendet.

Ist dieses Verfahren neu?

Nein, es handelt sich bei Kochsalzimplantaten um bewährte Implantate, die beispielsweise in den
USA regelmäßig verwendet werden – ebenso wie solche aus Silikon. In den USA waren silikongefüllte Implantate aus medizinischen Gründen ca. 15 Jahre verboten.

Kann mit Kochsalzimplantaten ein ähnliches Ergebnis erzielt werden wie mit Silikonimplantaten?

Prinzipiell ja. Es hängt jedoch immer vom Befund ab, welches Implantat zum gewünschten
Ergebnis verhelfen kann. Es gibt Fälle, in denen Silikonimplantate ein Muss sind.

Welche Vorteile bieten Kochsalzimplantate?

Ein großer Vorteil liegt darin, dass die Operationsnarbe deutlich kleiner gehalten werden kann.
Wir legen einen kleinen Schnitt von etwa zwei bis drei Zentimetern entlang der Achsel (oder
alternativ entlang der Brustwarze) und bringen über diesen lediglich die Implantathülle ein. Sie
ist zunächst wesentlich kleiner als ein komplettes Silikonimplantat. Die Hülle wird an der
gewünschten Stelle positioniert und anschließend mit steriler Kochsalzlösung befüllt. Bei Platzierung der Implantathülle unter dem Muskel, kann man mit Kochsalzimplantaten ein
ähnlich natürliches Ergebnis erzielen wie mit Silikonimplantaten.

Auch Unterschiede im Brustvolumen lassen sich mit Kochsalzimplantaten gut ausgleichen, da
unter der OP der Füllungsgrad der Implantate genau dem Körper angepasst werden kann.

Sind Kochsalzimplantate genauso stabil wie Silkonimplantate?

Ja, das sind sie. Ihre Hülle besteht ebenfalls aus Silikon, allerdings ist es glatter und
beweglicher als das von Implantaten mit Silikonfüllung. Zur Stabilität lässt sich aber noch
Folgendes sagen: In seltenen Fällen kann es bei Implantaten jeder Art passieren, dass Flüssigkeit
austritt. Bei Silikonimplantaten wird dies manchmal nicht umgehend bemerkt. Tritt Kochsalzlösung
aus, ist dies schnell sichtbar – das Implantat verliert deutlich an Volumen. Die unbedenkliche
Kochsalzlösung wird vom Körper aufgenommen und über die Nieren ausgeschieden. Das Implantat muss dann zwar erneuert werden. Aber es besteht zu keinem Zeitpunkt ein gesundheitliches
Risiko. Dies ist – neben der kleineren OP-Narbe – ein klarer Pluspunkt für
Kochsalzimplantate.

Benutzen Sie ausschließlich Kochsalzimplantate?

Meines Erachtens nach ist der Trend zu spüren, dass die Menschen sich mehr Gedanken darüber machen, was langfristig mit dem Material passiert und was in 10 oder 20 Jahren sein wird. Vor diesem Hintergrund wird der Anteil der Kochsalzimplantate etwas größer. Die hauptsächlich verwendeten Implantate sind jedoch immer noch die klassischen Silikonimplantate mit Kohäsivgel-Füllung.

Gibt es preisliche Unterschiede bei den beiden Varianten?

Der Preis für eine Brustvergrößerung ist natürlich immer abhängig vom jeweiligen Befund und
Aufwand. Pauschal kann man sagen, dass Kochsalzimplantate etwa 10 Prozent preisgünstiger
sind als Silikonimplantate.

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