Team jameda
Durch eine radikale operative Entfernung der Prostata kommt es meist zu einer Beeinträchtigung der Erektion bis hin zum vollständigen Erektionsverlust.
Das vorrangige Ziel einer radikalen Prostatakrebs-Operation ist die Heilung - positive Absetzungsränder (wenn der Krebs den abgetrennten Rand erreich hat) gefährden jedoch die Heilung. Für den Operateur gilt es, genau dies zu vermeiden.
Typische postoperative Beeinträchtigungen, wie unwillkürlicher Urinverlust und erektile Impotenz, sind durch die direkte Nachbarschaft zum Schließmuskel und zu den Potenznerven möglich.
In Schwerpunktkrankenhäusern kommt es aufgrund der schonenden roboterassistierten Entfernung mittels Da Vinci selten zu einer Kontinenzstörung. Erektionsstörungen kommen durch den unterschiedlichen Verlauf der Potenznerven um die Prostata jedoch deutlich häufiger vor – etwa in 50 % der Fälle.
Besonders günstig ist es für den Operateur, wenn ohne Risiko für die Radikalität eine Nervenerhaltung versucht wird. Hierbei ist eine intraoperative Überwachung der tumorfreien Absetzungsränder durch den Uro-Pathologen unerlässlich – dieser kann dem Operateur im Nebenraum die notwendige Sicherheit durch sogenannte Schnellschnitte vermitteln.
Hierbei besteht jedoch auch keine Garantie für den Erektionserhalt, daher sind supportive Maßnahmen wichtig und können helfen. Inwieweit die regelmäßige direkt postoperative Einnahme von sogenannten PDE-5 Hemmern (Sildenafil, Vardenafil, Avanafil und Tadalafil) wirklich hilft, ist unsicher.
Eine sinnvolle Ergänzung könnte eine sogenannte SMART-ESWT sein. Diese neuartige Methode wird bei Erektionsstörungen, die durch eine krankhafte Verengung der Schwellkörper-Arterien bedingt sind, bereits seit ca. 3 Jahren erfolgreich in Deutschland eingesetzt. Bei dieser Methode werden genau definierte Stoßwellen entlang der Schwellkörper mit Spezialgeräten (z.B. Aries der FA. Dornier) appliziert.
Diese Methode ist ungeeignet bei kompletter Durchtrennung der Erektionsnerven um die Prostata und die angrenzende Samenblasen; ebenso eignet sie sich nicht zur Behandlung, wenn der Zeitabstand zur vorausgegangenen Operation zu lange zurückliegt.
Nur bei einer zeitnahen Stoßwellentherapie könnte eine bessere Regeneration der Potenznerven und Schwellkörper-Arterien erfolgen.
Wir bewegen uns hier auf Neuland und es fehlen noch entsprechende Studienergebnisse - dennoch ist eine Regeneration der entsprechenden Arterien gesichert.
Da die SMART-ESWT eine völlig ungefährliche, schmerzlose und in der Anwendung am Menschen erprobte sichere Methode darstellt, spricht theoretisch nichts dagegen. Die Penisdurchblutung wird in jedem Fall verbessert, dies kann für die empfindlichen Erektionsnerven zur besseren Regeneration förderlich sein.
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