Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Maximilian Beindorff interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Heilpraktiker.
jameda: Herr Beindorff, was hat Sie motiviert, Heilpraktiker zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Herr Beindorff: Das Wie und Wieso haben mich immer schon fasziniert, gerade im Bezug auf die Medizin und den menschlichen Körper. Wie funktioniert das, was wir Leben nennen? Ich durfte schon früh mit Menschen in Kontakt treten, die auf dem Gebiet der Alternativ- und Komplementärmedizin gearbeitet haben.
Diese Art und Weise, den Menschen als holistisches Gebilde aus Körper, Psyche, Geist und Seele zu betrachten, leuchtete mir immer mehr ein als eine starre, materialistische Vorstellung. Der Körper ist keine Maschine. Er ist ein komplexes Gebilde der oben genannten Strukturen.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?
Herr Beindorff: Mein Schwerpunkt liegt auf dem Individuum, das vor mir steht. Jeder Mensch hat ein eigenes Naturell, seine eigene Geschichte. Mit welchen Methoden der Patient behandelt wird, bestimmt nicht die Methode, sondern das Wesen des Patienten. Hierzu wird eine ausführliche Anamnese an den Anfang der Therapie gestellt. Durch gezielte Fragen besprechen wir die gesamte Krankengeschichte des Patienten.
Jedes Ereignis fließt mit in das Gesamtbild, das erstellt wird. Danach wird der Körper gründlich untersucht. Von Kopf bis Fuß werden bestimmte Reflexzonen ertastet, um eventuelle Störfelder ausfindig zu machen. Auch die Puls- und Antlitzdiagnose kommen hier zum Einsatz. Diese verschiedenen Bausteine werden dann zusammengetragen, um die richtige Diagnose und Therapie zu erstellen. Durch die Behandlung wird der Patient zurück in den Zustand der Gesundheit geführt. Dieser bedeutet, dass er widerstandsfähig gegenüber den Einflüssen der Umwelt ist, seien es Schadstoffe, Emotionen oder Fehlhaltungen.
jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Herr Beindorff: Prof. Dr. med. Heiliger hat mich besonders geprägt. Seine sachliche, wissenschaftliche Art, an die Materie heranzugehen, war und ist für mich stets ein großes Vorbild. Auch meinen anderen Lehrern, aus der japanischen und europäischen Naturheilkunde und der Traditionellen Chinesischen Medizin, darf ich große Dankbarkeit für Ihre Ruhe, Ihr Verständnis und Wissen entgegenbringen.
Durch ihren tiefen Erfahrungsschatz wurde das manchmal doch sehr abstrakte Feld der Naturheilkunde praktisch und verständlich. Zu fachsimpeln mit Ying, Yang, Phlegma, Sanguis, ob dieses oder jenes Zeichen auf eine Erkrankung hindeutet, dazu kann unser Beruf manchmal verleiten. Doch es ist die Realität, in der wir wirken, in der wir unseren Patienten helfen. Es bedeutet nicht, dass diese Konzepte nicht wichtig sind, aber sie müssen auch am Boden bleiben. Ein Kopf in den Wolken, aber die Beine fest auf dem Boden.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Herr Beindorff: Die Therapie mit den Peptid Bioregulatoren, einer einzigartigen Therapiemöglichkeit, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen fußt, hat meine Arbeit erleichtert und verbessert. Eingebunden in das Heiliger-Beindorff-Therapiekonzept, geben sie mir die Möglichkeit, sogar schwer kranken Patienten ein Stück Lebensqualität zurückzugeben.
Die wissenschaftlichen Grundlagenarbeiten, die in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Naturheilkunde geleistet wurden, haben den Schleier der mysteriösen Wirkprinzipien der naturheilkundlichen Therapien ein wenig gelüftet. Dies lässt uns unsere Therapien im neuen Licht betrachten und das Wissen der vergangenen Meister noch mehr schätzen, denn sie hatten sehr, sehr oft recht.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Herr Beindorff: Dass Mediziner und Heilpraktiker stets im Zwist miteinander stehen, anstatt für den Patienten und sein Wohl zu arbeiten. Dogmatismus und starre Fronten verhindern den Fortschritt. Wir sollten und müssten, zum Wohl der Heilkunst, zusammenarbeiten.
Es wird immer gesagt ‘Wer heilt, hat Recht’, aber darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass der Patient, als Mensch, gesund wird und dies auch bleibt. Hierzu gehören wir alle, die wir uns in die Linie von Hippokrates, Galen, Paracelsus, Koch, und Ehrlich einreihen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Herr Beindorff: Das empathische Gespräch mit meinen Patienten wird sehr geschätzt. Sich Zeit für den Patienten und seine Probleme zu nehmen, steht bei mir an erster Stelle. Dies ist Ärzten in ihren Praxen oft nicht möglich. Dafür sind wir da und ergänzen uns. Ich weiß um meine eigenen Grenzen. Da, wo eine andere Behandlung oder sogar eine medizinische Betreuung nötig ist, scheue ich nicht davor, sie meinen Patienten ans Herz zu legen.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Herr Beindorff: Der offene Umgang mit sensiblen Themen fällt nicht immer leicht. Es braucht manchmal einiges an innerlicher Überwindung, die eigene Krankheitsgeschichte wieder zu bearbeiten und mitzuteilen. Dafür bin ich meinen Patienten unendlich dankbar. Es ist nicht einfach, einem Fremden alles von seinem Stuhlgang bis zu einem frühen Kindheitstrauma zu erzählen. Dies kann nur in einer vertrauenswürdigen Atmosphäre passieren.
jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Beindorff: Eine Patientin war von ständigen Kopfschmerzen geplagt. Sie kamen sehr oft und ließen auch nicht nach. Die Patientin beschrieb dies als Migräne. Die ersten Behandlungen zeigten eine Verbesserung, aber es war noch kein Durchbruch zu erkennen. Dies ließ mich nicht los, also begab ich mich auf die Suche.
Ich durchforstete etliche Sachbücher, bis ich in einem Kompendium über einen bestimmten Satz stolperte. Dieser beschrieb die Symptomatik der Patientin haargenau. Ich verschrieb ihr das Mittel und sagte ihr, dass es sich wahrscheinlich eher um eine Neuralgie als um eine Migräne handeln würde. Genau so war es dann. Nach der Einnahme des Mittels löste sich die Blockade. Es waren nur noch wenige Behandlungen nötig, bis die Symptomatik ganz verschwand. Die Patientin kann wieder ihren Alltag genießen, ohne von ständigen Kopfschmerzen geplagt zu sein.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Beindorff: Die meisten Menschen machen erst etwas für ihre Gesundheit, wenn die Symptome auftreten, manchmal auch nur bei schwerwiegenden Symptomen. Die prophylaktische Behandlung fällt den meisten schwer. Warum etwas tun, wenn alles gut läuft bzw. nicht weh tut?
Doch es ist der Weg in die Erkrankung, der auch wieder zurückgelegt werden muss. Es verwurzelt sich sozusagen in Körper und Psyche. Je tiefer die Wurzeln, desto länger kann die Therapie dauern. Tun Sie also etwas für Ihre Gesundheit. Essen Sie ausgewogene Mahlzeiten, gehen sie an der frischen Luft spazieren, und lösen Sie Konflikte kurz nach ihrem Entstehen. Das Leben ist zu schön, um es nicht zu genießen.
Seit 2020 Heilpraktiker, hatte ich das große Glück, in meinem Leben immer wieder mit echten Heilern in Kontakt zu treten. Durch weitere Kurse für Naturheilkunde, Phytotherapie, Akupunktur, und Moxa habe ich dieses Interesse weiter vertieft und zu meinem Beruf gemacht. Mein Weg besteht nicht nur aus purer Naturheilkunde, ob östlich oder westlich, oder starrem medizinischen Fachwissen. Die Schnittstelle zwischen diesen beiden ist, wo ich mein Wirkungsspektrum sehe.
In der Praxis Beindorff stehen Sie als Patient im Mittelpunkt. Hier finden Sie einen Ort, an dem Ihnen Verständnis und Vertrauen entgegengebracht werden. Es gibt keine ‘One-size-fits-all’-Mentalität in meiner Praxis. Jeder Mensch hat einen anderen Ursprung seiner Erkrankung. Die Praxis ist in einem wunderschönen Altbau, unweit der U-Bahn-Station Mailingerstraße, gelegen. Durch das ruhige Ambiente können Sie eine Oase zum Entspannen und Heilen finden.
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