Team jameda
Neben Testosteron bilden Männer auch typisch weibliche Hormone wie Progesteron, Estrogen und Oxytocin. Welche Wirkung diese Hormone im männlichen Körper haben, erklärt folgender jameda Gesundheitstipp.
Auf das optimale Mengenverhältnis der Hormone kommt es an
Alle Hormone, die im weiblichen Körper gebildet werden, kommen auch beim Mann vor. Bestimmend für den männlichen Körper ist das Hormon Testosteron, weibliche Hormone wie Estrogen, Progesteron und Oxytocin werden beim Mann in geringeren Mengen produziert. Wann und wie viel Hormone ausgeschüttet werden, wird im Körper durch komplexe Regelkreise bestimmt, so dass alle Hormone in einem physiologisch optimalen Mengenverhältnis zueinander wirken können.
Testosteron ist das wichtigste Androgen
Testosteron wird in den Hoden und den Nebennierenrinden gebildet. Es gehört zu den Androgenen (männliche Hormone), wie auch Dehydroepiandrosteron (DHEA), Androstendion, Androstendiol, Androstenon und Dihydrotestosteron (DHT). In der Pubertät bewirkt Testosteron die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale und den Beginn der Spermienproduktion. Das Hormon steuert Libido und Potenz und ist mitbestimmend für das psychische Verhalten des Mannes. Es steigert den Muskelaufbau, fördert die Bildung von roten Blutkörperchen und ist am Knochenbau beteiligt. Das weitaus wirksamere Dihydrotestosteron entsteht vor allem in Haarfollikeln und talgproduzierenden Zellen. Es kann bei einer besonderen Empfindlichkeit der Haarfollikel den androgenetischen Haarausfall auslösen.
Die Hormonproduktion beim Mann nimmt nicht abrupt, sondern stetig ab
Im Gegensatz zum weiblichen Hormonhaushalt, der sich in Monatszyklen deutlich ändert, sind die Hormonspiegel beim Mann sehr viel konstanter. Mit fortschreitendem Alter stoppt die Hormonproduktion beim Mann nicht abrupt wie bei Frauen in den Wechseljahren, sondern nimmt langsam und stetig ab. So können Männer ab einem Alter von 40 Jahren mit sinkendem Testosteronspiegel unter Symptomen wie abnehmender Leistungsfähigkeit sowie nachlassender Libido und Potenz leiden. Auch können Müdigkeit, Schweißausbrüche und ähnliche Beschwerden auftreten.
Auch Männer brauchen Progesteron und Estrogen
Die weiblichen Hormone Progesteron und Estrogen werden in geringen Mengen im männlichen Hoden synthetisiert. Progesteron wird als wichtiges Zwischenprodukt gebraucht, aus ihm entstehen Testosteron sowie Estrogen und körpereigene Kortikoide wie Kortisol. Estrogen ist auch beim Mann verantwortlich für den Knochenbau, hat eine gefäßschützende Wirkung und sorgt für die Beweglichkeit der Spermien. Das Hormon wird nicht nur in den Hoden gebildet, sondern kann mit Hilfe des Enzyms Aromatase auch im Fettgewebe aus Testosteron hergestellt werden. Herrscht ein Testosteron-Überschuss wie er z. B. bei der Anwendung von Steroidhormonen zu Dopingzwecken vorkommt, bildet das Enzym einen Estrogen-Überschuss. Auf diese Weise können estrogenbedingte Nebenwirkungen wie Herz-Kreislauf-Schäden, Brustwachstum beim Mann, Wassereinlagerungen und Akne auftreten.
Oxytocin wirkt bindungsverstärkend
Das im Volksmund „Kuschelhormon“ genannte Oxytocin wird im Gehirn im Hypothalamus gebildet und bei Bedarf durch die Hypophyse ausgeschüttet. Es hat eine beruhigende und angstlösende Wirkung. Das Hormon verstärkt soziale Bindungen und fördert die Fähigkeit, mit anderen Menschen mitzufühlen. Der weibliche Körper bildet es vor allem während der Geburt und beim Stillen. Da es auch durch Hautkontakt wie Streicheln und nach einem Orgasmus ausgeschüttet wird, kommen auch Männer in den Genuss des „Kuschelhormons“.
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