Artikel 19/01/2012

Die Untersuchung bei Herzrhythmusstörungen

Dr. med. Ralf Bartels Internist, Kardiologe, Notfallmediziner
Dr. med. Ralf Bartels
Internist, Kardiologe, Notfallmediziner
herzrhythmusstoerungen

Grundsätzlich ist der Herzspezialist immer alarmiert, wenn ein Patient im Zusammenhang mit einem unregelmäßigen Herzschlag (damit ist sowohl ‘zu langsam und mit Aussetzern’ als auch ‘zu schnell’ gemeint) Schwindel, Schwarzwerden vor den Augen oder gar Bewusstlosigkeit erlebt. Liegt eine solche Situation vor, sollte sofort eine ärztliche Vorstellung erfolgen!
Im Umkehrschluss kann das Fehlen dieser Beschwerden leider keine Rückschlüsse auf die Harmlosigkeit erlauben. Eine Abklärung ist auch hier geboten, hat aber etwas mehr Zeit.

Eine weitere Überlegung spielt eine große Rolle: Viele Erkrankungen im Körper können auch bei völlig gesundem Herz zu Herzrhythmusstörungen führen, es muss also immer alles im Auge behalten werden. Der Ausschluss einer Herzerkrankung alleine ist zwar ein wichtiger Schritt, beendet aber oft nicht die Herzrhythmusstörungen.

Tatsächlich ist die einfachste und wichtigste Untersuchung die Anfertigung eines Elektrokardiogramms während der Herzrhythmusstörungen. Schwierig wird es bei Rhythmusstörungen, die nur einmal pro Woche, Monat oder Jahr kurz auftreten. Trotzdem bietet diese Untersuchung sehr viele Informationen und ist gleichzeitig komplett schonend, so dass man sie immer im Zusammenhang mit Herzrhythmusstörungen durchführen wird.

Meist wird dann auch rasch ein Belastungs-EKG empfohlen. Zum einen gibt es eine Reihe von Menschen, bei denen Herzrhythmusstörungen nur unter Belastung auftreten, zum anderen hilft diese Untersuchung, eine der häufigsten Ursachen gefährlicher Herzrhythmusstörungen aufzudecken: die koronare Herzerkrankung, also die Durchblutungsstörung am Herzmuskel.

Aus ähnlichen Überlegungen wird meist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens erfolgen. Sehr viele Herzerkrankungen verrraten sich alleine schon hier oder eben durch die Kombination der Ultraschalluntersuchung und der körperlichen Belastung.

Eine weitere sehr wichtige Rolle nimmt die Aufzeichnung eines EKGs über 24 oder 78 Stunden ein. Ebenso stehen Aufzeichnungsgeräte zur Verfügung, die eine ganze Woche mitgegeben werden können, schließlich auch Aufzeichnungsgeräte in der Größe einer Scheckkarte, die der Patient für Wochen oder gar Monate erhalten kann.

Mithilfe dieser Untersuchungen und (wie oben beschrieben) mit offenem Blick für Veränderungen außerhalb des Herzens (zum Beispiel Veränderungen der Schilddrüse, einer Entzündung im Körper, Nebenwirkung von Medikamenten oder der Mangel von Mineralien usw.) gelingt es in den allermeisten Fällen, die Art und die Ursache der Herzrhythmusstörungen zu bestimmen. Erst dann kann die Behandlung erfolgen!

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